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Instytut Historii Sztuki <Posen> [Hrsg.]
Artium Quaestiones — 17.2006

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Recenzje
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Żuchowski, Tadeusz J.: Eva Börsch-Supan, Die Provinzen Ost- und Westpreußen und Großherzogtum Posen: [Rezension]
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https://doi.org/10.11588/diglit.28196#0418

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416

RECENZJE

Aus der Perspektive der Forschungen der 30-er Jahre des 20. Jhs. schien diese
Idee am verstandlichsten zu sein. Noch damals hielten die deutschen Forscher
die Bautatigkeit Schinkels nicht nur in den Ostgebieten, sondern in Deutsch-
land iiberhaupt fur ein einheitliches Problem, das von der Person, nicht vom
regionalen Kontext determiniert war. Inzwischen haben sich die Studien zur
Architektur des 19. Jhs. wesentlich weiterentwickelt, was die Gefahr mit sich
bringen konnte, dass das urspriingliche klare, wenn auch etwas angestaubte
Konzept des Bandes mit neuem, qualitativ anderem Wissen iiber Architektur
und historischen Kontext kollidieren konnte.
Der Band ist in vier verschiedene Teile gegliedert. Ihnen geht eine sehr
wesentliche Besprechung der Tatigkeit der Baudeputation in PreuBen unter
besonderer Beriicksichtigung derselben in den Ostgebieten voran. Danach
folgen zwei einander ais ahnlich zugeordnete Provinz-Teile: das ais ein Terri-
torium betrachtete Ost- und WestpreuBen und das GroBherzogtum Posen. Zu
jedem gibt es eine historische Einfuhrung, dereń Ziel eine skizzenhafte Charak-
teristik der Aktivitat Schinkels im historischen Kontext ist. AnschlieBend
besprechen die Autorinnen die Werke nach folgendem Prinzip: die Staats- und
Stadtgebaude (zusammen), die Residenzarchitektur und die Denkmaler. Im
„preuBischen” Teil nimmt die nach der Zeichnung Schinkels ausgefuhrte graphi-
sche Ansicht von Pillau einen separaten Platz ein.
Nach den Provinz-Teilen werden die Schinkelschen Kirchenbauten in den
ostlichen Provinzen besprochen. In der Einfuhrung, die die diesbeziigliche
Aktivitat des Baumeisters bespricht, unterscheiden die Autorinnen die drei
einzelnen Territorien (OstpreuBen, WestpreuBen und GroBherzogtum Posen).
Die Binnenordnung des Kataloges basiert auf einigen, nicht miteinander
verbundenen Kriterien: Raum- und Grundrissprinzipien (Basiliken - S. 238-
278, Zentralkirchen - S. 322-327), stilistische und chronologische Prinzipien
(friihe Landkirchen mit mittelalterlichen Formen - S. 279-291, klassizistische
Kirchen S. 385-400, klassizistische Rundbogenkirchen aus den 20-er Jahren -
S. 401-460, Spatkirchen - S. 479-520), Materialprinzipien (Holz- und Fach-
werkkirchen - S. 307-322), Korperprinzipien (turmlose Kirchen d.h. Bethaus,
sic!, S. 369-385), Prinzipien des bestehenden architektonischen Kontextes
(Kirchen in den Ordensburgen, S. 291-306, Kirchenfassaden und der Ausbau
barocker Kirchen, S. 460-469, Turmanbau S. 470-478) und Normkirchen (s. 327-
368). In diesen Teil wird ein Kapitel „Pfarrhauser” eingefugt (S. 521-522). Die
einzelnen Aufteilungen sind (nicht immer konseąuent) chronologisch geordnet.
Dies ergibt sich daraus, dass die typologische Verschiedenheit in der Sakral-
architektur Schinkels entscheidend ist. Der vorletzte Teil ist der Denkmalpflege
gewidmet. Der Schliissel, nach dem der Katalog zusammengestellt wurde, ist
unklar. Hier sind weder chronologische, noch topographische, alphabetische
oder wissenschaftliche Kriterien erkennbar (es handelt sich um die Anordnung
der besprochenen Bauwerke nach schon zur Zeit Schinkels benutzten Kriterien).
In diesem Teil nimmt - zu Recht - die Frage des Wiederaufbaus der Marien-
burg einen gesonderten Platz ein.
 
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