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Becker, Rudolf Zacharias
Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute: Darinnen sie in den meisten Vorfällen des Lebens, beym Feldbau, bey der Viehzucht, und Hauswirthschaft, bewährte und nützliche Regeln, Anweisungen und Vortheile verzeichnet finden : Durch IX. Kupferstiche erläutert ([1]): Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute — Bregenz: gedruckt und verlegt bey Joseph Brentano, 1791 [VD18 90767306]

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https://doi.org/10.11588/diglit.47506#0276
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thauen, wie einen geftornen Apfel; wenn man vor-
sichtig mit ihnen umgehr. So begab sichs, daß der
Abdecker zu Äalbsdorf seine beyden Söhne über
Land schickte am 26sten Dezember, da eben ein zierm
licher Schnee lag, der vor Kälte unter den Füßen
gsschrieen har. Buben, sagte er, gehrs frisch
drauf los, und saufts nur keinen Brandtwein unter-
wegs ! D<-'r macht müd u ck dämisch in der Kälte,
und wenn sich da einer einmal Niedersehr und ausru-
hen will, so muß er erfrieren, da ist bey Gott Gna-
de ! Trmkrs lieber ein Seidel guten Wein, denn
Wein wärmt, wenn man drauf marschiert. Michel,
der älteste Sohn des Abdeckers, gehorchte seinem
Vater, und da sie eine Werte zusammen giengen ,
si) enthielt sich auch Steffel, der jüngste, des Trin-
kens, bis sie von einander schieden; weil sie an ver-
schiedene Oerter zu geben harten. Nun kehrte Stef-
fel im nächsten WirrhshauS ein, und nahm einen
Schluck Bramwein: im zweien wieder einen,
und da er in die Sradt kam, wo er Haute verbau-
Leln sollte, setzten ihm die Kaufleute auch ein Glast
vor. Er that Bescheid , schloß den Handel und gieug
wieder nach seiner Heimat!) zu. Der Weite nach
hätte er diese auch bey guter Zeit erreichen können:
über es wurde Nacht, und er kam nickt. Da lba-
ten seine Leute fast kein Aug zu vor Angst, und mit
Tages Anbruch machten sich sein Vater und Bruder
init dem Pferd auf den Weg, um zu sehen, wo er
geblieben sey ? Und sieh da l ganz nah über dem zwey-
ten Dorf fanden sie ihn ganz hart gefroren am Weg
liegen. Sie banden ihn aufs Pferd, und brachten
ihn ins Dorf, wo sie die Leute anfprachen, daß sie
Len unglücklichen Menschen aufnehmen, und ibm für
Geld und gute Worte em Bett gebm sollten, weil
er
 
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