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Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt — 1923 (Januar bis Juni)

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Nr. 59 - 89 (1. März 1923 - 31. März 1923)
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en Z)ost.

Ar. 3

Heidelberg.

2S. März ll92Z

GrieH§?che Vasen aus Franlfurter Sammlungen.

Das vorliegende Buch von Hans Schaal über „griechische
Basen aus Franksurter Sammlungen" (Frankfurter Verlagsanstalt
A.-G., Frankfurt a. M. 1923) anzuzeigen, ist eine Freude. Hatte
man doch schon fast die Hoffnung aufgegeben, Latz die Veröffent-
lichung der Mehr.zahl griechischer Vasen in Frankfurt, der Les
Etädtischen Historischen Museums, noch möglich sei. Angekündigt
war fie bsreits, als von H. Schaal in Angriff ge-
nommen, vor 15 Jahren in dem 31. Jahresbericht des Vereins für
das Historische Museum. Datz sie nun doch noch erfolgt ist, und zwar
Uusgedehnt auf alle in öffentlichem Besitz befindlichen Stücke und
8ie wenigstens einer Privatsammlung ist der rührigen Frank-
fu r t e r V e r l a gs a n st al t zu danken. Ein erschöpfender wissen-
schastlicher Katalog der weit über 590 Frankfurter griechischen Vasen
konnte das Schaalfche Buch fo nicht werden. Einen Versuch nennt
«r es selbst, Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeit einem weiteren
Kreife intereffierter Laien und Kunstfreunde nahe zu Lringen. Es
ist ein erfreuliches Dekanntwerden Ler Frankfurter griechischen Vasen,
idas dieses vom Verlage friedensmätzig aut ausgestattete Buch mit
seinen 60 Lichtdrucktafeln und 81 Textavbildungen vermittelt.

Ilnvergänglich wie Eold ist der Ton in verarbeitetem Zustande
und so das zuverläffigste Dokument für alle archäologische Forschunz.
Als Zeugnisse menschlichen Kunstfleißes, als Zeugnisse der Zeit-
Lestimmung und des Handels scheiden sich die griechischen Vasen von
keiner anderen Keramik. ALer durch ihren bildlichen Schmuck, eine
hervorragende Quelle für Mythologie und Sage und für das täg-
liche Lsben dsr alten Griechen, werden diese Erzeugnisse der grie-
chischen Töpfer für uns zu einer Quelle der griechischen Malerei und
Kunstgeschichte. Darin liegt die einzigartige Bedeutung der zrie-
chifchen Keramik. Ganz abgesehen von ihrem historischen Werte ist
sie eine Quelle ästhetischen Vergnügens für jeden Kunstfreund.

Jn den Frankfurter Sammlungen find die ältesteN griechischen
Vasengattungen unvertreten. Mit dem geometrischen Stil, der wie
schon die neolithische Kultur von Norden her nach Griechenland kam,
oeginnt die Bertretung der zriechischen Keramik in unseten Frank-
furter Sammlungen. So führt uns denn aüch H. Schaal erst vom
Ausgange des zweiten vorchristlichen Iahrtausends an die Entwick-
lung der griechischen Keramik an einer Auswahl Frankfurter Vasen
in Ausschnitten vor. Eingeordnet in Len Rahmen der griechischen
Eeschichte und Kultur versucht er die Stücks den modernen Kunst-
freunden lebendig zu machen. Aufstieg und Versall erstehen vor
uns wieder unter kundiger Führung.

