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Becker, Rudolf Zacharias
Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute: Darinnen sie in den meisten Vorfällen des Lebens, beym Feldbau, bey der Viehzucht, und Hauswirthschaft, bewährte und nützliche Regeln, Anweisungen und Vortheile verzeichnet finden : Durch IX. Kupferstiche erläutert ([1]): Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute — Bregenz: gedruckt und verlegt bey Joseph Brentano, 1791 [VD18 90767306]

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https://doi.org/10.11588/diglit.47506#0033
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mM» Matt mahle lieber zu Knödeln / Nudeln, Krapfen,
pttd Mns etwas Warzen oder Kern,
4. Röhre man das Mehl, wenn es von der Mühle
kommt, etliche Tage fleißig um, damit es nicht schme-
ckend und dadurch ungesund werde; im Sommer muß das
Umrühren noch öfter geschehen, — Die Mehlkästen
halte man reinlich, und stelle sie an keine feuchte, dam-
pfige, sondern an luftige und freye Platze.
5. Die Geschirre, oder Backtröge, worinnen man den
Teig anmacht, müssen gereinigt seyn, damit der Teig
ordentlich aufgehen und man solchen wohl arbeiten , oder
durchknetten kann; daß man die Geschirre auch reinlich
halten muß, versteht sich von sich sechsten.
6. Wenn man sechsten hackt, so muß man kein nas-
ses, altes, verfaultes oder stinkendes Holz zum heitzen
( einkenden ) des Backofens nehmen, sondern dürres,
gesundes und wohlgespaltenes Holz, Reisig oder trockenes
Stroh, damit der Ofen eine gleiche Hitze bekomme, und
fein stinkender Ranch oder Dampf das Brod verderbe,
und ungesund mache.
Aus dem vorstehenden Gesagten ersieht man,
daß es überall gut sey , nachzuforschen , wie man
seine Sachen immer besser einrichten könne; und
daß eö nicht mehr Mühe und Kosten verursache,
eine Sache gut und brauchbar, als schlecht, un-
reinlich und schädlich zu machen, eö kömmt bloß
auf den Willen an, besser zu werden.
Nro. 2.
N)ie verdorbenes Getraide zu verbessern ist, damit
gesundes Brod daraus kann gebacken werden.
Man hat viele betrübte Beyspiele gehabt, daß
in dem Jahre 1771. in vielen Gegenden in Deutsch-
land wegen des nassen Sommers, die Früchte
theils auf den Halm, auf dem Felde oder auf den
Mandeln ausgewachsen, feucht in die Stadel, oder
Scheuern gebracht worden, und mehrentheils ver-
 
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