Montjoie dem Herrn von Limburg a. L. Johann I.
zum Pfandbesitz übertragen und die Herren von
Montjoie und von Falkenburg im 13. Jahrh.
Von
L A* Hillebrand*
Bis in die neueste Zeit haben Stadt und Stift Limburg a. L., sowie die
Grafen und Dynasten, welche ihren Sitz daselbst hatten, Verkennung und
Verwechselungen erfahren. Noch in der dritten Auflage, wie in der ersten,
von Ibach’s „Dom von Limburg“, 1898, S. 5, A. 1 ist der Lahngauer Graf
und Gründer des Limburger Domstifts Konrad Kurzbold mit dem gleichnamigen
Schwiegersohn Kaiser Otto’s I. und Herzog von Lothringen verwechselt, obgleich
in der Hadamarer Programm-Abhandlung von 1887, S. 7 auf den Irrtum auf-
merksam gemacht war. Dass für Kurzbolds Vetter, den König Konrad, Exequien
in Limburg gehalten worden seien, diese von Busch1) aus Corden’s Limburger
Geschichte I, § 350 und von diesem aus Brower’s Annales Trevirenses I,
S. 447 aufgenommene Angabe soll Thietmar von Merseburg in seiner Chronik
machen. Nun hat aber, was auch mir 1887 noch unbekannt war, Gegenbaur
18812) nachgewiesen, dass diese Angabe auf der offenbar unrichtigen Lesart
Limburg statt Wiliniburg (Weilburg) beruht, wie das Vogel in einer Bemerkung
über Konrads Begräbnisstätte3) schon angedeutet hatte. Aber gleich Götze4)
spricht auch Ibach S. 6 noch von feierlichen Exequien in Limburg für den
König Konrad I. Von den früheren Annahmen von Besuchen des Limburger
Doms durch die Kaiser Otto I. und Konrad II. hat Schwartz 1868°) gezeigt,
dass die bezüglich Otto’s unerwiesen ist, und dass die Beweisstellen, welche
für Besuche Konrad’s II. in Limburg a. L. angeführt wurden, sich auf Limburg
an der Hardt beziehen. Dass die Dynasten unseres Limburg dem Geschlechte
der rheinischen Isenburger angehörten, was längst vergessen war, fand und
*) Einige Bemerkungen über das Alter der Domkirche zu Limburg, 1841, S. 13.
2) Das Grab des Königs Konrad I., Fulda, S. 4 ff.
3) Beschreibung des Herzogtums Kassau, S. 173, A. 2.
4) Annalen des Altertums-Vereins XIII, 1874, S. 243.
B) Annalen IX, S. 364 ff.
zum Pfandbesitz übertragen und die Herren von
Montjoie und von Falkenburg im 13. Jahrh.
Von
L A* Hillebrand*
Bis in die neueste Zeit haben Stadt und Stift Limburg a. L., sowie die
Grafen und Dynasten, welche ihren Sitz daselbst hatten, Verkennung und
Verwechselungen erfahren. Noch in der dritten Auflage, wie in der ersten,
von Ibach’s „Dom von Limburg“, 1898, S. 5, A. 1 ist der Lahngauer Graf
und Gründer des Limburger Domstifts Konrad Kurzbold mit dem gleichnamigen
Schwiegersohn Kaiser Otto’s I. und Herzog von Lothringen verwechselt, obgleich
in der Hadamarer Programm-Abhandlung von 1887, S. 7 auf den Irrtum auf-
merksam gemacht war. Dass für Kurzbolds Vetter, den König Konrad, Exequien
in Limburg gehalten worden seien, diese von Busch1) aus Corden’s Limburger
Geschichte I, § 350 und von diesem aus Brower’s Annales Trevirenses I,
S. 447 aufgenommene Angabe soll Thietmar von Merseburg in seiner Chronik
machen. Nun hat aber, was auch mir 1887 noch unbekannt war, Gegenbaur
18812) nachgewiesen, dass diese Angabe auf der offenbar unrichtigen Lesart
Limburg statt Wiliniburg (Weilburg) beruht, wie das Vogel in einer Bemerkung
über Konrads Begräbnisstätte3) schon angedeutet hatte. Aber gleich Götze4)
spricht auch Ibach S. 6 noch von feierlichen Exequien in Limburg für den
König Konrad I. Von den früheren Annahmen von Besuchen des Limburger
Doms durch die Kaiser Otto I. und Konrad II. hat Schwartz 1868°) gezeigt,
dass die bezüglich Otto’s unerwiesen ist, und dass die Beweisstellen, welche
für Besuche Konrad’s II. in Limburg a. L. angeführt wurden, sich auf Limburg
an der Hardt beziehen. Dass die Dynasten unseres Limburg dem Geschlechte
der rheinischen Isenburger angehörten, was längst vergessen war, fand und
*) Einige Bemerkungen über das Alter der Domkirche zu Limburg, 1841, S. 13.
2) Das Grab des Königs Konrad I., Fulda, S. 4 ff.
3) Beschreibung des Herzogtums Kassau, S. 173, A. 2.
4) Annalen des Altertums-Vereins XIII, 1874, S. 243.
B) Annalen IX, S. 364 ff.