Ein Eingehen auf archäologische Einzelstagen ist hier nicht ge-
Loten. Doch hätte ich statt der Wiederholung üer schon im Städel-
jahrbuch 1922 von H. Schaal veröffentlichten Stücke lieber andere,
noch unveröffentlichte Vasen im Bilde gesehen, wie z. B. den bunten
kampanischen Skyphos aus der Sammlung Bourguignon oder Ver-
treter der hellenistischen Reliesteramik. 'llnd Lei dem kurzen Ueber-
blick über die Frankfurter Sammlungen (S. 12) hätte trotz der ge-
Lotenen Beschränkung der Name Otto Donner von Richters, deffen
Nachlasse etwa 60 Stllcke, darunter die Taf. I cl, 9a, 54 v, 55 ab-
gebildeten, entstammen, nicht ausgelaffen werden sollen. Jst er doch
als einer der Gründer des Historischen Museums und als derjenige,
der grundlegend Lber die Technik antiker Malerei gearbeitet hat/
mit dem Stoffe sowohl wie mit dem Frankfurter Museumswesen
untrennbar verbunden. Di« Verteilung des griechischen Vasen-
Lestandes auf die Frankfurter öffentlichen Sammlungen und seine
Zusammensetzung aber erklärt fich einfach aus dem Werden der ein-
zelnen Sammlungen. Auch heute nach der Abgrenzung der Museen
gegeneinander besteht hier noch keine Sammlung, zn deren Aufgaben
und Zielen ein „Antiquarium" gehört«, für das gSwitz die Bestände
vorhanden find und das zu schasfen geboten ist. Daran, nicht an
der von Schaal vermuteten „Eigenpolitik der «inzelnen Museen"
liegt die noch fehlende „Zusammensaffung des ganzen Vasenschatzes",
die auch eine Raumstage ist. Eine Äusstellung einer Auswahl der
Destände, sö wie sie die letztjährige Ausstellung tm Kunstgewerbe-
museum Lot, kann anregsn und Freude bsreiten, so wie es das
Schaalsche Buch Lei weitsren Kreisen Lezweckt, aber der Wifsenschaft
würde alles das vorenthalten, was !.n einer reinen Schausammlung
keinen Platz hat. Datz das nicht immer das Unbedeutendste ist, weitz
jeder Archaologe. Auf diese Weise wäre also das Problem der
..ZusammeNfaffüng des ganzen Vasenschatzes", wie es Schaal sordert,
das jedoch nur einen Teil des „Antiquariums" bildet, da die grie-
chischen Vassn nur einen Teil der antsten Kleinkunst auch in Frank-
furts Besitz ausmachen, Kr „die Freunde antiker Kunst und den
wirklich Lernbegierigen" nicht gelöst. Eewitz können Vasen sowie
andere Erzeugnisse griechffcher Kleinkunst auch im. Rahmen eines
Kunstgewdrbemuseums am Platze sein. Aber der Wert der grie-
chifchen Vasen würde in einem Kunstgewerbemuseum entsprechend
Len Äusgaben und dem Charakter desselben als reiner Qualitäts-
samyrlung ganz und gar nicht erschöpfend zur Geltung kommen
können. "Abzesehen davon, datz unter den griechischen Vasen nur
wenige Qualitätsstücke im kunstgswerblichen Sinne sich Lesinden,
kann die kunstgewerbliche Würdigung der griechischen Keramik nur
zum geringstsn Teile gerechi werden. Als Zeugniffe des täglichen
Lsbens der Eriechen, als Qusllen für Sage und Mytholögie, wie
sie H. Schaa! lebendig und anschaulich vorfuhrt, find sie von so Lber-
ragsnder Bedeutung, datz eine museumsmätzige Behandlung in erster
Linie dar-aus -eingestellt werd-en mutz. Kulturge-schichtlich-archäologisch,
nicht kunstgewerblich mutz in erster Linie ihre Vehandlung sein.

Die BenutzLarkeit des Buches hätte sich-sr gewonnen, wenn bei
den Erklärunqsn zu den Taseln Verweise über die Behandlung der
einzelnen Stücke im Tsxt gegeben worden wären, besonders da z. B.
S. 40 der Hinweis auf Taf. 190. S. 55 auf Tas. 29 und S. 72 aus
Tas. 48 fehlt. Für eine Neuauflage würde eine Vervollständigung
der Erklärüngen ailch in ihrer jetzigen Form vorzumerken sein, sowie
eine Derich-tigung dsr Aufbswahrungszitate, die öfter nichi stimmen,
ganz aügesehen davon, datz z. B. zu Taf. 9 » und b verwech-selt find.
Doch das tut 'dem Vuche und der wiffenfchastlichen Leistung des Ver-
fasstrs keinen Abbruch. Möge das Buch viele Leser finden und
unseren Frankfurter griechischen Vasen wie übsrhaupt der grie-
chischen Keramik neue Freunde wevben. vr. L. Vosleke.

paul Feldkeller : Graf Keyserlmgs Erkennim'sweg
zum Llebersinnlichen.

Die Erkenntnisgrundlagen des „Reisetagebuchs eines Philofophen".

