Riesensteingrab und Menhir bei Degernau, Ldkrs. Waldshut
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Riesensteingrab und Menhir bei Degernau, Ldkrs.Waldshut
Von Edward Sangmeister, Josef Schneider, Freiburg i. Br.
Landschaft
Das kleine, etwas über 300 Einwohner zählende Dorf Degernau liegt im unteren
Wutachtal zwischen Stühlingen und Waldshut in 390—430 m Meereshöhe, nahe der
Schweizer Grenze. Es zählt heute zum Landkreis Waldshut und gehörte früher zur
Landgrafschaft Klettgau. Die Wutach bildet hier die Grenze zwischen Schwarzwald und
Klettgau. Eine Kreisstraße verbindet Degernau mit dem weit über 2000 Einwohner
zählenden Erzingen (400—430 m über NN), durch das die an mehreren Stellen nach-
gewiesene Römerstraße zwischen Zurzach (Tenedo) und Hüfingen (Brigobanne) führt.
Zwischen beiden Orten zieht ein auf 100 m ansteigender Ausläufer des Randen von
NNO nach SSW durch, der 5—6 km weiter südwestlich am Klettgauer Tal endet.
An der genannten Kreisstraße, in etwa 500 m Meereshöhe, liegt die Fundstelle des neu-
entdeckten Riesensteingrabes, nicht weit östlich davon, auf der höchsten Erhebung
zwischen den beiden Orten (525 m über NN) fand sich der Menhir (Taf. 29, 1. Mitte
und rechts).
Wir befinden uns in einer geologisch ungewöhnlich mannigfaltigen Landschaft. Alle
Formationen vom Grundgebirge (Steinatal) bis zum Tertiär und den eiszeitlichen Ab-
lagerungen (Klettgau) sind hier auf recht engem Raum vertreten. Das Megalithgrab —
ebenso wie die 1936 ganz in der Nähe entdeckte Fundstelle von Scherben und Stein-
geräten — liegt im Gebiet des Lias 1 (a), der Menhir auf Opalinuston.1)
Vor Entdeckung des Riesensteingrabes waren von der Gemarkung Degernau folgende
neolithische Fundstellen bekannt:
1. Flur „Toter Mann“ (Fundstelle Steinbruch): Scherben der Horgener Kultur und der Früh-
bronzezeit, Silex, Knochen u. a.2) (Taf. 29, 1. links).
2. Flur „Toter Mann“ (Fundstelle vor dem „Keßlerwald“-„Rankacker“): Oberflächenfunde:
Silices und Steinbeil.3)
3. Flur „Vogelhag“ („Kohlplatz“, „Geißhalde“): Oberflächenfund: Bearbeitete Feuersteinklinge.4)
4. Flur „Giebel“ (West): Oberflächenfunde: Zahlreiche Silices.5)
5. Flur „Giebel“ (Nord): Oberflächenfunde: Zahlreiche Silices.0)
4) Geologische Spezialkarte von Baden, Blatt Grießen Nr. 167.
2) Bad.Fundber. III, 1933—1936, 355; 13, 1937, 8; 15, 1939, 8.
3) Bad. Fundber. 17, 1941—1947, 250, Taf. 61, D 1. 2; 261, Taf. 62, 1.
4) Bad. Fundber. 14, 1938, 10.
5) Bad.Fundber. 14, 1938, 10.
6) Bad.Fundber. 15, 1939, 8; 17, 1941—1947, 250.
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Riesensteingrab und Menhir bei Degernau, Ldkrs.Waldshut
Von Edward Sangmeister, Josef Schneider, Freiburg i. Br.
Landschaft
Das kleine, etwas über 300 Einwohner zählende Dorf Degernau liegt im unteren
Wutachtal zwischen Stühlingen und Waldshut in 390—430 m Meereshöhe, nahe der
Schweizer Grenze. Es zählt heute zum Landkreis Waldshut und gehörte früher zur
Landgrafschaft Klettgau. Die Wutach bildet hier die Grenze zwischen Schwarzwald und
Klettgau. Eine Kreisstraße verbindet Degernau mit dem weit über 2000 Einwohner
zählenden Erzingen (400—430 m über NN), durch das die an mehreren Stellen nach-
gewiesene Römerstraße zwischen Zurzach (Tenedo) und Hüfingen (Brigobanne) führt.
Zwischen beiden Orten zieht ein auf 100 m ansteigender Ausläufer des Randen von
NNO nach SSW durch, der 5—6 km weiter südwestlich am Klettgauer Tal endet.
An der genannten Kreisstraße, in etwa 500 m Meereshöhe, liegt die Fundstelle des neu-
entdeckten Riesensteingrabes, nicht weit östlich davon, auf der höchsten Erhebung
zwischen den beiden Orten (525 m über NN) fand sich der Menhir (Taf. 29, 1. Mitte
und rechts).
Wir befinden uns in einer geologisch ungewöhnlich mannigfaltigen Landschaft. Alle
Formationen vom Grundgebirge (Steinatal) bis zum Tertiär und den eiszeitlichen Ab-
lagerungen (Klettgau) sind hier auf recht engem Raum vertreten. Das Megalithgrab —
ebenso wie die 1936 ganz in der Nähe entdeckte Fundstelle von Scherben und Stein-
geräten — liegt im Gebiet des Lias 1 (a), der Menhir auf Opalinuston.1)
Vor Entdeckung des Riesensteingrabes waren von der Gemarkung Degernau folgende
neolithische Fundstellen bekannt:
1. Flur „Toter Mann“ (Fundstelle Steinbruch): Scherben der Horgener Kultur und der Früh-
bronzezeit, Silex, Knochen u. a.2) (Taf. 29, 1. links).
2. Flur „Toter Mann“ (Fundstelle vor dem „Keßlerwald“-„Rankacker“): Oberflächenfunde:
Silices und Steinbeil.3)
3. Flur „Vogelhag“ („Kohlplatz“, „Geißhalde“): Oberflächenfund: Bearbeitete Feuersteinklinge.4)
4. Flur „Giebel“ (West): Oberflächenfunde: Zahlreiche Silices.5)
5. Flur „Giebel“ (Nord): Oberflächenfunde: Zahlreiche Silices.0)
4) Geologische Spezialkarte von Baden, Blatt Grießen Nr. 167.
2) Bad.Fundber. III, 1933—1936, 355; 13, 1937, 8; 15, 1939, 8.
3) Bad. Fundber. 17, 1941—1947, 250, Taf. 61, D 1. 2; 261, Taf. 62, 1.
4) Bad. Fundber. 14, 1938, 10.
5) Bad.Fundber. 14, 1938, 10.
6) Bad.Fundber. 15, 1939, 8; 17, 1941—1947, 250.