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Becker, Rudolf Zacharias
Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute: Darinnen sie in den meisten Vorfällen des Lebens, beym Feldbau, bey der Viehzucht, und Hauswirthschaft, bewährte und nützliche Regeln, Anweisungen und Vortheile verzeichnet finden : Durch IX. Kupferstiche erläutert ([1]): Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute — Bregenz: gedruckt und verlegt bey Joseph Brentano, 1791 [VD18 90767306]

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https://doi.org/10.11588/diglit.47506#0043
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Arten, schlechter am Geschmack und dabey unge-
sunder für Menschen und Vieh wurden. Man
machte verschiedene Versuche zur Wiederherstellung
oder Verbesserung der edeln Art Erdäpfel, und man
war so glücklich, Mittel zu finden, die den Erwars
Lungen Genüge leisteten. Focdersamst ist eS nöchig,
daß man da, wo sonst die großen Neuländer Vieh- .
grunddirnen oder polnischen Erdapfel gebaut wurden.
Diese wilde Art gänzlich vertilge, und sich aus der edeln
Gattung sodenn guten Saamen zuziehe. Man setze
zeitig im Frühjahr in ein lockeres, sonnenreiches
Gartenland gute, frische, nicht ausgewachsene Erd-
äpfel von einer guten Arc, reinige sie fleißig vom Uns
kraut, und lasse sie bis in den Herbst stehen; alS-
denn sammelt man die am Kraut hängenden reifsten
Saamenäpsel, und treibt den Saamen daraus durch
einen Seiher in ein Schaff oder Zuber mit Wasser.
Der Saame fällt denn zu Boden, diesen trocknet
man zwischen Fliespapier langsam ab, und verwahrt
ihn an einem luftigen Ort, bis aufs folgende Früh,
zahr. Da säet man ihn ganz dünn und reihenweise
aufs Gartenland, reinigt die jungen Pflanzen fleißig
vom Unkraut, und behackt sie, wenn sie etwas er-
wachsen find, öfters. Im Herbst hebt man die jun-
gen Kartoffeln aus, welche noch klein find; man
verwahrt sie nun in einer tiefen Grube im Fre en,
damit sie nickt auswachftn, und pflanzt sie im fol-
genden Frühjahr; dies giebt eme ganz neue und vor-
krefliche Art von Erdäpfeln.
Das andere Mmel, sie leicht zu verbessern, be-
steht blos darinnen, daß man zum Saamen die
schönsten, besten und unbeschädigten Erdäpfel, von
der Größe eines Hühnereys, schon im Herbst aussu-
che, sie in einer Grube über Winters verwahre und
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