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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Hrsg.]
Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 38.1908(1909)

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Hillebrand, Joseph Anton: Montjoie dem Herrn von Limburg a. L. Johann I. zum Pfandbesitz übertragen und die Herren von Montjoie und von Falkenburg im 13. Jahrh.
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https://doi.org/10.11588/diglit.70483#0209
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Montjoie dem Herrn von Limburg a. L< Johann I. zum Pfandbesitz übertragen etc. 201
gestellten und gesiegelten Urkunde22) vom Jahre 1200 ohne weiteres hervor.
Dass Aleydis und Goswin IV. Kinder von zwei Brüdern waren, ist zu schliessen
aus der undatierten Beurkundung des Kölner Erzbischofs (1183—-91) Philipp
von Heinsberg, dass der Lehensauftrag einer Villa an den Grafen Engelbert
von Berg, die er selbst, die Frau Sophia von Heinsberg und deren Tochter,
seine Nichte (neptis), offenbar die bei Lacomblet (II. Nr. 5 vom Jahre 1202)
mit ihrer Mutter Sophia auftretende Aleydis Domina de Heinsberg, vorher
seinem Neffen (nepoti) Goswin von Falkenburg eingeräumt und dieser
verpfändet habe, seine, sowie Sophiens, ihrer Tochter und Goswins Zustimmung
gefunden hätte.23) Da des Erzbischofs Bruder Gottfried, wo er urkundlich
vorkommt24), und ebenso Sophia und ihre Tochter Aleydis als Herr und
Frauen von Heinsberg bezeichnet sind, Aleydis auch Heinsberg erbte und ihr
und Arnolds II. von Cleve Sohn Dietrich sich von Heinsberg benannte25), da-
gegen der „Neffe“ des Kölner Erzbischofs Philipp eben in dessen angeführter
Urkunde26) Goswin (IV.) von Falkenburg heisst, so muss wohl dieser Goswin
ein Sohn des einzigen äusser Gottfried bekannten weltlichen Bruders des Erz-
bischofs, nämlich Goswins III., obgleich dieser nicht als Goswin von Falkenburg
vorzukommen scheint, Sophia und Aleydis aber Gemahlin und Tochter Gottfrieds
gewesen sein, wie es auch Grote und andere annehmen.
Dass Jutta, die Schwester von Walrams des Langen Vater Walram IV.,
Herzog von Limburg, ebenfalls Jutta von Falkenburg genannt wird27), erklärt
sich daraus, dass sie Goswins IV. von (Heinsberg-) Falkenburg Gemahlin war.
Von ihren Geschwistern — man kennt aus Urkunden von 1196 und 120228)
als solche Heinrich, Walram, Friedrich, Gerhard neben den Töchtern Jutta (der
Gemahlin Goswins) und Mathilde — wird 1214 Heinrich bei Ernst29) „de
Valckenborg“ genannt und zwar seitens seines Bruders Walram, aber Ernst
selbst bemerkt, worauf Herr Bosenkrantz in einem Schreiben hinweist, dass,
wie schon Miraeus (Opera diplomatica et historica, 1723 ff.) gemeint habe, da
statt Valckenborg Wassenberg gesetzt werden müsse. In der Tat erscheint
dieser Heinrich 120230) und 120731) als Heinrich von Wassenberg. Durch
Verheiratung mit Jutta von Geldern war ja schon Walram II. von Limburg

22) Lacomblet, Urkundenbuch IV, Nr. 644.
23) Lacomblet a. a. 0. I, Nr. 530.
24) So noch 1174, 1176, 1185, 1190 bei Lacomblet I, Nr. 452, 454, 458, 498, 526
(Gottfried ist hier (1190) als Geschenkgeber genannt, aber wohl abwesend; er machte nach
Lückerath, Die Herren v. Heinsberg, I, S. 7 [Jahresbericht der Stadtschule zu Heinsberg für
1887/88] den Kreuzzug Friedrichs I. mit).
25) v. Ledebur a. a. 0., S. 30.
26) Lacomblet I, Nr. 530 also.
27) v. Ledebur a. a. 0., S. 23, A. 5.
28) Ernst-Lavalleye, Histoire du Limbourg VI, Nr. 81; Butkens, Trophees du duche
de Brabant II, S. 304.
29) AI, 183. Siehe auch v. Ledebur a. a. 0., S. 23 A. ftt? Kremer, Geschichte des
Ardennischen Geschlechts I, S. 107 A. 6.
30) Ohr. Jac. Kremer, Akademische Beiträge II b., Nr. 35.
S1) Lacomblet II, Nr. 17.
 
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