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Baumeister: das Architektur-Magazin — 9.1911

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Heft 9
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Erbe, Albert: Das Hamburger Bürgerhaus: seine Bau- und Kunstgeschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.54602#0389
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146 B

DER BAUMEISTER « 1911, JUNI . BEILAGE.

den noch keine deutsche Stadt erlebt. Die Eisenbahnen
waren ohne grosse Eingriffe in den Häuserbestand der Stadt
eingeführt worden. Seit aber der Verkehr in einem Haupt-
bahnhof nicht weit vom Mittelpunkt der Stadt gesammelt
wird, machte sich das Bedürfnis nach breiten Zufahrtsstrassen
geltend. Bei ihrer Durchführung fegte man gleich auf grosse
Breiten mit weg, was zwar malerisch und reizvoll, aber für
Arzt und Polizei ein Greuel war.
Nicht so stürmisch aber nicht weniger nachhaltig hat auf
den baulichen Bestand der Stadt die Scheidung des Kaufmanns-
betriebs in: Lager—am Hafen, Kontor—in der Nähe der Börse
und Wohnung—möglichst weit draussen, gewirkt. Besonders
im Herzen der Stadt fielen stattliche Bürgerhäuser den neuen
Waren- und Kontorhäusern zum Opfer.
Was heute noch an Bauwerken älterer Zeit äusser den
Kirchen in Hamburg sich findet, wird der die Stadt besuchende
Freund alter Bauweise nur unter sachkundiger Führung zu
Gesicht bekommen. In engen, gewundenen Strassen an hohen,
von Russ und Alter geschwärzten Backsteingiebeln hinauf-
schauend wird er es kaum glauben können, dass er inmitten
der modernsten Grossstadt wandle, nicht weit von Riesen-
dampfern, Elbtunnel und Hochbahn.
Wenig beachtet vom Einheimischen und gar nicht vom
Fachgelehrten, solange ihrer noch viele und die schönsten
standen, sind die wenigen und bescheidenen Zeugen blühen-
den bürgerlichen Bauwesens heute Gegenstand lebhaften In-
teresses geworden. Die alt-hamburgische Bauweise spielt
heute in der Wertschätzung breiter Schichten eine beinahe
schon gesundem Fortschritt gefährliche Rolle. Das Verständ-
nis zeigt sich eben, wie so oft, oberflächlich und formal, ästheti-
sierend, statt in den Werdegang des Bauganzen eindringend.
Auch die bisherige Literatur hat nur das Beschauen, kaum
das Verstehen gefördert.
Nun kommt uns ein Werk über das Hamburger Bürgerhaus
in grossem Stil, das jeder, der die deutsche Vergangenheit
und ihre bauliche Ueberlieferung achtet, mit heller Freude
begrüssen muss.
Was in brauchbaren Bildern von verschwundenen Häusern
überliefert war, was noch stand oder sich gerade im Abbruch
rückwärts verfolgen liess, auch was in Archiven und Büchern
an Nachrichten über Hausbau zerstreut sich fand, haben Erbe
und Ranck gesammelt, aufgenommen und gesichtet. Auf
91 grossen Tafeln und 204 Textabbildungen ist in Lichtdruck-
bildern und genauen Zeichnungen, überall mit Massangabe,
eine Fülle von Fassaden und ihren Einzelheiten, von Grund-
rissen, Schnitten, Dielenräumen und Ausstattung des Innern
gezeigt, die auch den Eingeweihten immer wieder in Staunen
setzt. Es sei besonders auf die grosse Zahl reizvoller Treppen-
lösungen und auch Stuckdecken hingewiesen; sie können dem
Raumkünstler nicht genug zum Studium empfohlen werden.


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