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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Hrsg.]
Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 38.1908(1909)

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Schultze, Johannes: Die Walpoden von der Neuerburg und Herren von Reichenstein: nach dem Nachlass des Amtsgerichtsrats Düssell herausgegeben
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https://doi.org/10.11588/diglit.70483#0128
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Joh. Schultze

Flammersfeld.95) Der Ort liegt, da sie von Siegburg kamen, auf dem Wege
nach Reichensteiu.
Am 23. desselben Monats empfing Ludewicus Walpodo de novo Castro
von Graf Gotfried von Sayn Haus Lychdendal (Lichtenthal nördlich von Reichen-
stein) zu Lehen für sich und seine Nachkommen männlichen und weiblichen
Geschlechts. Ob es sich dabei um eine erste Belehnung oder nur Erneuerung
derselben handelt, bleibt ungewiss. Zugegen bei der Handlung waren: Heinrich
der Vogt von Hachenberg, Rorich von Gevardhan, Albero von Dreisbach
„milites“ und Siegfried von Westerburg famulus.96)
Am 6. Januar 1273 finden wir Ludwig in Gesellschaft Diethers Herrn
von Molsberg und dessen Gemahlin Elysa.97) — 1276, November 11 beurkundet
Ludewicus miles dictus Walpodo de novo Castro, dass der nobilis vir Ludewicus
de Sterfrode und seine Gattin Gertrud, Tochter des Ritters Conrad von Molen-
dal, dem Kloster Rommersdorf ihre Güter zu Rupach (Raubach südlich von
Puderbach), die Heinrich Mangolds Bruder besessen, verkaufen.98) Als Zeugen
nennt die Urkunde noch Sibodo, den Pfarrer von Puderbach, und die judices
von Raubach. -—

Am 31. Mai 127799) verzichteten zu Metternich Salentin Herr zu Isenburg
und seine Gattin Agnes auf Ansprüche an das Kloster Himmerode. An der
Spitze der Zeugen steht der Schwiegersohn (gener) Salentins Ludewicus dictus
Walpode de novo Castro. Dieser Ludwig, den wir als Ludwig II. bezeichnen
wollen, hatte also eine Tochter von der Isenburg zur Frau, und unmöglich
kann er noch der erste uns bekannte Ludwig sein. Da der Schwiegervater
Salentin noch bis gegen 1300 in den Urkunden erscheint100), wird sein Tochter-
mann mindestens der Sohn des Walpoden gewesen sein müssen, der dann
damals aber auch bereits in einem Alter von mindestens 40 Jahren gestanden
haben muss. Auch der in den Jahren vorher genannte Ludwig wird vielleicht
mit ihm und nicht mehr mit seinem Vater identisch sein. Wenn aber die

95) Goerz III. Nr. 2531. Urkunde Rorichs und der Mechtild für Kloster Nister, actum
in Flamirsvelt in crastino ass. virginis gloriose, mitbesiegelt sigillo Lodewici Walpodonis de
novo Castro. Orig. Staatsarchiv Wiesbaden. Das Siegel Ludwigs ist am Rand etwas be-
schädigt und ist das gleiche wie an den Urkunden von 1256 und 1263.
86) Revers Ludwigs darüber d. d. 23. August 1270. Orig. Perg., Siegel ab, Staatsarchiv
Wiesbaden. Ego Ludewicus Walpodo de novo Castro notum facio etc., quod domum Lych-
dendal in feodo recepi et teneo ratione feodi ligii de manibus nobilis viri domini mei Godefridi
comitis Seynensis etc.
97) Urkunde der beiden für Kloster Nister betr. Gericht und Patronat von Kyrberg
d. d. 1272 in epiphania. Orig. Staatsarchiv Wiesbaden. Unter den Zeugen: Ludewicus Wal-
podo de novo Castro.
98) Orig. Staatsarchiv Wiesbaden. Das anhängende Siegel Ludwigs soll das gleiche
sein, wie das seit 1256 bekannte. Gedr. Wegeier, Rommersdorf mit falschem Namen Interfrod.
99) Orig. Staatsarchiv Coblenz.
i°°) Vergl. Reck a. a. 0. S. 74 u. 85. Salentin hatte 3 Söhne, Salentin, Theoderich (?)
und Siegfried und noch 2 Töchter, Hedwig und Agnes, erstere heiratete um 1278 Theodor
von Arenfels, letztere Johann I. von Wied-Braunsberg.
 
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