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Bächle, Hans-Wolfgang
Das Adelsgeschlecht der Woellwarth — Schwäbisch Gmünd: Einhorn-Verlag, 2010

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https://doi.org/10.11588/diglit.48755#0126
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Sebastian IV., von welchen Sebastian V. (siehe
10.1) nach dem Brand auf Schloss Lauterburg
1732 seine Residenz in Neubronn aufschlug, in-
dem er die Burg zum Schloss ausbaute. Im Innern
verdankt das Neubronner Schloss seine Gestaltung
den Baumaßnahmen Sebastians V. Es enthält ein
schönes Stiegenhaus, ein Zimmer mit Jagdschil-
dern, Ölmalereien auf Leinwand, einen gusseiser-
nen Ofen mit Wappen von 1716, Stuckaturen aus
der Zopfzeit.32
Das Schloss Neubronn wurde unter Sebastian V. (1700 — 54), nach-
dem sein Lauterburger Schloss aus Unachtsamkeit 1752 nieder ge-
brannt war, als Winkelbau am Hang des Leintals errichtet durch
Aus- und Umbau der vorhandenen Burg. Die Neorenaissance-Giebel
entstanden allerdings erst 1867 — 70 auf Veranlassung des Karl von
Gemmingen, der 1880 starb. Vielleicht ist unter dem Woellwarth-
Wappen an der Südfassade sein Haupt zu sehen.


9.33 Verlust der Herrschaft Neubronn
Sebastian V. (1700 - 1754 / Neubronn) war in drit-
ter Ehe seit 1739 mit Friderike Caroline von Woell-
warth (1721 — 1796 / Ansbach) verheiratet, die in
Neubronn nicht in guter Erinnerung blieb (siehe
unten). Friderike Caroline war die Tochter von Se-
bastians Vetter Ludwig Carl. Trotz eines Fideikom-
miss-Vertrags von 1729/31 erreichte sie zum Besten
ihrer drei Töchter die Loslösung Neubronns aus dem
Fideikommiss mit Zustimmung ihres Bruders Fried-
rich Karl und ihres Schwagers Philipp Gottfried.
Friderike Caroline erlangte den Alleinbesitz von
Neubronn für 45.000 Gulden.11 Die Erben waren
schließlich ihre Töchter bzw. die Tochtermänner:
-Charlotte Eberhardine (3.8.1744 / Neubronn
- 2.10.1778 / Aichelberg, beigesetzt in Winter-
Besonders repräsentativ hat ein Nachkomme der Philippine von
Woellwarth, die mit Karl Friedrich Reinhard von Gemmingen ver-
heiratet war, in den Jahren 1867 — 70 das Äußere des Neubronner
Schlosses gestaltet. Der prächtige Ostgiebel in edlen Renaissanceformen
über dem kühleren Unterbau und die Parkanlagen der Eingangsseite
wenden sich dem Dorf zu. Uber Dr. Schuster und die Familie Hahn
kam das Schloss 1970 in den Besitz der Familie Schwörer.

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Das Adelsgeschlecht der Woellwarth
 
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