Baumeister: das Architektur-Magazin (9.1911)

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DER BAUMEISTER • 1911 JULI • BEILAGE.

Wenn die mittelsten Aussparungen auf diese Weise gefüllt
worden sind, wird Mörtel in die Nachbarkanäle/gegossen usw.
Um das Gewicht von Eisenbetonbalken nach Möglichkeit
zu verringern und weitgehendste Materialersparnis bei der
Herstellung zu erzielen, ist es vorteilhaft, die Queröffnungen
möglichst lang und die sie trennenden Pfosten möglichst
schwach zu machen. Infolge von Biegungsspannungen ent-
stehen aber dann in den Pfosten leicht Risse, und zwar ins-
besondere an den Anschlussstellen zwischen Pfosten und
Gurtungen. Diese Rissebildung konnte auch dadurch nicht
ganz vermieden werden, dass den rechteckigen Queröffnungen
abgestumpfte Ecken gegeben wurden. Diese Erscheinung ist
auf die ungenügende Wirkung der bisher üblichen schwachen
Eiseneinlagen zurückzuführen. Diese in die Pfosten einge-
betteten Eiseneinlagen waren nur einfache Drähte, die mit
den in den Gurtungen eingebetteten Längsdrähten verbunden
wurden. An diesen einfachen Verbindungsdrähten fand das
Pfostenmaterial nur ungenügenden Halt. Um nun dem Pfosten-
material einen sicheren Halt zu geben und somit Rissebildung
an den Pfosten zu verhindern, soll die von Eugen Sperle
in Schruns (Vorarlberg, Oesterreich) konstruierte Flach-
eiseneinlage dienen (D.R.P. Nr. 228 885). Für die Erreichung
des Erfindungszweckes von wesentlicher Bedeutung ist die
der Einlage gegebene Form. Die Eiseneinlage besteht aus
einem Stück Flacheisen a (Fig. 4), das nach beiden Enden


hin in Richtung der Mittellinie aufgeschlitzt wird, sodass vier
Schenkel b, c, d, e entstehen. In der einfachsten Ausführung
werden die vier Schenkel einfach flach auseinandergespreizt,
sodass die Einlage eine X förmige Gestaltung erhält. Die
vier Enden / g, h, i werden hakenförmig einwärts gebogen.
In der auf der Zeichnung dargestellten, vollkommeneren Aus-
führung werden die vier Schenkel b, c, d, e noch um eine
halbe Windung in sich selbst verdreht. Es kann jedoch auch
eine Verdrehung um eine ganze Windung ausgeführt werden.



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