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0. Rubensohn
feld die gleiche Verbindung von Zickzackreihe und Punktreihe
zeigt. Durch das seltene Ornament werden beide Stücke als Pro-
dukte der euboeischen Fabrik gekennzeichnet, die dieses
Ornament besonders häufig benutzt haU).
g) Nur mit Vorbehalt hier einreihen möchte ich schließlich die
Scherbe Itiv. 235 f., Abb. 87, deren Ornament — Zickzackband und
Maeander in einem ausgesparten Feld
— dem Dekorationsprinzip dieser
Näpfe widerstrebt. Vielleicht rührt
die Scherbe von einem Krater —
etwa wie Bull, hellen. XXXV S. 376
Fig 36 —- oder einem größeren Napf
— vgl. etwa A M XXVI11 1903
Beilage X 2 — her. Dafür spricht auch
die Höhe des Ornamentfeldes.
Eine einheitliche Herkunft dieser
Näpfe anzunehmen,ist nichtangängig.
Ein Fabrikationsoit ist jedenfalls
Kreta gewesen, wo nicht nur zahl-
reiche Näpfe dieser Form einheimi-
schen Ursprungs gefunden sind-), sondern sich auch die Entwicklung der
Ornamentik in mehreren Stufen verfolgen läßH).
Ein zweites Herstellungszentrum möchten W. Müller u. Oelmann
in der Argolis ansetzen und von hier aus das griechische Festland und
die nächstliegenden Inseln (Thera u. Melos) mit diesen Vasen versorgt
sein lassen. Dieser Annahme stehen wichtige stilistische Momente ent-
gegen. Schon in der argivischen Mattmalerei dominiert durchaus das
gradlinige Ornament und die Vorliebe für streng symmetrische Anordnung
der Dekoration. Beides: Gradlinigkeit und Unterordnung der einzelnen
Dekorationselemente unter ein festes tektonisches Prinzip tritt augen-
fällig auch bei den sicher argivischen geometrischen Gefäßen in die Er-
scheinung (vgl. z. B. Tiryns 1 S. 145 ff.) und wird besonders anschaulich
1) Vgi. Athen. Mnt. XXVIII1903, Beilage XXXII 4 (Napf), S. 188 Abb. 53
(Amphora), beide aus Thera; Bu!l. heb. XXXV S. 376 Nr. 43 (aus Delos, eine
genaue Wiederhoiung davon im Deiion von Paros gefunden).
2) Vgi. den Fund in der Nekropole von Adhromyloi, B. S. A. XII S. 40ff.
0 Vgi. S. Wide, Athen. Mitt. XXII 1897 S. 244 ff.
0. Rubensohn
feld die gleiche Verbindung von Zickzackreihe und Punktreihe
zeigt. Durch das seltene Ornament werden beide Stücke als Pro-
dukte der euboeischen Fabrik gekennzeichnet, die dieses
Ornament besonders häufig benutzt haU).
g) Nur mit Vorbehalt hier einreihen möchte ich schließlich die
Scherbe Itiv. 235 f., Abb. 87, deren Ornament — Zickzackband und
Maeander in einem ausgesparten Feld
— dem Dekorationsprinzip dieser
Näpfe widerstrebt. Vielleicht rührt
die Scherbe von einem Krater —
etwa wie Bull, hellen. XXXV S. 376
Fig 36 —- oder einem größeren Napf
— vgl. etwa A M XXVI11 1903
Beilage X 2 — her. Dafür spricht auch
die Höhe des Ornamentfeldes.
Eine einheitliche Herkunft dieser
Näpfe anzunehmen,ist nichtangängig.
Ein Fabrikationsoit ist jedenfalls
Kreta gewesen, wo nicht nur zahl-
reiche Näpfe dieser Form einheimi-
schen Ursprungs gefunden sind-), sondern sich auch die Entwicklung der
Ornamentik in mehreren Stufen verfolgen läßH).
Ein zweites Herstellungszentrum möchten W. Müller u. Oelmann
in der Argolis ansetzen und von hier aus das griechische Festland und
die nächstliegenden Inseln (Thera u. Melos) mit diesen Vasen versorgt
sein lassen. Dieser Annahme stehen wichtige stilistische Momente ent-
gegen. Schon in der argivischen Mattmalerei dominiert durchaus das
gradlinige Ornament und die Vorliebe für streng symmetrische Anordnung
der Dekoration. Beides: Gradlinigkeit und Unterordnung der einzelnen
Dekorationselemente unter ein festes tektonisches Prinzip tritt augen-
fällig auch bei den sicher argivischen geometrischen Gefäßen in die Er-
scheinung (vgl. z. B. Tiryns 1 S. 145 ff.) und wird besonders anschaulich
1) Vgi. Athen. Mnt. XXVIII1903, Beilage XXXII 4 (Napf), S. 188 Abb. 53
(Amphora), beide aus Thera; Bu!l. heb. XXXV S. 376 Nr. 43 (aus Delos, eine
genaue Wiederhoiung davon im Deiion von Paros gefunden).
2) Vgi. den Fund in der Nekropole von Adhromyloi, B. S. A. XII S. 40ff.
0 Vgi. S. Wide, Athen. Mitt. XXII 1897 S. 244 ff.