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Matz, Friedrich [Hrsg.]; Andreae, Bernard [Hrsg.]; Robert, Carl [Hrsg.]
Die antiken Sarkophagreliefs (2): Mythologische Cyklen — Berlin, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.12015#0086
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68

TROISCHER KREIS

läufer des Sandalenbinders an derselben Seite des Parthenon-
frieses (Michaelis a. a. O. Nr. 12 und Nr. 29) anerkannt
werden muss1).

Die beiden Eckmasken, Köpfe von Windgöttern, sind,
wie oben bemerkt, zwar antik, aber nicht zu diesem Deckel
gehörig.

60) D. F. St. Petersburg, Museum der Akade-
mie der Wissenschaften. Fig. 60. L. 0,25. H. 0,24.
Nach einer im Jahre 1883 mit freundlicher Erlaubniss Kiese-
ritzky's genommenen Photographie von C. L. Becker ge-
zeichnet.

Früher im Besitze des Architekten Ricard de Montferrand,
des Erbauers der Isaakskathedrale (gest. 1854), dessen Antiken theils
aus der Sammlung des Prinzen Alexander von Wü'rtemberg
stammten, theils in St. Petersburg, Moskau, Paris, Rom und Triest
erworben waren. Seit 1878 im Besitz der Akademie.

Abbildung: Memoires de la soci'et'e imperiale cCarch'eologie
VI 185z pl. XIV z.

Litteratur: von Koehne a. a. O. p. 73 nr. 47.

Fragment von der zweiten Gruppe der ersten Scene
von 59. Erhalten ist Penthesilea in gleicher Tracht
und ähnlicher Stellung wie auf 59; nur ist hier nicht das
linke, sondern das rechte Bein zurückgesetzt; auch trägt
sie in der Linken die Bipennis, während das Ross frei neben
ihr herschreitet. Ihre Gefährtin steht nicht wie auf 59
hinter, sondern vor dem Pferd; sie trägt in der Linken
wie dort den Schild, in der Rechten statt des Speers eine
sehr verstümmelte Bipennis, auf dem Rücken den Köcher.
Von Priamus ist nur die rechte vorgestreckte Hand
erhalten.

61) D. F. Rom, Via Giulio Romano 23, auf dem
dritten Treppenabsatz eingemauert und mit dicker Tünche
überzogen. Fig. 61. L. 0,45. H. 0,21. Relieferhebung 0,015.
Zeichnung von Eichler 1885.

Bekannt seit Winckelmann, der über den Aufbewahrungsort
nichts bemerkt.

Abbildung: Winckelmann Monumenti antichi inediti 1767 II
nr. 138 (s. die rechtsstehende Abbildung). Danach Barbault Monu-
mens antiques 1783 pl. 25 fig. z; Inghirami Galleria omerica II 1831

') Vgl. auch die Amazone auf der attischen Lekythos (abgebildet
Jahrbuch des Kaiserlich Deutschen archäologischen Instituts II 1887 Taf. 11)
nebst Dümmler's Bemerkungen ebenda S. 168.

nach winckelmann

tav. 244; danach Overbeck Bildwerke zum thebischen und troischen
Heldenkreis 1857 Taf. zi Nr. 3.

Litteratur: Winckelmann a. a. O. p. 184; Barbault a. a. O.
p. 4; Inghirami a. a. O. II /». 2z8 ; Overbeck a. a. O. S. 406 Nr. 4;
Steiner Lieber den Amazonen-Mythus in der antiken Plastik 1857
S. izi; Mau Annali dell' Institute XLIX 1877 p. 278; Matz und
von Duhn Antike Bildwerke in Rom II S. 45 3 Nr. 3 3 51.

Fragment einer Replik von 59. 60 mit der letzten
Figur der ersten und sechs Figuren der zweiten Scene.

Ganz erhalten ist die erste Gruppe der zweiten Scene,
die trauernde Andromache und der sie tröstende Paris;
hinter Andromache stehen hier zwei ihrer Schwägerinnen,
die eine mit der
entsprechenden
Figur auf 5g ge-
nau übereinstim-
mend, die zweite
in ähnlicher Hal-
tung und Gewan-
dung, die Wange
auf die erhobene

linke Hand stützend; vgl. die zweite Schwägerin in der ersten
Gruppe der ersten Scene auf 59. Rechts folgen, hier durch
keinen Thorbogen getrennt, die sich wappnenden Ama-
zonen, die erste in derselben Stellung und Gewandung, wie
die Gefährtin der Penthesilea auf 60, jedoch nach Winckel-
mann mit dem Helm auf dem Haupt. Die zweite, wahr-
scheinlich Penthesilea, in Helm (Winckelmann), gegürteter
Exomis und Stiefeln steht in Vorderansicht da und scheint
im Begriff mit erhobener Rechten sich das Wehrgehäng um
die Schulter zu legen; Stellung und Haltung erinnern an das
Mädchen von Gabii, vgl. O. Jahn Berichte der königl.
sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften 1850 S. 52 Anm*.
Links von der Andromachegruppe ist noch eine Figur er-
halten, die bei Winckelmann als verschleierte sich abwen-
dende Frau erscheint und ebenso von Duhn beschrieben
wird; doch lässt das auf der Zeichnung Eichler's ganz
deutlich unter dem Saume des kurzen Chitons vortretende
linke Bein erkennen, dass die Figur männlich ist; es ist der
zur Darstellung von Penthesileas Ankunft gehörige Paris
in derselben Gewandung und ähnlicher Haltung wie auf 59.
Was Winckelmann's Zeichner für einen Schleier hielt, ist
die phrygische Mütze.

Tafel XXV

62) S. Madrid, königl. Skulpturensammlung, Vorderseite .885 wieder zusammengesetzt worden and.

dort in vier Stücke, die Vorderseite in zwei Theile, aus- Fig. 62. Fig. 62a. Fig. 62b. L *rf °'75;. X **

einand gesagt und nr Wanddecoration verwandt. Gips- 1. Schmalseite o,77, der r. Schmalse,teo,74. Hehognvure

SSTta Berliner Museum, wo die beiden Theile der , nach den Gipsabgüssen im Berhner Museum; d.e Ergan-
 
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