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Becker, Rudolf Zacharias
Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute: Darinnen sie in den meisten Vorfällen des Lebens, beym Feldbau, bey der Viehzucht, und Hauswirthschaft, bewährte und nützliche Regeln, Anweisungen und Vortheile verzeichnet finden : Durch IX. Kupferstiche erläutert ([1]): Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute — Bregenz: gedruckt und verlegt bey Joseph Brentano, 1791 [VD18 90767306]

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https://doi.org/10.11588/diglit.47506#0299
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L9L
Ger also von einer Atter in den Mm oder in das
Bein gebissen worden ist, der nehme das Strumpf*
band, oder sonst etwas zum binden, und binde so
geschwind als möglich, das verletzte Glied, erliche
Daumen breit über der Wunde, so fest, als er es
nur erleiden kann. Sogleich darauf nimmt man fri*
sche Rinde und Laub von Eschen oder Hollunder,
quetscht oder zerdrückt es, und belegt das Glied un-
terhalb dem Bund^ rund um damit, umwickelt
«S mit einem oder andern Tuch, daß es fest
bleibtt Sind keine Eschen < oder Hollerblätter in der
Nähe - so nimnck man frisch ausgegrabene Erde und
schlägt sie statt der Blätter herum. Sodann muß
man Eschen - oder Hollerrindenthe trinken, eilig den
Wundarzt holen und ihm dabey sagen lassen, daß
St flüchtigen Salmiakgeist und seinen Schrepfzeug
Mitbringe. Der Wundarzt muß nun die Wunde
schtepfen und viel Blut durch die Schröpfköpfe aus-
ziehen lassen. Nachher muß er Salmiakspiritus,
mir etwas Baumöl oder Wasser vermischt, in die
Wunde tröpfeln, und einen darein gedruckten Bausch
darauf legen. Das ganze Glied wird darauf über
ein wenig Kohlfeuer lange mit Baumöl gerieben-
und die Wunde über den Bausch her mit zerdrückten
Eschen - Und Hollerblattern und mir der Rinde dieser
Bäume verbunden. Innerlich nimmt man, nach
dem Alter, von Z zu 5 Tropfen Salmiakspiritus in
einem halben Glas Wasser ein, und wiederholst die-
sesalle Z Stunden, und noch öfter, wenn sich die
Zufälle verschlimmern. Ist kein Wundarzt gleich
zu haben, so streue man bald etlichmal Schießpul-
ver auf die Wunde und zünde es att, und trinke von
Zeit zu Zeit etliche Löffelvoll Baumöl. Das Band
Wird wieder losgemacht, wenn die Wunde orderns
Ta lich
 
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