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wahren. An Crhaltung der geographi-
schen und peaolitiſchen Integrität des
Reichs, meint er, sey im Grunde nicht
zu zweifeln. Sollte ſie aber ja angegrif-
fen werden, ſo würde teutſche Gesamt-
macht (?) und patriotischer Kriegs-
muth (?) wozu herzbrechend aufgefodert
wird, alle Anſchläge vereiteln und die
Franzoſen würden einsehen, wie bedenklich
die Ruſſiſche und Schwediſche Garantie
des weſtphäliſchen Friedens ſle.
. Man muß ſich wirklich über das gutmü-
thige Vertrauen des Verfaſſers wundern,
das aber , ſeit der Wegnahme von Mainz,
doch wol um etwas vermindert worden
ſeyn wird.. Die Schrift führt den Titel:
Ueber die Eröffnung des Reich s-
friededenskongreſsses zu Raſtadt,
zu folge und nach dem Sinne des
Kaiſerl. Hofdekrets vom 1. N o-
vember 1797, von Rat hammer,
Fürſtl. Taxiſchen Bibliothekar.
; HOebſsterreihe.
Es ſcheint nun ziemlich ausgemacht zu
eyn, daß zwiſchen dieſer Macht und Frank-
reich entweder ſchon zuU d in e, oder nachher
zu Raſtadt, der Zeitpunkt verabredet wur-
de, wo Vened ig und Mai rz von den
beiderseitigen Truppen beſsetßt werden ſoll-
ten.. Nach allen Anſtalten zu urtheilen,
die seit einiger Zeit an der italieniſchen
Gränze getroffen wurden, ſind die oeſter-
reichiſchen Truppen wahrscheinlich an eben
dem Tage, (am 29 oder 39 Decem-
ber) in erſterer Stadt eingerückt, an wel-
chem die Franzoſen Mainz beſeßten.
Man giebt die oeſterreichiſche Kriegs-
macht, die vor der Hand in die neuen
italieniſchen Staaten. zuſtehen kommen ſoll,
guf 45 bis 50 tauſend Mann anz das
66
Hauptquartier wird nach Vicenza kom-
men. Nach einer Nachricht aus Regens-
burg, hat der oeſterreichiſche Geſandte bei
dem Reichstage angezeigt, die oeſterreichi-
ſchen Truppen würden eine Linie, von der
Oberpfalz bis Passau, und von da bis.
Inſſpruck besegen. M N
det, ſo ließe ſich an der Abſicht Öſtere
reichs (die es ſchon seit ſo langer
Zeit ausführen wollte) den ganzen
Strich von Bayern an dem linken Ufer
der Donau, so wie das Bißthum Salz-
burg tc. mit seinen Staaten zu vereinn.
gen , nicht mehr zweifeln. tf
England.
Wir finden keinen Raum für unſee.
Blätter, um unſern Leſern das Gepränge
einer Proceſſion zu beschreiben, die am 19
December in London vor ſich gieng und
wodurch die, den Feinden Großbrittani-
ens zur See abgenommenen Fahnen in die
große St. Paulskirche gebracht und den.
ſelbſt mit vieler Feierlichkelt aufgehängt
wurden. Der Kutſchen waren ſehr viele;
wenn ſich aber anders aus einer bloſen
HBeſchreibung einBegriſf vun einem ſolchen
Zuge machen läßt , ſo glauben wir, daß
das Ganze ſehr ſteif ausgefallen ſeyn muß.
Und wozu, möchte mancher fragen, sol-
che Pracht und ſolche Aufzüge? Um bei
der gegenwärtigen Lage und bei der ſich
nâhernden Gefahr dieses Königreichs, dem
Volke eine blaue Dunſt vor die Augen zu
machen , wird ein Franzoſe antworten.
