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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 19.1951

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Fundschau 1949-1951
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https://doi.org/10.11588/diglit.43771#0187
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Fundschau 1949—1951: Römische Zeit

181

A) Siedlungen, Gräber, Einzelfunde
Aach-Linz (Überlingen) „Maueräcker“.
An der von P. Revellio, Bad.Fundber.il, 1929—1932, 382 ff. gemeldeten Stelle fand
W. Werth (Pfullendorf) zusammen mit Adler wirt Klöckler (Aach-Linz) 1951 Leisten-
ziegelbrocken, Reste von Tubuli, Mörtelbrocken und römische Scherben an zwei ver-
schiedenen rd. 150 m voneinander entfernten Punkten, etwa 2 mm südlich des „a“
von „Maueräcker“ des Mtbl. — Eine spätere Probeuntersuchung 1951 an der westlichen
der beiden Stellen ergab Gebäudereste, offenbar von einem Bad. Freigelegt wurde ein
Raum mit Hypokaustheizung (nur der Unterboden erhalten), im Lichten 6,30X2,70 m
groß mit Nische (Badewanne?) an der Südseite. Die Wandmauern waren unterschied-
lich stark, mit Rollsteinen und reichlich Mörtel gemauert. Weitere Räume wurden
angeschnitten, aber nicht freigelegt.
Funde: 1. Wenige Sigillaten, darunter ein Wandstück Drag. 37 mit Eierstab und
unkenntlichen Resten einer Figur, Rheinzaberner Herkunft (Taf. 37, G 1). — 2. Sonst
glatte untypische Sigillaten, ostgallisch. — 3. Stark verscheuertes Randstück einer
Kragenschüssel mit niederem Rand und mäßig breitem, nach unten umgeschlagenen
Kragen. — 4. Zwei Randstücke von größeren Töpfen, glatt, gelbbraun, mit Lippe
ähnlich Ettlinger, Augster Thermen Taf. 17, 20. — 5. Weitere untypische glatte und
rauhwandige Scherben. — 6. Reichlich Rest von Wandmalereien, meist weißer Grund,
darauf Streifen in schwarz, pompejanisch rot, violettrot und braungelb. Keine Muster
rekonstruierbar. Bei einem Stück (Taf. 37, G 2) gehen von einem breiten schwarzen
Streifen (senkrecht oder waagrecht zu stellen?) schiefwinklig schmalere schwarze, gelbe
und rote Streifen ab, wohl perspektivische Anordnung eines Motivs. (Auf Taf. 37, G 2
bedeuten Schlangenlinien = schwarz, Punkte = rot, Kreischen = gelb.) — 7. Scherben
von Fensterglas, grünlich, nicht durchsichtig. — 8. Reste von Bodenplatten, z. T. stark
überbrannt. — 9. Eisennägel.
Datierung: etwa ausgehendes 1. und ganzes 2. Jhdt. — Deutung: Reste eines Bades.
Beide Fundstellen dürften zu einem größeren Gutshof gehören (Üb 51/1—51/2).
Mtbl. 137/8121 Heiligenberg. — Verbleib der Funde: Heimatmuseum Überlingen.
(Werth, Nierhaus)

Altenheim (Kehl) „Streng“.
Beim Neubau der Gärtnerei Engel stießen Arbeiter 1949 in 0,8 m Tiefe auf größere
Scherben einer Amphore.
Die Fundstelle ist insofern interessant, als hier auf einem Geländestreifen eine niedrigere
Bewachsung festzustellen ist wie in der Umgebung. Vielleicht befinden sich im Boden
Gebäudereste.
Mtbl. 80/7512 Altenheim. — Verbleib: MfU. Freiburg. (Kappus)

Baden-Baden.
1. Innenstadt.
Im Verlauf der letzten Jahre wurden an den verschiedensten Stellen der Innenstadt,
meist bei Bauarbeiten oder Reparaturen der Wasserleitung von P. Braun und An-
 
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