npn Kairo.
auf.asIy r.
■1. Route. 34 1
Nach wenigen Minuten theilt sich unsere Strasse nochmals;
die Abzweigung rechts, die alte Sues-Strasse, führt zu einem vice-
königl. Schlosse am Fusse des Gebel el-ÄJimax{_8. 345); ersteres ist
ohne Interesse, die Besteigung des letzteren dagegen lohnend.
Die linke [unsere") Abzweigung der 'Abbäsiye-Strasse führt
direot in die eigentliche 'Abbäsiye; rechts am Wege ein neuer
öffentlicher Brunnen, links eine alte Grabmoschee und das „europä-
ische Hospital''. Die'Abbäsiye ist ein Häuser- u. Hüttencomplcx.
von 'Abbäs Pascha 1849 gegründet. Ein früherer grosser Palast hat
Caseruenbauten neuesterConstruction weichen müssen; ausserdem
sind hier zahlreiche frühere Casernen und das Militärschulge-
bäude nebst Turnplatz. Nahe der letzten Caserne links ein Palais
der Mutter des Chediw, etwas weiter, ebenfalls links, das meteoro-
logische und astronomische Observatorium. Am Ende der zur
'Abbäsiye gehörigen Häuser beginnen die neuen, der Wüste ab-
gerungenen Gärten, durch welche die Strasse über zwei Eisenbahnen
hinweg erst nach dem Dorfe Kuhle {].) und von da durch präch-
tige Frucht- »ind Weingärten und unter schattigen Akazien an
zahlreichen Säkiycu vorbei zu dem Palais Taufik Pascha (des Erb-
prinzen) führt. Die Weingärten, von Jbrähim Pascha, Vater des
Chediw, angelegt und durch Foutainebleau-Sorten veredelt, sind
berühmt. Die Besitzung war früher Eigenthum des verstorbenen
Mustafa Fazyl-Pascha, Bruders des Chediw; das jetzige Palais mit
allen Appartements ist dagegen ganz neu von Taufik Pascha er-
baut. Vom Wege aus bemerkt man rechts in der Wüste auf '/4 St.
Entfernung den Rennplatz, auf welchem alljährlich im Januar die
Kennen abgehalten werden.
Kurz vor Taufik Pascha'* Palais biegt die Strasse links um
flie zum Palais gehörige Gartenbesitzung herum. tritt in eine
Oliven Pflanzung und führt in gerader Richtung auf Matariye zu.
Zweimal wurde in dieser Ebene gekämpft. 1517 inachte die
Schlacht von Heliopolis Sellin und die Türken zu Herren von
Aegypten fJ3. 119); am 20. März 1800 gelang es hier unter Klemer
10,000 Franzosen (10,000 Orientalen zu schlagen und in rascher
Benutzung dieses Sieges, wenn auch für nur kurze Zeit. Kairo
'zurückzuerobern.
Bei dem Dorfe Matariye belinden sich als Sehenswürdigkeiten
der sogenannte Marienbaum und -Brunnen und der Obelisk von
Heliopolis. Der Marienhaum (im Garten rechts vom Wege) ist eine
Sykomore mit ganz zerfressenem, zerspaltenen und zerkritzelten
Stamm (jetzt mit einem Gitter umgeben), dessen Krone noch leid-
lich erhalten ist. Die Legende berichtet, dass die heilige Jung-
frau auf der Flucht nach Aegypten mit dem Jesuskiudlein in sei-
nem Schatten geruht habe, oder auch die verfolgte Maria habe sich
mit dem Säugling in der Höhlung des gespaltenen Baumes ver-
borgen und eine Spinne die OefTuung so fest umwoben, dass kein
Auge die Fliehende zu erspähen vermochte. Der jetzige Baum ist
auf.asIy r.
■1. Route. 34 1
Nach wenigen Minuten theilt sich unsere Strasse nochmals;
die Abzweigung rechts, die alte Sues-Strasse, führt zu einem vice-
königl. Schlosse am Fusse des Gebel el-ÄJimax{_8. 345); ersteres ist
ohne Interesse, die Besteigung des letzteren dagegen lohnend.
Die linke [unsere") Abzweigung der 'Abbäsiye-Strasse führt
direot in die eigentliche 'Abbäsiye; rechts am Wege ein neuer
öffentlicher Brunnen, links eine alte Grabmoschee und das „europä-
ische Hospital''. Die'Abbäsiye ist ein Häuser- u. Hüttencomplcx.
von 'Abbäs Pascha 1849 gegründet. Ein früherer grosser Palast hat
Caseruenbauten neuesterConstruction weichen müssen; ausserdem
sind hier zahlreiche frühere Casernen und das Militärschulge-
bäude nebst Turnplatz. Nahe der letzten Caserne links ein Palais
der Mutter des Chediw, etwas weiter, ebenfalls links, das meteoro-
logische und astronomische Observatorium. Am Ende der zur
'Abbäsiye gehörigen Häuser beginnen die neuen, der Wüste ab-
gerungenen Gärten, durch welche die Strasse über zwei Eisenbahnen
hinweg erst nach dem Dorfe Kuhle {].) und von da durch präch-
tige Frucht- »ind Weingärten und unter schattigen Akazien an
zahlreichen Säkiycu vorbei zu dem Palais Taufik Pascha (des Erb-
prinzen) führt. Die Weingärten, von Jbrähim Pascha, Vater des
Chediw, angelegt und durch Foutainebleau-Sorten veredelt, sind
berühmt. Die Besitzung war früher Eigenthum des verstorbenen
Mustafa Fazyl-Pascha, Bruders des Chediw; das jetzige Palais mit
allen Appartements ist dagegen ganz neu von Taufik Pascha er-
baut. Vom Wege aus bemerkt man rechts in der Wüste auf '/4 St.
Entfernung den Rennplatz, auf welchem alljährlich im Januar die
Kennen abgehalten werden.
Kurz vor Taufik Pascha'* Palais biegt die Strasse links um
flie zum Palais gehörige Gartenbesitzung herum. tritt in eine
Oliven Pflanzung und führt in gerader Richtung auf Matariye zu.
Zweimal wurde in dieser Ebene gekämpft. 1517 inachte die
Schlacht von Heliopolis Sellin und die Türken zu Herren von
Aegypten fJ3. 119); am 20. März 1800 gelang es hier unter Klemer
10,000 Franzosen (10,000 Orientalen zu schlagen und in rascher
Benutzung dieses Sieges, wenn auch für nur kurze Zeit. Kairo
'zurückzuerobern.
Bei dem Dorfe Matariye belinden sich als Sehenswürdigkeiten
der sogenannte Marienbaum und -Brunnen und der Obelisk von
Heliopolis. Der Marienhaum (im Garten rechts vom Wege) ist eine
Sykomore mit ganz zerfressenem, zerspaltenen und zerkritzelten
Stamm (jetzt mit einem Gitter umgeben), dessen Krone noch leid-
lich erhalten ist. Die Legende berichtet, dass die heilige Jung-
frau auf der Flucht nach Aegypten mit dem Jesuskiudlein in sei-
nem Schatten geruht habe, oder auch die verfolgte Maria habe sich
mit dem Säugling in der Höhlung des gespaltenen Baumes ver-
borgen und eine Spinne die OefTuung so fest umwoben, dass kein
Auge die Fliehende zu erspähen vermochte. Der jetzige Baum ist