Das Erfreulichfte an diestm Buche des bekannten Logikers (Ver-
lag Otto Reichl, Darmstadt) ist die Zertrümmerukig des Anspruchs
der hocheuropäischen, d. i. lntellektualistifchen Philo-sophie, in ihren
Degriffen Erkenntnis zu vermitteln. „Begriffe sind niemals wahr,
sondern stets nur riihtig, d. h. Mveckmätzig." Alle Tatsachensorschung-,
die die Wahrheit in den Objekten vermutet, führt nur zu Kennt-
niffen, nie zur Westnserkenntnis. Insoweit ist Feldkellers Vuch ein
Symptom fur eine n-euerlich schvn hier und La zutagetretende zeistes-
geschichtliche Entwicklung, die sich von der Jntellektual-Philofophie
aü- und einer wiffenschastlichen Metaphysik zuwendet. Doch bietet
das Vuch selbst nichts positiv Metaphystsches, sondern gibt lediglich
eine Msthodik Ler Metaphystk, die Feldkeller im wesentlichen aus
Keyserlings Schriften herausentwickelt. Diest sehr merkwürdige
Methodik der „Hyperkritik", des Sich-nicht-Festleg-ens auf ein Ee-
dankensystem, der „Plastizität der Seele", der „Relativität der Be-
grisfe", der mehrdeutigen „Vielbegriffe" empfiehlt die Deherrsch-ung
möglichst vieler Eedankensystem« zu einer Akrobatik der „schwebendsn
Denkung" und gleicht solchermaßen dem Verfahren der materiali-
stischen Naturalisten, die da meinten, die toten Dinge der Welt
Lrauche man nur zur rasendsten Bewegunz zu entsachen, so werde
sich aus ihnen am Ende doch noch etwas Vesteltes ergeben — oder
der Praktik d«r zsrknirschtsn Lhristen, di« durch sndlose Häufung

von Leid und Qualen wähnten, das leidenloss Glück der Gnade zu
erringen. Jn diese Zwickmühle nämlich hat er stch verrannt: mit
der Behauptung, in jedem Begriffssystem gelte eine andere Logik,
hat er die Logik relativiert. llm nun a-ber nicht in das Chaos zu
kommen, stellt er dieser relativierten Vegrifsslogik eine eindeutige
Logik der (metaphystschen) „Jntentionen" gegenüber. llnd diese
Logik — von der «r leider nicht näher angibt, wie sie Leschaffen ist —
zielt stets ins Metaphystsche. Jhr gemätz kann es kommen, datz
Christi „Nächstenliebe" und Nietzsches „Fernstenliebe" der Jntention
nach ein und dasselbe ist. „Platonistische und heraklitische Systeme,
polytheistische, monotheistische und cantheistische Religionen, Jm-
presstonismus und Expressionismus können trotz ihrer Vieldeutigkeit
dasselbe meinen," Eleiche Denkgebilde werden vieldeutig, verschie-
dene werden gleichdeutig. Jch kann mir nicht denken, wie aus dieser
Methode eine andere Metaphysik, d. i. eine auf Wesensforschuna be-
ruhend« Lebsnslehre entstehen könnte als eine philosophische
Belletristik. Wenn schon ein Begriff das metaphystsche Weltgshsim-
nis nicht erfassen kann — und Feldkeller sieht sehr klar, datz er das
nicht kann —, dann nützt die „schwebende Denkung" und „Umkreisung"
in allen möglichen platonistischen, spinozistischen, Schellingfchen Be-
griffen sami den ihnen zugrundeliegenden Intentionen auch nichts.
Die grundlegende Fehlformulierung des Lohrend um Klarheit stch
mühenden Buches fcheint mir in der Verdunkelung des einzig mög-
lichen Verhältniffes der Logik zur Metaphystk zu beruhen. Denn es
geht nicht an, die Logik erst zu relativieren und dann der Metapyysik
zuliebe doch wieder eine andere eindeutige Logik der „Jnt-'ntionen"
zu konstruieren. Metaphysik kann immer nur himveisend sein und
die Beziehung der Logik zu ihr ist wesentlich eine negative, indem
ste im Di-enst einer widerlogischen Aufgabe benutzt wird zur Wider-
legung -der „Wiffenschast". — Es scheint, datz den Erkenntnisweg
zum Uebersinnlichen nur zu zeichnen vermüchte, wer selbst ein tiefer
Metaphysiker ist. Und wenn dies auch am Keldkeller gewitz nicht
zutrifft, so hat er doch ein tiöfes Eesühl für Metaphysik, und so
sindet sich denn in dem tapseren und selbständigen Buch manche in
jedem Falle lesenswerte Seite, und um seiner kritischen Einstellung
willen ist es allen philosophisch Inieresfierten zu empfehlen. V. v.

Sücherbesprechüngen.

