Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
96

0. Rubensohn

Die Festlandstradition knüpft an die recht farblose Figur des Paros,
des Sohnes des Parrhasios an (Kallimachos, Herach Pont.)^) und an
Herakles, dessen sagengeschichtliche Beziehungen zu Paros trotz des
Kultus als Kallinikos (1. G. XU 5, 1 No. 234) bisher ganz äußerlich
wareiF), aber durch das neugewonnene Pindarzeugnis von der Grün düng des
parischen Delion durch den Heros bedeutend an Gewicht gewonnen habeiU).
Weniger die Besiedelungsfragen als der bereits reich erblühte
Handel spiegelt sich dann in dem Fund geometrischer Scherben, der seine
ganz klaren Parallelen auf Thera, Melos, Delos, Aegina, Andros, kurz
auf allen Inseln hat, auf denen eingehendere Untersuchungen vor-
genommen sind. Sie zeigen uns die Inselwelt schon im Zeitalter des früh-
undstrenggeometrischenStiles, dem unserScherbenfund durchaus angehört,
in lebhaftem Verkehr miteinander, mit Kreta, Rhodos und dem griechischen
Festland. Der Ausschnitt, den der verhältnismäßig kleine Fund von der
Burg von Paros uns -kennen gelehrt hat, findet noch eine Erweiterung
durch die Funde im Delion, die ergänzend zu den Burgfunden hinzu-
treten und zeitlich unmittelbar anschließend an die geometrischen
Funde von der Burg uns die Weiterentwicklung dieser Handelsbezie-
hungen in den folgenden Jahrhunderten vorführen werden.
Berlin-Lankwitz. 0. Rubensohn.

p Nach schob Eurip. Orest. 1646 heißt der Vater des Paros Parthion
(Schwartz vermutet Porthaon), seine Mutter Archiioche oder Orchiioche
(Schwartz ändert Orsiioche); das einzige, was uns an dieser Überiieferung
interessiert, ist der unsicher überlieferte Namen der Mutter.
2) Landung auf Paros auf der Fahrt nach dem Gürtei der Hippoiyte,
Kampf mit den Söhnen des Minos, schenkt Thasos den Söhnen des Minossohnes
Androgeos.
b Oxyr. Papyri, iii 408 coi. H vs. 36ff.

Sämtliche hier veröffentlichte Vasen und Scherben befinden sich
im Museum von Paroikia.
 
Annotationen