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ERICH PREUNER
eine im wesentlichen gleichlautende Abschrift bei Mustoxidis
vorliegt:
6] d?jtioq s/o^Qtjyst
alycovoß-tTr/q A
spat. maius
xat\6(ov ivtxa
Das Fragment war nach Pitt. im Norden der Kapnikaraea
gefunden; sie begegnet auch auf dem Blatte von Mustox. als
Fundstelle. ‘Ceterum res satis parvi momenti est’ bemerkte
Brinck mit Recht(1906, 22, 12), der 1265 als vielleicht zugehörig
betrachtete (1886, 155, 66; 1906, 21, 10).
5. Es sei erlaubt, hier einen Beitrag einzuschalten, der nur
auf ‘alten Papieren’ des Verfassers beruht.
Die Bauten, die solche Agonotheten-Inschriften trugen,
haben erhöhtes Interesse gewonnen, seit Reisch die drei großen
‘Urkunden der dramatischen Aufführungen in Athen’ mit chore-
gischen Denkmälern in Verbindung gebracht hat. Der genauere,
1912 (Wien. Stud. XXXIV 332) ‘in Bälde’ verheißene Beweis
steht freilich noch aus; ich glaube aber trotzdem mit einigen
Erwägungen und Bedenken im Interesse der Sache nicht zurück-
halten zu sollen.
Daß die ‘Siegerlisten’ (IG. II 977) auf der Innenseite des
Architravs, der auf den Faszien seiner Vorderseite die Agono-
theten-Inschrift 1264 (Brinck 1886, 153, 63; 1906, 21, 8; Wil-
helm, UDA. 89) aufwies, zu dem Denkmale selber von Anfang
an gehörten, steht auch mir fest (UDA. 95. 99; Reisch, Zeitschr.
f. d, österr. Gymn. 1907, 302). Sehr glücklich scheint dann
Reischs Gedanke, diese ‘Siegerlisten’ mit den ‘Didaskalien’
(II 972—975; 976?) zu verbinden (1907, 304), da die eintönigen,
an ihrem hohen Standorte schwer lesbaren Namenreihen für
sich allein nicht daseinsberechtigt scheinen; sie s.etzen einen
umfangreichen Text voraus, zu dem sie gewissermaßen ein
Register darstellen, wie schon die knappen Überschriften der
einzelnen Abteilungen erweisen. Wir dürfen also aus dem Beginn
der Siegerlisten auch auf den der Didaskalien schließen (Reisch
1907, 307). Dem Einwande, daß das Siegerverzeichnis xav'
i§o/rjv, die ‘Fasten’ (II 971), sich besser zu einer Vereinigung
mit den ‘Siegerlisten’ eigne, kann man heute damit begegnen.
ERICH PREUNER
eine im wesentlichen gleichlautende Abschrift bei Mustoxidis
vorliegt:
6] d?jtioq s/o^Qtjyst
alycovoß-tTr/q A
spat. maius
xat\6(ov ivtxa
Das Fragment war nach Pitt. im Norden der Kapnikaraea
gefunden; sie begegnet auch auf dem Blatte von Mustox. als
Fundstelle. ‘Ceterum res satis parvi momenti est’ bemerkte
Brinck mit Recht(1906, 22, 12), der 1265 als vielleicht zugehörig
betrachtete (1886, 155, 66; 1906, 21, 10).
5. Es sei erlaubt, hier einen Beitrag einzuschalten, der nur
auf ‘alten Papieren’ des Verfassers beruht.
Die Bauten, die solche Agonotheten-Inschriften trugen,
haben erhöhtes Interesse gewonnen, seit Reisch die drei großen
‘Urkunden der dramatischen Aufführungen in Athen’ mit chore-
gischen Denkmälern in Verbindung gebracht hat. Der genauere,
1912 (Wien. Stud. XXXIV 332) ‘in Bälde’ verheißene Beweis
steht freilich noch aus; ich glaube aber trotzdem mit einigen
Erwägungen und Bedenken im Interesse der Sache nicht zurück-
halten zu sollen.
Daß die ‘Siegerlisten’ (IG. II 977) auf der Innenseite des
Architravs, der auf den Faszien seiner Vorderseite die Agono-
theten-Inschrift 1264 (Brinck 1886, 153, 63; 1906, 21, 8; Wil-
helm, UDA. 89) aufwies, zu dem Denkmale selber von Anfang
an gehörten, steht auch mir fest (UDA. 95. 99; Reisch, Zeitschr.
f. d, österr. Gymn. 1907, 302). Sehr glücklich scheint dann
Reischs Gedanke, diese ‘Siegerlisten’ mit den ‘Didaskalien’
(II 972—975; 976?) zu verbinden (1907, 304), da die eintönigen,
an ihrem hohen Standorte schwer lesbaren Namenreihen für
sich allein nicht daseinsberechtigt scheinen; sie s.etzen einen
umfangreichen Text voraus, zu dem sie gewissermaßen ein
Register darstellen, wie schon die knappen Überschriften der
einzelnen Abteilungen erweisen. Wir dürfen also aus dem Beginn
der Siegerlisten auch auf den der Didaskalien schließen (Reisch
1907, 307). Dem Einwande, daß das Siegerverzeichnis xav'
i§o/rjv, die ‘Fasten’ (II 971), sich besser zu einer Vereinigung
mit den ‘Siegerlisten’ eigne, kann man heute damit begegnen.