«Ban Herrn Pastor fieue Koh." Dieses weitverürsitete nieder-
deutsche Volkslied hat der als verdienstvollen Volkskundler wohl-
bekannte Frankfurter Schulrektor K. Wehrhan in einem Ileinen
Vüchlein (Otto Lenz Verlag in Leipzig, 1922) einer lehrreichen
Einzeluntersuchung unterzogen, und zwar in bezug auf die Ver-
breitung, die Entwicklang und die Eeschichte des Liedes, sowie auch
hinsichtlich seiner Vielgestaltigkeit und seiner wechselnden Singweise.
An Singweisen sind dreizehn Stück aus verschiedenen nie-derdeutschen
Landschasten beigegeben. Es handelt sich um das bekannte tragi-
komische Spottgedicht auf d-en Herrn Pastor und seine Kuh, die plötz-
lich erkrankte und geschlachtet werden mutzte und deren einzelne Teile
unter die Ortseinwohner letztwillig, aber üngleichwertig verteilt
wurden:

llns oll Köster Liesegang

kreeg Len Steert als Klockenstrang.

Englisch Mitz, Englisch Mitz
kriegt ein neues Zahngebig.

lln die Lehrerin von Balle
kriegt dann auk d« graute Galle.

Doch de Herr Paftor, o jeh!

-behoil für sik dat ganze Filet.

Für den armen Daudengräwer
bleif rein nix to begrawen öwer.

Üsw. usw.

Ueber 600 solche „Gesätze" bringt Wehrhan herbei. llnd man
erstaunt über die Unerschöpslichk-eit dieser Kuh genau so, wie man
sich freut Lber die Unerschöpflichkeit des Humors, welcher das Testa-
ment ihrer Teile und ^Eliedmaßen vollzieht. -Jmprovisationen ist
h:er Tor und Tllr geöffnet; dies Lied ist wie geschasfen dasiir, den
Witz desjenigen Mitgliedes einer lustigen Eemeinschaft, das sich zu
ihrem Ursänger aufwirft, spielen zu lafsen und immer neue Eelütze
zu srfinden, während der Chorus selbst den fröhlichen, KuhzcbrÜll
nachahmenden Kehrreim stngt: sing man tau, sing man tau von
Herrn Pastor sin Kau. Aber auch insosern ist das Lisd volksknndlich
lehrreich, als es über das ganze niederdeutsche Sprachgebiet, Flandern
und Holland eingeschloffen, verbreitet und dennoch keineswegs alt
ist, sondern «twa aus den Tagen unserer Väter stammt. Man darf
eben aus weiter -Verbreitung eines-Volksgnts nach keineswegs, wie
dies so gerne geschieht, aus hohes Altsr schlietzen. Aüch die Viel-
gestaltigkeit, das Klietzende in der textlichen wie musikalischen Ee-
stalt dieses Liedes ist ein Zeichen der Jugend. Wohl aber lassen
sich satirisch-humoristische Tiertestamente. von Schwein, Esel, Gans
usw., durch das ganze Mittelalt-er hindurch bis zurück in die Antike
verfolgen. Mit Recht knüpft Wehrhan an diese lit-erarische Eattuvg
an. Vermutlich handelt es sich um eine zunächst lateinisch und in
geistlichen Kreifen selbst gepflegt« Belustigung, dio dann spät-r cin-
mal, vislleicht in Flandern, umgegossen wor-den ist und volksläufig
w-urde über das ganze niederdeutsche Eebiet. Jrgendwelchen be-
stimmt. lokali'sierten Entstehungs- und Verfasserangcküen darf man
nicht trauen, auch für diefen alten Erfahrungsfatz der Volkskundc
liefert Wehrhans schünes Büchlein neue Beffpiele.

?rok. Ov. stlsns Xs.rnrinnrr.

Das Sonntägsbuch. Dem deutschsn Christenvolke zur Erbauung,
Velehrung und Unterhaltun-g dargeboten von Rudolf Eckart,
Verlag der Ehr. Belserschen Buchhandlung, Stuttgart. Welche innere
Kraft und Aufmunterung kann von einem in guter alter Weise be-
schaulich verbrachten Sonntag ausgehen, der fur Eeist und Eemüt
et'was bedeutet. Die-ses gerade recht zur Konsirmation erschienene
Vuch gibt in einer bunten Reihe kurzer Erzählungen Auffchlüsss übcr
die Berwendung des Soüntags zu verschiedenen Zeiten und änßcren
Verhältniffen und plaudert dann mancherlei von dem Sezen, den
die Verfaffer an sich selber erfnhren. Sorgsam gewählts Dichtungen
und gemütvoller Buchschmuck von Künstler'hand geben den poetischen
Einfchlag dazu. b<i.

