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DIE DEMEN DER RHODISCHEN STÄDTE.
Als ich vor etwa. 25 Jahren die Inschriften der Insel Rhodos für das
damalige Inselkorpus bearbeitete^), suchte ich mich auf Grund unseres
derzeitigen Wissens mit der Einteilung in die alten Stadtgebiete von
Lindos, Kankrös und Ialysos abzufinden und die Lage einzelner Deinen
(dpuo;) genauer zu bestimmen. Einige meiner Ansätze haben berechtigte
Kritik erfahren, teils durch die sorgfältigen Forschungen von H. van
Gelder 2), teils durch meine eigene bessere Einsicht. Wieviel durch die
schönen Ausgrabungen der dänischen Gelehrten Blinkenberg und Kinch
hinzugekommen ist, von denen ein Teil im Bulletin der Kopenhagener
Gesellschaft der Wissenschaften erschienen, manches mir durch die
Liebenswürdigkeit der Herren persönlich mitgeteilt, ein besonderes
Stück in einer prächtigen Einzelpublikation herausgegeben ist^), kann
man bisher nur zum Teil ermessen; von den Arbeiten italienischer Forscher
ist mir nur der geschmackvoll illustrierte Bericht von L. Pernier im
Annuario des italienischen Instituts zu Athen (1914) zugegangen. Wenn
ich somit sicherlich manches übersehe, so drängt es mich doch, eigene
Irrtümer zu berichtigen, die Andere vertrauensvoll von mir übernommen
haben. Die Pflicht des dyncrretk hat eben der Forscher gegen keinen so
stark zu üben wie gegen sich selbst.
Um das Verständnis zu erleichtern, durchmustere ich das ganze
Gebiet und beginne mit dem gesicherten Teile, der Lindia /Dpa).
1. Lindos. Grundlagen sind: 1. Der Beschluß der xck
i) Meine Reise fiel in den Sommer 1892, über moderne und antike Orts-
namen auf Rhodos handeite ich in diesen Mitteiiungen XVII 1892, 307, die
Sammiung der Inschriften erschien in dem später Inscriptiones graecae voi. XI!
fascicuius I benannten Heft 1895. In demseiben Jahre besuchte ich noch einmai
die Stadt, 1903 sah ich die Ausgrabungen von Lindos. Nachträge veröffent-
lichte ich in den Athenischen Mitteiiungen 1895 und 1896 und an anderen Stehen,
besonders im Anhänge ,Brygindara' zu R. Rekuie von Stradonitz, Echeios und
Basiie, LXV. Beri. Winckeimannsprogr. 1905, 19, und über dieTioer im Hermes
XXXVII 1902, 143.
h H. van Geider, Geschichte der aiten Rhodier 1900, 212 ff. und Samml.
der griech. Diaiekt-Inschr. III, 1, 1899. Nachträge in der Mnemosyne.
h R. F. Rinch, Vroulia (Fondation Carisberg, Copenhague), Berlin 1914.
 
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