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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 49.1924

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Wrede, Walther: Phyle
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https://doi.org/10.11588/diglit.29493#0160
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PHYLE.

(Hierzu Taf. II-XIV).

I. Name. Der Paß-Weg zum Kastell.

Als vollkommenste Grenzscheide sperrt der hohe Rücken
des Parnes — selbst schon nicht mehr attische Landschaft —
Attika von Mittelgriechenland ab. Dem steil aufsteigenden, aber
in dunklen Tannenkuppen weich gewellten Gebirgszuge sieht
man von der attischen Ebene aus die vielfache Zerrissenheit und
felsige Wildheit seines Inneren nicht an.

Die Pfade, die, bis heute benutzt, von Böotien her die
Gebirge überqueren, waren im Altertum sämtlich durch Kastelle
gesichert: Eleutherai, wo Parnes und Kithairon zusammenstoßen,
dann Oinoe, Panakton, Phyle, Dekeleia. Sie stellten, wenn auch
aus verschiedenen Anlässen nach und nach entstanden, schließlich
zusammen mit zahlreichen Wachtürmen ein geschlossenes Ver-
teidigungssystem dar 1. Die Geschichte vom Befreiungszuge
Thrasybuls im Spätherbst 404 zeigt, daß Phyle am Wege von
Theben nach Athen lag. Zur Zeit des peloponnesischen Krieges
liegt es im gefährdeten Kriegsgebiet 2. Und Strabon 3 bezeichnet
es als attisches Nachbargebiet von Tanagra. Seit dem vorigen
Jahrhundert läuft die Hauptstraße von Theben nach Athen durch
den Sattel zwischen Kithairon und Parnes an Eleutherai vorbei

1 Winterberger, Arch. Anz. 1892, S. 122 ff.

2 Aristoph. Ach. 1022 f. Dem Phylasier Derketes r<h ßoe ... . an'o
<J>vkrjs tXaßov oi Bolwtioi.

3 Strab. IX 404.
 
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