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Dem zu häufigen Genuß der naß gewachsenen und
unreif oder unzeitig genossenen Erdbirnen. In ssi-
nem Dorfe brach im Jahr 1777 die Ruhr im Mos
nach September heftig aus, niemand blieb davon
frey, als diejenigen, die nicht zu häufig Erdäpfel
gegessen harren. Man soll daher darauf sehen, daß
man diese Frucht wo möglich auf trockenen sand-
schüßigen Boden baue, in naff n Jahren wohl aus-
zeitigen l.sse, und niemalen ehern er als zu Michaelis
dem Boden nehme, lieber später als früher.
Will man ja im Augusti oder Anfangs September
jezuweilen eine Mahlzeit dieses Gewächses auftischen,
so muß es mcht zu oft geschehen, und man muß
nicht zu viel auf einmal davon genießen, weil man
sich sonst leicht, wo nicht die Ruhr, doch den Durch-
fall zuziehen kann.
In den Gärten auf sonnenreichen Plätzen und
jm lockern Boden gebaut, werden die Erdäpfeln,
besonders wenn man sie frühzeitig legt, um 4 Wo-
chen eher reif als auf dem Ackerfeld. Das Zeichen,
ob d^e Erdäosel gur sind, ist, wenn sie innwendig
schön weihgelb aussehen, ohne Flecken sind, einen
kräftigen Geruch und einen reinen, gleichen, nuß-
k rnattigen Gejchmack haben. Beym Kochen muß
das Wasser ore Erdäpfel mcht ganz bedecken, und
j geschwinder sie bey einem starken Feuer aufsieden.
Desto besser schmecken sie, sie sind auch besser, wenn
sie in rrdenen ^jchuneu getou.t werden als wenn
man sie in kupfernen oder meßingen Gefäßen kocht.
Seil einigen Jahren , und besonders seitdem
man in verschiedenen Gegenden Deutschlands die so-
g nannten polnischen Erdäpfel oder Neuländer Ekdr
oder Grundbirnen für das Vreh angebauet har,be-
mertte nran,^ ^äwoyuuchen ^roimuen aus,
an