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Becker, Rudolf Zacharias
Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute: Darinnen sie in den meisten Vorfällen des Lebens, beym Feldbau, bey der Viehzucht, und Hauswirthschaft, bewährte und nützliche Regeln, Anweisungen und Vortheile verzeichnet finden : Durch IX. Kupferstiche erläutert ([1]): Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute — Bregenz: gedruckt und verlegt bey Joseph Brentano, 1791 [VD18 90767306]

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https://doi.org/10.11588/diglit.47506#0317
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ZD9
Ler Getraidpflanzen kann man im Frühjahr bald wis-
sen , oo Hoffnung zu einer guten Erndre vorhanden
ist, oder nicht. Eben so kann man auch den Scha-
den, den ein Hagelwetter anrichtet, noch verbessern,
wenn man nicht lange zaudert, sondern den angerich-
ten Schaden genau prüft, und nach Erfordern der
Ilmstande und der Jahrszeit gleich umpflügt und an-
deres Getraise oder sonstige Gewächse hinbaut. Fällt
in die Erndte lange anhaltendes Regenwetter, sorbut
man besser, man wendet die Mühe und Kosten darr
auf, und läßt die Aehren von dem Stroh auf dem
Felde durch genügsame Leute kurz abschneiden, in
Säcke rhun, nach Hause fahren, und sodann aufden
Böden zum Trocknen ansbreiten und wenn ste abr
getrocknet sind, gleich dreschen. Das auf dem Felde
gebliebene Stroh kann man dann bey günstiger Wit-
terung nachholen. Es ist besser etwas weniges am
Gstraid und Stroh verlohren, als sich der Gefahr
auöschen, um alles zu k mmen.
Entsteht nun durch einen oder mehrere der hier
beschriebenen Unglücks falle wirklich Theuerung und
Mangel am Brodksrn, so muß^man sich, um die-
ses zu schonen, auf andere Speisen verlegen , die
nahrhaft sind, und nicht viel kosten. Eine solche
Speise ist der Reis; an einem Pfund können sich 8
Personen satt essen, besonders wenn man eine Hand
voll Erbsen und etwas gerändelte oder gerollte Ger-
sten, oder Graupen darunter mischt, und diese Mft
schung nut 4 Maaß Wasser anseßr, langsam kocht,
und wenn es zu dick werden will, noch mehr Was-
ser nachgießt, auch ein wenig Butter, Pfeffer und
Salz hineinthnt. Aus den Erdäpfeln, die beynahe
Niemals mißrathen, kann man gar viele wohlschme-
Lkende, gesuM und nahrhafte Speisen zubereiren.
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