INNSBRUCK. 19. Route. 89
zuletzt im Auge zu haben pflegen. Sonntags während der Kirche und
während der Heuernte ist in Seitenthälern Fuhrwerk nicht zu haben.
Gasthöfe (vgl. S. 88). In den kleinen Orten im deutschen Tirol kommt
ein Fussgänger mit 2 bis 3 fl. täglich aus, für Frühstück, Mittagbrod mit
Wein, Abendbrot! und Nachtlager. In abgelegenen Thälern, wo Wirths-
häuser fehlen, nimmt der Geistliche wohl Fremde gegen billige Ent-
schädigung auf. Im wälschen Tirol, wie in ganz Italien, steigen die Preise
um die Hälfte. Statt der säubern Kellnerinnen erscheinen Gamerieri und
Facchini, das Trinkgeld wird zur Pflicht, 5 kr. die Person für ein Mittag-
oder Abendessen, 20—30 kr. mit Nachtlager. Heber den Preis des Nacht-
lagers oder der Kost zu unterhandeln, ist selbst im südlichen Tirol nicht
üblich, in Italien aber zu empfehlen. Vergl. Reiseregeln vor Route 37.
Wer abgelegene Thäler besuchen will, thut wohl, gemahlenen Kaffe oder
Chocolade mitzunehmen. Die Surrogate dafür sind kaum zu geniessen.
Reisezeit, die beste für Nordtirol Juli u. August, für Südtirol Septemb.
und Octob.; für Hochgebirgs - Wanderungen die zweite Hälfte des August.
Karten. Die zuverlässigste kleineren Massstabs (1:500,000) stets nach-
getragen und verbessert, ist die von Mayr (München bei Palm, 4 Blätter, auf-
gezogen 2 Thlr. 25 Sgr., die beiden obern Blätter, Nordtirol, Salzburg und
das ba.yr. Gebirge allein 1 Thlr. 15 Sgr.); sie umfasst einen Theil des Boden-
sees und das ganze Salzkammergut und reicht von Augsburg bis Mailand,
Venedig und Triest. Besonders empfehlenswerth sind die ^Blätter der
Feymann'sehen Karte (Glogau bei Flemming, das Blatt 15 Sgr.), Massstab
1:200,000, von Tirol bis jetzt erschienen die Blätter Bludenz, Oh. Innthal,
Innsbruck, XInt. Innthal, Oetzthaler Ferner, Bruneck, Bozen; Lindau, Füssen,
Kufstein, Buchenstein, Trient sind in Arbeit. Gleichen Massstabs, Wege
und Orte roth eingedruckt, ist die Wörl'sche (Freiburg bei Herder, 1834—1838,
12 Blätter, das Blatt 10 Sgr.)
Die seh ens w er the s t en Theile Tirols mögen nachfolgende sein:
Ober-Innthal von der Finsterraünz bis Innsbruck (R. 24 u. 25); Etschtlial bei
Meran (R. 25) •, Oetzthal (R. 27); Stilfser Strasse (R. 25 u. 50); Etschthal oberhalb
Trient (R. 29); Sarcathal und nördl, Ufer des Gardasees (R. 30); Fassa-
(R. 33), Grödener- und Enneberger-Thal (R. 34) besonders wegen der Dolo-
miten ^Oberes Zillerthal und Dornauberg (R. 21).
19. Innsbruck.
Gasthöfe. *Oe'sterreichiseher Hof, Z. 1 fl., L. 21, F. 42kr., M.lfl.,
B. 35 kr.; *Goldne Sonne, recht gut, weibliche Bedienung, Z. 70, F. 35 kr.,
M. 1 fl.; Hirsch. — Am linken Ufer des Inn, 2. 01., *Goldner Adler,
guteKüche; Stern, starker Verkehr von Kutscher und Stellwagen, diemeist
von hier abfahren. *G o 1 d n e r Stern zu Mühlau an der Kettenbrücke
(8. 90) für Einzelne gut und nicht theuer.
Kaffehäuser dem Museum und der Hauptwache gegenüber.
Lohnkutscher nach Amras etwa 2 fl., Martinswand 41/2 fl., Schönberg
41/2 fl-, Neustift im Stubaythal 7 fl., Meran 30 fl.
Stellwagen (vgl. S. 88) nach Sterzing. und Landeck täglich, nach den
nähern Orten im Innthal mehrmals täglich.
Eisenbahn über Rosenheim nach München, s. S. 94 u.R. 4, nach Salzburg
S. 94 u. R. 9.
Bäder der Brücke gegenüber.
A11 Markttagen, Dienstag und Samstag, hat Innsbruck durch die male-
rischen Trachten der Landleute ein belebtes Ansehen.
Innsbruck (1802'), Sitz der Regierung von Tirol, mit.14,000
Einw. und 3000 M. Besatzung, am Inn unweit seiner Vereinigung
mit der Sill reizend gelegen , in der Mitte eines breiten Thals,
n. von zerrissenen schroffen 9000' hohen Kalkfelswänden i(_S ölst ein,
Brandjoch, Frauhütt, Hohen-Sattel) begrenzt, s. von den bewaldeten
Vorbergen des Brenner, hinter welchen drei einzelne Bergriesen
hervorragen, Putscherlcofl, Nockspitz, und Waldrasterspilz. Der auf
dem 1. Ufer des Inn gelegene Stadttheil, St. Nicolaus, obgleich
Bffideker’s Süd-Bayern etc. 9. Aufl. *
zuletzt im Auge zu haben pflegen. Sonntags während der Kirche und
während der Heuernte ist in Seitenthälern Fuhrwerk nicht zu haben.
