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her zur großen Psiicht, daß sie gerechte Medizin und
Aczueywaaren führen, und nicht allein mit billigem
Prosit ve kaufen, sondern auch nach Beschaffenheit
der Umstä de an geringe und arme Leute wohlfeil oder
gar umsonst geben, weil sie sich doch gewöhnlich von
reichen Personen alles nut ungeheurem Prosit bezahlen
lassen. Wenn man von dieser Billigkeit überzeugt
ist, so kauft man lieber um billige Preise in ordentli-
chen Apotheken und Arzneyhandlungen, als wohl-
feil bey den handelnden Herumlaufern. Freylich
wäre es am besten, wenn von den hohen Obrigkeiten
in jedem Umkreis von erlichen Meilen oder Stunden
ein Arzt, Wundarzt und Apotheker angestellt und
wohl besoldet würden , die dann den armen und den
geringen Personen umsonst oder recht billig zu dienen
verbunden" wären, so würden alle Quacksalber, chi-
rurgische Pfuscher und unberufene Medizinhändler
von selbst verschwinden. Dergleichen geschickte und
von der Obrigkeit angestellte Leute sind eben so nölhig
und nützlich , als es Pfarrer, Schullehrer, Amts-
verwalter und Schreiber sind.
Wenn man aber nach einem Arzt schickt, oder
für einen Kranken bey selbigem Arzneyen will ver-
schreiben lassen , so muß man dem Arzt von allerley
Umständen Bericht geben können, die sich mit dem
Kranken vor und während der Krankheit zugekragen
haben, damit er sieht, ob seine Person sogleich nö-
. thig sey und wie er die Arzney vorläufig einzurichten
habe. Daher ist es gut, wenn man dem Boten un-
gefähr die richtigen Antworten auf die nachstehenden
Fragen auffchreibt und an den Doktor mitschickt.
Wie alt ist der Kranke? Ist er groß oder klein? Mager
oder fett? Roth im Gesicht, oder blaß ?
Ist er sonst gesund und stark gewesen? oder hat er
irgend einen Fehler am Leib? E. einen Bruch , die
Q z gold-
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her zur großen Psiicht, daß sie gerechte Medizin und
Aczueywaaren führen, und nicht allein mit billigem
Prosit ve kaufen, sondern auch nach Beschaffenheit
der Umstä de an geringe und arme Leute wohlfeil oder
gar umsonst geben, weil sie sich doch gewöhnlich von
reichen Personen alles nut ungeheurem Prosit bezahlen
lassen. Wenn man von dieser Billigkeit überzeugt
ist, so kauft man lieber um billige Preise in ordentli-
chen Apotheken und Arzneyhandlungen, als wohl-
feil bey den handelnden Herumlaufern. Freylich
wäre es am besten, wenn von den hohen Obrigkeiten
in jedem Umkreis von erlichen Meilen oder Stunden
ein Arzt, Wundarzt und Apotheker angestellt und
wohl besoldet würden , die dann den armen und den
geringen Personen umsonst oder recht billig zu dienen
verbunden" wären, so würden alle Quacksalber, chi-
rurgische Pfuscher und unberufene Medizinhändler
von selbst verschwinden. Dergleichen geschickte und
von der Obrigkeit angestellte Leute sind eben so nölhig
und nützlich , als es Pfarrer, Schullehrer, Amts-
verwalter und Schreiber sind.
Wenn man aber nach einem Arzt schickt, oder
für einen Kranken bey selbigem Arzneyen will ver-
schreiben lassen , so muß man dem Arzt von allerley
Umständen Bericht geben können, die sich mit dem
Kranken vor und während der Krankheit zugekragen
haben, damit er sieht, ob seine Person sogleich nö-
. thig sey und wie er die Arzney vorläufig einzurichten
habe. Daher ist es gut, wenn man dem Boten un-
gefähr die richtigen Antworten auf die nachstehenden
Fragen auffchreibt und an den Doktor mitschickt.
Wie alt ist der Kranke? Ist er groß oder klein? Mager
oder fett? Roth im Gesicht, oder blaß ?
Ist er sonst gesund und stark gewesen? oder hat er
irgend einen Fehler am Leib? E. einen Bruch , die
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