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Rundschau 1952—1953: Alamannisch-fränkische Zeit
Grab 2 : Einfassung mit Platten auf den Längsseiten, ferner Deckplatten. Vom Ske-
lett fehlten Schulterblätter und Becken. Außer kleinem Scherbchen in linker Hals-
gegend keine Beigaben.
Weiter östlich von diesen beiden Gräbern ein weiterer Schädel und ein Beckenknochen,
vielleicht Reste eines dritten Grabes.
Mtbl. 127/8111 Müllheim. (Helm, Scheffelt)
Rheinheim (Waldshut) „Auf den Linden“.
Schon 1882 berichtet A. Länder, daß „seit Jahren hier oft Menschenknochen nebst eini-
gen Waffen ausgegraben worden seien“. Er selbst hat ein Grab mit Trockenmauerwerk
freigelegt. 1902 ließ E. Wagner eine planmäßige Untersuchung vornehmen, wobei 36
Gräber geborgen werden konnten. 16 enthielten keine Beigaben. 13 Gräber bargen
trockengemauerte Steinkisten (vgl. E. Wagner, Fundstätten und Funde 1 [1908], 141).
Durch Kiesgrubenbetrieb sind in den folgenden Jahren sicher Gräber unbeobachtet zer-
stört worden; zwei angeschnittene Gräber konnten 1932 noch festgestellt werden (vgl.
Bad. Fundber. III, 1933—1936, 60). Von 1938 an ruhte der Kiesabbau. Seit 1953 wird
dieses Gelände für den Wohnungsbau erschlossen. Dank dem tatkräftigen Eingreifen
des Kreispflegers F. Durst und des örtlichen Landespolizeipostens konnten weitere Zer-
störungen verhindert und durch Wasserleitungsgräben angeschnittene und z. T. her-
ausgerissene Gräber noch teilweise geborgen werden.
Grab 1 : Völlig zerstört. Beigaben wurden nicht beobachtet.
Grab 2 : Völlig zerstört, nur einzelne Skeletteile noch auffindbar. — Beigaben
(aus dem Aushub): 1. Spatha (L. 81,4 cm; Griff 14 cm; Br. 5 cm) mit bronzegegosse-
nem, im Querschnitt dachförmigem Knaufabschluß, der z. T. mit stark degeneriertem
Tierornament verziert ist (Taf. 59, 6. 6a und 6b). — 2. Bronzeriemenschlaufe, mit
Kreisaugen verziert (L. 3 cm; Br. 1,7 cm), auf der Unterseite mit querstehenden Ring-
ösen — gelochten Heftstegen — (Taf. 59, 1). — 3. Reste eines schmalen Bronzeblech-
bandes mit Spuren von Verzierung. — 4. Reste eines Schildbuckels, Form nicht mehr
erkennbar. — 5. Eisensporn (L. noch 10 cm), stark korrodiert (Taf. 59, 7). — 6. Schwere
eiserne Riemenzunge (L. 12,3 cm; Br. 2,5 cm) (Taf. 59, 2).
Grab 3: Skelett völlig zerstört. — Beigaben (aus dem Aushub): 1. Spatha
(L. 86 cm; Griff noch 7,5 cm; Br. 4,2 cm), stark verrostet (Taf. 59, 5). — 2. Sax
(L. 55 cm; Griffdorn 19,5 cm; Br. 5 cm) mit Resten von dreimal zwei parallelen Rillen
(Taf. 59, 3). — 3. Lanzenspitze mit runder Tülle und flachrhombischem Blatt (L. noch
45 cm; Br. 3,2 cm; Tülle 17,2 cm; Dm. 2,8 cm). Auf dem Blatt Reste dreier Doppel-
rillen, am Blattansatz als Winkel beginnend; auf der Tülle doppeltes Winkelband aus
zweimal zwei parallelen Rillen (Taf. 59, 4).
Grab 4: Kräftiges Skelett in normaler Rückenlage (1,20 m). — Beigaben:
1. Reste einer Eisenschnalle auf der Brust. —- 2. Kleines, silbertauschiertes Eisenbeschläg,
stark korrodiert.
Grab 5 : Gut erhaltenes Skelett in normaler Rückenlage. — Beigaben: 1. Recht-
eckiges, silbertauschiertes und -plattiertes Eisenbeschläg (4X3,5 cm) auf linkem Ober-
schenkel. — 2. Rest einer Eisenschnalle. — 3. Eisenstift.
