Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Becker, Rudolf Zacharias
Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute: Darinnen sie in den meisten Vorfällen des Lebens, beym Feldbau, bey der Viehzucht, und Hauswirthschaft, bewährte und nützliche Regeln, Anweisungen und Vortheile verzeichnet finden : Durch IX. Kupferstiche erläutert ([1]): Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute — Bregenz: gedruckt und verlegt bey Joseph Brentano, 1791 [VD18 90767306]

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.47506#0030
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
AL.
Läßt man den Teig, nachdem es ausgewrrkt ist, nicht
eine Wckle stehen und das Brod in die Höste gehen;
so wird es hebrindig oder auf der Rinde blätterig,.
And die Brosame (Krume oder Schmole^) wird fest
und schmeckt süßkichr. Aus allen diesen u-.rgerathe^
uon Brodgammgen entstehen allerlei) Krankheiten
als Magendrücken, Leivrnsssn, Verstopfungen, und-
b n den Kindern erzeugen sich dadurch eure ungeheure
Menge Würmer.
vUlen oiesen Nebeln kann man auf einmal durch ein
Gememdebackl>-.us abhelfen, dem aber ein geschickter
Bäcker vorstehen muß, der die Leute zu unterweisen
hat, wie sie den Teig zum Brod gehörig behandeln
sollen; der stch beständig guten und reinen Hesel oder-
Sauerteig halt, den ihm die Leute abtauschen, unk
Mehl oder andern Teig dafür geben; und der dafür
sorgt, daß das Brod eines jeden gehörig gut geba-
cken werde. Dieser Bäcker müßte seine richtigen
Backtäge halten, und es im Ort bekannt machen
an welchen Stunden des Tags er zu backen den An?
trag gemacht bat, damit sich jedermann genau darr
nach richten könnte und müßte. Er müsste eine ge«
naus Kennkniß von dem Getraide und vom Mehl ha-
ben , weil diese zur Hervorbringung eines guten und
gesunden Brodeö schlechterdings nothwendig ist , zu-
malen in nassen Jahrgängen, da das Gekraide ge-
ringeres Mehl giebt, als in den trockenen, und mau
also das schlechte durch Kunst zu verbessern suchen
muß. Die Kosten eines Gemeindebackhaufeö sind
nicht groß , und könnten durch die Stift oder d-n
Pacht, den ein stlcher Gemeindebäcker an die Ge-
meinde zu bezahlen hätte, bald wieder erseht und ein-
gebracht werden. Das Backgeld, daß man einem
solchen Mann bezahlte, Würde durch die Ersparniß
am
 
Annotationen