Lebcnsbilder aus der inneren «nd äuheren Mission. Mit acht
Brldnissen geschmückt erscheint das von Pfarrer i. R. W. Römheld
in Darmstadt herausgegebene Buch jetzt bei der Chr. Belserfchen
Verlagsbuch-Handlung zu Stuttgart in zweiter Auflage. Den sechs
Lebensbeschreibmigen von Joh. Frdr. Oberlin (El-satz). Ioh. Hch.
Volkening (Minden-Ravensberg), Louis H a rms (Lüneburger
Heide), Wichern. Elias Schrenk (von 1875 ab für vier Jahre
in Franlfurt stationiert) und Bodelschwingh würden noch zwei
weitere Abschnitte über den Mifsionar Hugo Hahn, über den in-
zwischen auch eine selbständige grötzere Verösfentlichung er-schien, und
Lber Emil Frommel hinzugesllgt. Mit Ler Wirksamkeit diefer
Männer wird zugleich ein wesentliches Stück evangelischer Misfions-
tätigkeit in der Praxis vorgesührt und gezeigt,, wie viel Aufopserung
und Liebe von diesen Männern bis in unfere Zeit hinein fur einen
Veruf aufgewendet wnrde, der den ganzen Menfchen mit allen seinen
Eaben und Kräften !n Anspruch nimmt. wenn er gefegnet fein und
durch das persönliche Vorbild wirken soll.. Wie viel Erotzes aus
-diesem schtveren und dornigen Arbeitsfelde in nimmermüdem Jdealis-
mus trotz Undank und Enttäuschung immer wieder zeleistet wird, ist
erfreulich zu lesen. Das Buch eignet sich auch als Konfirmations-
geschenk. — Jm Dieust des Herrn. Aehnlichen Eeist wie das vor-
stehend besprochene Buch atmet eine zweit« Sammlung des gleichen
Verfaffers im nämlichen Verlag. Vier Frauen und vier Männer
werden darin in ihrem Wirken geschildert: Karoline Perkhes,
Amalie Si« veking, Margarete Pato », Beate Paulus geb.

Hahn, Eraf Zinzendorf, Karl Eützlaff, Felicia»
Eraf v. Zaremba und Ernst Moritz Arndt. Auch dieser Bano
ist mit acht Bildnissen geschmückt und lehrt am lebendigen Beispiel'
was Glaube und freudiger Mut znwege bringen, die sich ganz unv
rückhaltlos in den Dienst einer Liebe stellen, die nur helfen unv
trösten und wirken will, folange die Krast dazn reicht und in solch^
Aufopferung das eigene Glück steht. sto-

Verzeichm's der neu eingesandten Vücher.

(Dle Redaktion beHLlt nch iie AuswaU der zur Besprechuua geeiaueleU

Werke vor.)

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Dortmund. - ^ ^

Fürstin M. ,u Erbach-Schönberg: Erklungenes nnd V-r'
klungenes.. Litera-Verlag, Darmstadt.

Ochs: Geschehenes unü Gcsebenes. Grethlein, Leivzig.

Politik. Geschichte, Heimatkund«.

Lange: Der Kronmin, und sein wabres Gestcht. Fr. Wilb. GruM""'
Leivrig. .

Posselt: Di« Wolksschule, «in Sorgenkivd. T8. Weicher, Leivzis.

Handwörterbnch der Staatswisscnschaften: Arbe»^
fchutzgefetzgebNM. — Arbeitsrecht. ...

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Art für Schule und Haus. Julius Boltze, Berlag. Freiburg i- ^ '
Preis brosch. ^ lv.—.

Handwörterbuch ber Staatswlssenschasten, ll., 1S-
11. Lieferung. Berlag Gustav Fischer, Jena. ^

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Westermann. Brannschweig und Hamburg. Preis geb.

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Leovold Botz, Leipzig.

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Vrieslaenbe-Wismanu: Llovd Georg«.

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Natnrwiffenschaft «nd Technik.

S ch« e i l - F i t s K e n: Flora von Dentschland. Ouell« L Meycr.
zig. Preis geb. ^80.—.

Sovv, vr. me<Z„ A.: Suggcstion und Hyvnose. Band K von -Aerst»
Äeratung". Preis brosch. 28.—.

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Beides Leipzig. Berlag von Curt Kabitzsch. Prejs brosch. >

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geb. 48.—. -r-e-4

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Murero: Kechten im Bilb. Kranckhs Sv-ortverlag, «1»"« StuttE
Billmann: Kleinkaltber-Schietzeri. SranckSs ^"Ä»ttlag Berl'»'
Pfvl: Dopcn. zum hcutigcn Staud dre Dovingfr-a-. Aug.

Gtuttgurt'
 
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