Rundschau 1952—1953: Alamannisch-fränkische Zeit
Grab 2 : Einfassung mit Platten auf den Längsseiten, ferner Deckplatten. Vom Ske-
lett fehlten Schulterblätter und Becken. Außer kleinem Scherbchen in linker Hals-
gegend keine Beigaben.
Weiter östlich von diesen beiden Gräbern ein weiterer Schädel und ein Beckenknochen,
vielleicht Reste eines dritten Grabes.
Mtbl. 127/8111 Müllheim. (Helm, Scheffelt)
Rheinheim (Waldshut) „Auf den Linden“.
Schon 1882 berichtet A. Länder, daß „seit Jahren hier oft Menschenknochen nebst eini-
gen Waffen ausgegraben worden seien“. Er selbst hat ein Grab mit Trockenmauerwerk
freigelegt. 1902 ließ E. Wagner eine planmäßige Untersuchung vornehmen, wobei 36
Gräber geborgen werden konnten. 16 enthielten keine Beigaben. 13 Gräber bargen
trockengemauerte Steinkisten (vgl. E. Wagner, Fundstätten und Funde 1 [1908], 141).
Durch Kiesgrubenbetrieb sind in den folgenden Jahren sicher Gräber unbeobachtet zer-
stört worden; zwei angeschnittene Gräber konnten 1932 noch festgestellt werden (vgl.
Bad. Fundber. III, 1933—1936, 60). Von 1938 an ruhte der Kiesabbau. Seit 1953 wird
dieses Gelände für den Wohnungsbau erschlossen. Dank dem tatkräftigen Eingreifen
des Kreispflegers F. Durst und des örtlichen Landespolizeipostens konnten weitere Zer-
störungen verhindert und durch Wasserleitungsgräben angeschnittene und z. T. her-
ausgerissene Gräber noch teilweise geborgen werden.
Grab 1 : Völlig zerstört. Beigaben wurden nicht beobachtet.
Grab 2 : Völlig zerstört, nur einzelne Skeletteile noch auffindbar. — Beigaben
(aus dem Aushub): 1. Spatha (L. 81,4 cm; Griff 14 cm; Br. 5 cm) mit bronzegegosse-
nem, im Querschnitt dachförmigem Knaufabschluß, der z. T. mit stark degeneriertem
Tierornament verziert ist (Taf. 59, 6. 6a und 6b). — 2. Bronzeriemenschlaufe, mit
Kreisaugen verziert (L. 3 cm; Br. 1,7 cm), auf der Unterseite mit querstehenden Ring-
ösen — gelochten Heftstegen — (Taf. 59, 1). — 3. Reste eines schmalen Bronzeblech-
bandes mit Spuren von Verzierung. — 4. Reste eines Schildbuckels, Form nicht mehr
erkennbar. — 5. Eisensporn (L. noch 10 cm), stark korrodiert (Taf. 59, 7). — 6. Schwere
eiserne Riemenzunge (L. 12,3 cm; Br. 2,5 cm) (Taf. 59, 2).
Grab 3: Skelett völlig zerstört. — Beigaben (aus dem Aushub): 1. Spatha
(L. 86 cm; Griff noch 7,5 cm; Br. 4,2 cm), stark verrostet (Taf. 59, 5). — 2. Sax
(L. 55 cm; Griffdorn 19,5 cm; Br. 5 cm) mit Resten von dreimal zwei parallelen Rillen
(Taf. 59, 3). — 3. Lanzenspitze mit runder Tülle und flachrhombischem Blatt (L. noch
45 cm; Br. 3,2 cm; Tülle 17,2 cm; Dm. 2,8 cm). Auf dem Blatt Reste dreier Doppel-
rillen, am Blattansatz als Winkel beginnend; auf der Tülle doppeltes Winkelband aus
zweimal zwei parallelen Rillen (Taf. 59, 4).
Grab 4: Kräftiges Skelett in normaler Rückenlage (1,20 m). — Beigaben:
1. Reste einer Eisenschnalle auf der Brust. —- 2. Kleines, silbertauschiertes Eisenbeschläg,
stark korrodiert.
Grab 5 : Gut erhaltenes Skelett in normaler Rückenlage. — Beigaben: 1. Recht-
eckiges, silbertauschiertes und -plattiertes Eisenbeschläg (4X3,5 cm) auf linkem Ober-
schenkel. — 2. Rest einer Eisenschnalle. — 3. Eisenstift.