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Becker, Rudolf Zacharias
Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute: Darinnen sie in den meisten Vorfällen des Lebens, beym Feldbau, bey der Viehzucht, und Hauswirthschaft, bewährte und nützliche Regeln, Anweisungen und Vortheile verzeichnet finden : Durch IX. Kupferstiche erläutert ([1]): Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute — Bregenz: gedruckt und verlegt bey Joseph Brentano, 1791 [VD18 90767306]

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https://doi.org/10.11588/diglit.47506#0168
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'HM


i6s
Stunden akurardas geschehe, was eben nöchtz-
nützlich und gut ist. Es kann sich nun mssen -
daß es eben gut wäre den Kühftal! auszumisten, zu
einer Zeit, wo gerade die Viehmagd etwas noch nös
chigers zu thun hat; da muß e« nun der Knecht ver-
richten, wenn ich eö ihm befehle, und er darf mie
nicht erst cinreden,e§ sey seine Sache nicht und ee
sey nur für die Rosse angenommen. Ein andermal
kann es kommen, daß die Magd chm wieder ausmi-
sten helfen muß, und so können mehrere Fälle vor-
kommen , wo eins dem andern Handreichung zu thun
verbunden ist. Und so hake ich es durch aus, daß
jedes, äusser feinen ordentlichen angewiesenen Ge-
schäften, alles thun muß, was eben zu thun vor-
fällt, und wer solches unbefohlen thut, ist mir desto
lieber. Ich denke darinnen so: alle Menschen, —-
Herrschaften sowohl als Gesinde, sind von Gotk
dazu erschaffen, daß sie so viel Gutes verrichten
sollen, als sie immer zu Stande bringen kön-
nen. Wem nun Gott keine eigene Haushaltung
gegeben hat, der soll dieses in einer fremden thun-
nämlich da, wo er dient. Wollt ihr nun dieses ge-
treulich verrichten, so verspreche ich euch dagegen -
daß ihr es bey mir auch eben so gut und wohl noch
bester haben sollt, als wenn ihr für euch selbst Here
wäret. So sprach Herr Flink mit den Leuten, und
sagte ihnen auch sein Gieichniß von der Haushat-
rungsuhr Und seine Wirthschaftsregeln, und Sprich-
wörter, ehe er ihnen das Haftgeld oder den Leih-
kauf gab. Was nun schlechte DienstbotheN waren ,
die verlohren der guten Ordnung wegen, die ihnen
Nicht anstund, die Lust, bey Herren Flink zu dienen;
brave Leute aber machten sich eine Ehre daraus in
einen solchen ordentlichen Dienst zu kommen. Herr
Flink
 
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