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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 21.1958

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Dauber, Albrecht; Gerhardt, Kurt; Gandert, Otto-Friedrich: Neue Funde der Völkerwanderungszeit aus Baden: (Gerlachsheim, Ilvesheim, Zeutern)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43788#0145
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Neue Funde der Völkerwanderungszeit aus Baden (Gerladisheim, Ilvesheim, Zeutern)

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Neue Funde der Völkerwanderungszeit aus Baden
(Gerlachsheim, Ilvesheim, Zeutern)
Von Albrecht Dauber, Karlsruhe
Mit Beiträgen von K. Gerhardt, Freiburg i. Br., und O. F. Gandert, Berlin
Seit der ersten Veröffentlichung von Funden der frühen Völkerwanderungszeit durch
Lindenschmit1) ist das Interesse an dieser Fundgruppe nicht mehr erlahmt. Die Bekannt-
gabe älterer Funde wurde nachgeholt und Neufunde zumeist rasch veröffentlicht, so daß
heute wohl gesagt werden darf, daß kaum eine Fundgruppe der südwestdeutschen Früh-
geschichte so lückenlos — wenn auch nicht immer ganz befriedigend — veröffentlicht
ist. Angesichts dieser Tatsache ist es verhältnismäßig gleichgültig, ob den einzelnen
Bearbeiter mehr das Bestreben, ein Vakuum in der Systematik auszufüllen, leitete oder
der Wunsch, in der dunkelsten Periode unserer Frühgeschichte die Kräfte sichtbar wer-
den zu lassen, von deren Wirken die Schriftstellernachrichten der Zeit erfüllt sind und
deren Erfolg das Einsetzen der Reihengräberkultur scheinbar unvermittelt erkennen
läßt.
Darf also ein hoher Grad von Bekanntsein des gehobenen Fundstoffes für diese Periode
vorausgesetzt werden, so erstaunt angesichts einer kartenmäßigen Darstellung doch die
außerordentliche Spärlichkeit des Materials.2) Neben einer Reihe weiterer Erschwerun-
gen ist vor allem sie für die noch geringe Sicherheit sowohl in der chronologischen
Beurteilung als auch in der historischen Deutung verantwortlich. So mag — zunächst
einfach als Vermehrung des Fundstoffes — die Vorlage einiger Neufunde aus Baden
willkommen sein. Von ihnen sind zumindest die Gerlachsheimer Funde geeignet, die
bisherige Liste in mehr als nur statistischer Hinsicht zu erweitern.
1. Gerlachsheim (Ldkrs. Tauberbischofsheim)
Zwischen Bad Mergentheim und Tauberbischofsheim, etwa in Höhe von Lauda, nimmt
die Tauber ihren letzten größeren Zufluß von Osten her auf, den Grünbach. Sein Tal-
einschnitt, eine der wenigen Unterbrechungen der das Taubertal begleitenden Muschel-
kalkhöhen, wird von der Schnellzugstrecke Heidelberg—Würzburg benützt. Im Tal-
ausgang des Grünbachs liegt etwas zurückgesetzt das Dorf Gerlachsheim, das erst in
neuester Zeit nach Westen sich ausdehnt und eben den Rand des Taubertales erreicht.
B A. u. h.V. 5 (1911) Taf. 4—6.
2) W. Schleiermacher, Der obergermanische Limes und spätrömische Wehranlagen am Rhein.
Ber. RGK. 33, 1951, 133 ff., hier besonders 158 ff. und Karte Abb. 5. — H. Schoppa, Die
Besitznahme des Limesgebietes durch die Alamannen. Nass. Ann. 67, 1956, 1 ff. mit Karten
S. 3 u. 7 (leider mit einer Reihe von unrichtigen Einträgen).
 
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