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Argos, oder der Mann mit hundert Augen — 2.1793

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Nro. XL
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https://doi.org/10.11588/diglit.47740#0323
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ZI7
such im Kerker vermodern Unglückliche lang-
sam und still bis eine Riesenfaust sie an die
Wände hin und her schleudert, daß das Ge-
hirn herab strömt! Ihr haltet Wachter, die
in der Nacht Sorge haben sollen, wenn irgend-
wo Feuer ausbricht, und würdet den für un-
sinnig ansehen, welcher den Wachter schelten
wollte, weil er ihn aus dem Schlafe aufrief,
da fein Haus ihm über dem Kopfe lichterloh
brannte. Seid alfo billig , die Jakobiner sind
nichts als freiwillige Wachter eurer Republik.
Sie muffen freilich oft rufen, laut rufen,
mit Donnerstimmen rufen, ehe ihr aus eu-
rem Schlummer aufwacht, denn, leider, schla-
fen zwei Drittheile der Bürgerschaft nie fe--
ster als gerade dann, wenn das Vaterland m
Gefahr ist. Allein die Zeit wird bald kom-
men , wo ihr sagen werdet: „ Diesen Män-
„nern haben wir viel, unaussprechlich viel
„ zu danken! „
Und dann, Bürger, bin ich überzeugt,
und ihr werdet es endlich auch seyn, daß
kein Beweis gültiger sey, wie wichtig die
standhaften Freunds der Freiheit und Gleich-
heit eurer Republik schon geworden sind, und
noch werden können, als derjenige, daß die
Könige und Fürsten ihnen besonders ihren
allerhöchsten und gnädigsten Zorn und Grimm
schenken, denn zu wähnen, daß Kronenträ-
ger es gut meinen könnten mit den Natio-
nen , wäre nach dem Zeugnis aller Zeiten,
 
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