Gasthöfe (vgl. S. 88). In den kleinen Orten im deutschen Tirol kommt
ein Fussgänger mit 2 bis 3 fl. täglich aus, für Frühstück, Mittagbrod mit
Wein, Abendbrot! und Nachtlager. In abgelegenen Thälern, wo Wirths-
häuser fehlen, nimmt der Geistliche wohl Fremde gegen billige Ent-
schädigung auf. Im wälschen Tirol, wie in ganz Italien, steigen die Preise
um die Hälfte. Statt der säubern Kellnerinnen erscheinen Gamerieri und
Facchini, das Trinkgeld wird zur Pflicht, 5 kr. die Person für ein Mittag-
oder Abendessen, 20—30 kr. mit Nachtlager. Heber den Preis des Nacht-
lagers oder der Kost zu unterhandeln, ist selbst im südlichen Tirol nicht
üblich, in Italien aber zu empfehlen. Vergl. Reiseregeln vor Route 37.
Wer abgelegene Thäler besuchen will, thut wohl, gemahlenen Kaffe oder
Chocolade mitzunehmen. Die Surrogate dafür sind kaum zu geniessen.
Reisezeit, die beste für Nordtirol Juli u. August, für Südtirol Septemb.
und Octob.; für Hochgebirgs - Wanderungen die zweite Hälfte des August.
Karten. Die zuverlässigste kleineren Massstabs (1:500,000) stets nach-
getragen und verbessert, ist die von Mayr (München bei Palm, 4 Blätter, auf-
gezogen 2 Thlr. 25 Sgr., die beiden obern Blätter, Nordtirol, Salzburg und
das ba.yr. Gebirge allein 1 Thlr. 15 Sgr.); sie umfasst einen Theil des Boden-
sees und das ganze Salzkammergut und reicht von Augsburg bis Mailand,
Venedig und Triest. Besonders empfehlenswerth sind die ^Blätter der
Feymann'sehen Karte (Glogau bei Flemming, das Blatt 15 Sgr.), Massstab
1:200,000, von Tirol bis jetzt erschienen die Blätter Bludenz, Oh. Innthal,
Innsbruck, XInt. Innthal, Oetzthaler Ferner, Bruneck, Bozen; Lindau, Füssen,
Kufstein, Buchenstein, Trient sind in Arbeit. Gleichen Massstabs, Wege
und Orte roth eingedruckt, ist die Wörl'sche (Freiburg bei Herder, 1834—1838,
12 Blätter, das Blatt 10 Sgr.)
Die seh ens w er the s t en Theile Tirols mögen nachfolgende sein:
Ober-Innthal von der Finsterraünz bis Innsbruck (R. 24 u. 25); Etschtlial bei
Meran (R. 25) •, Oetzthal (R. 27); Stilfser Strasse (R. 25 u. 50); Etschthal oberhalb
Trient (R. 29); Sarcathal und nördl, Ufer des Gardasees (R. 30); Fassa-
(R. 33), Grödener- und Enneberger-Thal (R. 34) besonders wegen der Dolo-
miten ^Oberes Zillerthal und Dornauberg (R. 21).
19. Innsbruck.
Gasthöfe. *Oe'sterreichiseher Hof, Z. 1 fl., L. 21, F. 42kr., M.lfl.,
B. 35 kr.; *Goldne Sonne, recht gut, weibliche Bedienung, Z. 70, F. 35 kr.,
M. 1 fl.; Hirsch. — Am linken Ufer des Inn, 2. 01., *Goldner Adler,
guteKüche; Stern, starker Verkehr von Kutscher und Stellwagen, diemeist
von hier abfahren. *G o 1 d n e r Stern zu Mühlau an der Kettenbrücke
(8. 90) für Einzelne gut und nicht theuer.
Kaffehäuser dem Museum und der Hauptwache gegenüber.
Lohnkutscher nach Amras etwa 2 fl., Martinswand 41/2 fl., Schönberg
41/2 fl-, Neustift im Stubaythal 7 fl., Meran 30 fl.
Stellwagen (vgl. S. 88) nach Sterzing. und Landeck täglich, nach den
nähern Orten im Innthal mehrmals täglich.
Eisenbahn über Rosenheim nach München, s. S. 94 u.R. 4, nach Salzburg
S. 94 u. R. 9.
Bäder der Brücke gegenüber.
A11 Markttagen, Dienstag und Samstag, hat Innsbruck durch die male-
rischen Trachten der Landleute ein belebtes Ansehen.
Innsbruck (1802'), Sitz der Regierung von Tirol, mit.14,000
Einw. und 3000 M. Besatzung, am Inn unweit seiner Vereinigung
mit der Sill reizend gelegen , in der Mitte eines breiten Thals,
n. von zerrissenen schroffen 9000' hohen Kalkfelswänden i(_S ölst ein,
Brandjoch, Frauhütt, Hohen-Sattel) begrenzt, s. von den bewaldeten
Vorbergen des Brenner, hinter welchen drei einzelne Bergriesen
hervorragen, Putscherlcofl, Nockspitz, und Waldrasterspilz. Der auf
dem 1. Ufer des Inn gelegene Stadttheil, St. Nicolaus, obgleich
Bffideker’s Süd-Bayern etc. 9. Aufl. *