Zu bemerken iſt, daß ſich der Prinz
von Wallis und die Gemalin des Herzogs
von York, Tochter des verſtorbenen Kö-
nigs von Preußen, bei dieser Ceremonie
nicht einfanden; daß der Kutſcher des
Miniſter Pitts, an diesem Tage seinen
Herrn nicht fahren wollte, deswegen , wie
wahren. An Crhaltung der geographi-
schen und peaolitiſchen Integrität des
Reichs, meint er, sey im Grunde nicht
zu zweifeln. Sollte ſie aber ja angegrif-
fen werden, ſo würde teutſche Gesamt-
macht (?) und patriotischer Kriegs-
muth (?) wozu herzbrechend aufgefodert
wird, alle Anſchläge vereiteln und die
Franzoſen würden einsehen, wie bedenklich
die Ruſſiſche und Schwediſche Garantie
des weſtphäliſchen Friedens ſle.
. Man muß ſich wirklich über das gutmü-
thige Vertrauen des Verfaſſers wundern,
das aber , ſeit der Wegnahme von Mainz,
doch wol um etwas vermindert worden
ſeyn wird.. Die Schrift führt den Titel:
Ueber die Eröffnung des Reich s-
friededenskongreſsses zu Raſtadt,
zu folge und nach dem Sinne des
Kaiſerl. Hofdekrets vom 1. N o-
vember 1797, von Rat hammer,
Fürſtl. Taxiſchen Bibliothekar.
; HOebſsterreihe.
Es ſcheint nun ziemlich ausgemacht zu
eyn, daß zwiſchen dieſer Macht und Frank-
reich entweder ſchon zuU d in e, oder nachher
zu Raſtadt, der Zeitpunkt verabredet wur-
de, wo Vened ig und Mai rz von den
beiderseitigen Truppen beſsetßt werden ſoll-
ten.. Nach allen Anſtalten zu urtheilen,
die seit einiger Zeit an der italieniſchen
Gränze getroffen wurden, ſind die oeſter-
reichiſchen Truppen wahrscheinlich an eben
dem Tage, (am 29 oder 39 Decem-
ber) in erſterer Stadt eingerückt, an wel-
chem die Franzoſen Mainz beſeßten.
Man giebt die oeſterreichiſche Kriegs-
macht, die vor der Hand in die neuen
italieniſchen Staaten. zuſtehen kommen ſoll,
guf 45 bis 50 tauſend Mann anz das
66
Hauptquartier wird nach Vicenza kom-
men. Nach einer Nachricht aus Regens-
burg, hat der oeſterreichiſche Geſandte bei
dem Reichstage angezeigt, die oeſterreichi-
ſchen Truppen würden eine Linie, von der
Oberpfalz bis Passau, und von da bis.
Inſſpruck besegen. M N
det, ſo ließe ſich an der Abſicht Öſtere
reichs (die es ſchon seit ſo langer
Zeit ausführen wollte) den ganzen
Strich von Bayern an dem linken Ufer
der Donau, so wie das Bißthum Salz-
burg tc. mit seinen Staaten zu vereinn.
gen , nicht mehr zweifeln. tf
England.
Wir finden keinen Raum für unſee.
Blätter, um unſern Leſern das Gepränge
einer Proceſſion zu beschreiben, die am 19
December in London vor ſich gieng und
wodurch die, den Feinden Großbrittani-
ens zur See abgenommenen Fahnen in die
große St. Paulskirche gebracht und den.
ſelbſt mit vieler Feierlichkelt aufgehängt
wurden. Der Kutſchen waren ſehr viele;
wenn ſich aber anders aus einer bloſen
HBeſchreibung einBegriſf vun einem ſolchen
Zuge machen läßt , ſo glauben wir, daß
das Ganze ſehr ſteif ausgefallen ſeyn muß.
Und wozu, möchte mancher fragen, sol-
che Pracht und ſolche Aufzüge? Um bei
der gegenwärtigen Lage und bei der ſich
nâhernden Gefahr dieses Königreichs, dem
Volke eine blaue Dunſt vor die Augen zu
machen , wird ein Franzoſe antworten.
Zu bemerken iſt, daß ſich der Prinz
von Wallis und die Gemalin des Herzogs
von York, Tochter des verſtorbenen Kö-
nigs von Preußen, bei dieser Ceremonie
nicht einfanden; daß der Kutſcher des
Miniſter Pitts, an diesem Tage seinen
Herrn nicht fahren wollte, deswegen , wie