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Becker, Rudolf Zacharias
Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute: Darinnen sie in den meisten Vorfällen des Lebens, beym Feldbau, bey der Viehzucht, und Hauswirthschaft, bewährte und nützliche Regeln, Anweisungen und Vortheile verzeichnet finden : Durch IX. Kupferstiche erläutert ([1]): Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute — Bregenz: gedruckt und verlegt bey Joseph Brentano, 1791 [VD18 90767306]

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https://doi.org/10.11588/diglit.47506#0099
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9i
Nach dieser Vorschrift , und aus der mündlichen
Anleitung de6 Herrn Pfarrers Freundlich lernten die
Leute zu ScherberS nach und nach alle, was zum
Bierbrauen gehört, und weil sie nun, wenn sie im
Wirchshaus oder sonst zusammen waren, viel da-
von sprachen, so gab ein Wort das andere, und einer
wußte dies, der anderer das davon zu sagen. Der
Bräuer mußte also vorsichtig seyn, damit er nichts ver-
sah , und so auch der Schenkwirt!), weil ihn die
Biergäste sonst damit aufzogen, wenn sie einen Feh-
ler am Getränk bemerkten. Dadurch kam nun die
Brauerey daselbst so sehr in Aufnahme, daß die Be-
nachbarten an Sonn, und Festtagen häufig ins
Wirchshaus nach Schrebers zum Bier kamen, und
die Gemeinde in her Folge um einen Drittel mehr
Pacht oder Stift von der Wirthfchaft bekam, als
ehedessen. Herr Pfarrer Freundlich gab den Leuten
auch von allerhand Betrügereyen böser Bierbräuen
und Gasiwirthe Nachricht, damit sie sich davor hü-
ten könnten. Zum Exempel, daß manche Pech hin-
ein thun, oder Ochsenfüße, damit das Bier kleben
soll, als wäre es sehr fett ; — oder Dubelkörner,
damit eö berauschen soll und dergleichen ; welches al-
les ungesund ist, und von der Obrigkeit mit Recht
bestraft wird, wenn man es anzeigt oder sonst er-
fährt,
Nro. 15.
wie man ohne LNalzdörre und ohne Pfanne und
Teste! einen guten Haustrunk bereiten könne.
Der Arme richtet mit Verstand und Klugheit
oft so Vielaus, als der Reiche mit vielem Geld.
Dies sah man deutlich an dem kleinen Dörflein
Meyprsberg, welches nicht mehr als r6 Häuser
har
 
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