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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 50.1925

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Dörpfeld, Wilhelm: Die altgriechische Kunst und Homer
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https://doi.org/10.11588/diglit.29494#0085
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77

DIE ALTGRIECHISCHE KUNST UND HOMER.

Mit der Frage nach den verschiedenen Richtungen und
Perioden der ältesten Kunst Griechenlands und mit der weiteren
Frage, welche dieser Perioden von Homer geschildert wird,
beschäftigt sich ein Aufsatz von Carl Watzinger in den Neuen
Jahrbüchern für Wissenschaft und Jugendbildung (1926, 1—19)
unter der Überschrift ‘Die griechische Heroenzeit und Homer’.
Der Verfasser bespricht darin zwei Abschnitte meines mit
H. Rüter herausgegebenen Buches ‘Homers Odyssee in ihrer
ursprünglichen Gestalt’ (München 1924), nämlich die Beigaben
über die Kunst der homerischen Zeit und über das home-
rische Haus.

Da ich die kritischen Darlegungen Watzingers nicht unwider-
sprochen lassen kann, hatte ich bei dem Herausgeber der Neuen
Jahrbücher angefragt, ob er mir zu demselben Thema einen
ebensogroßen Raum wie meinem Kritiker zur Verfügung stellen
könne, erhielt aber die Antwort, daß mir nur 3 — 4 Seiten
bewilligt werden könnten, ‘um die Behauptungen zu bezeichnen,
die Sie für falsch erklären wollen’. Da ich mich natürlich nicht
auf die Aufzählung der vielen unrichtigen Behauptungen be-
schränken kann, sondern meine abweichenden Ansichten be-
gründen muß, habe ich auf eine Antwort in den Neuen Jahrbüchern
verzichtet und veröffentliche hier eine längere Arbeit über das
von Watzinger behandelte Thema und erhalte so auch eine gute
Gelegenheit, zugleich auf einen anderen Aufsatz zu antworten,
der in dieser Zeitschrift (XLV 1920, 106) unter dem Titel ‘Orient
und Hellas in archaischer Zeit’ erschienen ist, und in dem
Georg Karo die von O. Montelius und mir vertretene Datierung
der orientalisierenden Vasen zu widerlegen sucht.

Obwohl Watzinger in einigen allgemeinen Anschauungen
über Homer und die von ihm geschilderte Kunst mit mir über-
einstimmt, kommt er doch zu einer ganz anderen Antwort auf
die beiden oben genannten Fragen, als ich sie in meinem Buche
 
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