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suRgsfähigkeit an dic Pläne Kaiser Maximilians. Die Landschafts-
gestaltung. so wie sie sich in dem Innsbrucker-Kreis entwickelt,
scheint mir aber nicht ohne eine beabsichtigte künstlerische Wir-
kung denkbar. Denn das rein Zeichnerische ist nicht nur zur Be-
tonung einer sachlichen Wiedergabe notwendig, sondern verrät
eine Freude an spielerischer Feder- und Pinselführung. Außer-
dem war auch in den Darstellungen der Landsknechte in den
früheren Zeugbüchern ein Sinn für ornamentale Wirkung ausge-
sprochen, der in dem reichen Spiel geschwungener Ärmelbänder
sich auslebt, und ebenso ist bei den Rittern und Bannerträgern
und den kaiserlichen Wagen im Triumphzug eine dekorative
Pracht entfaltet.

Trotz dieser Einschränkungen bleiben die von Oberhammer
aufgezeigten wesentlichen Unterschiede zwischen der Kunst Köl-
derers und dem Donaustil und damit auch der Kunst Altdor-
fers bestehen. Diese liegen vor allen Dingen in dem aufgezeigten
verschiedenen Yerhältnis zum persönlichen Schaffen. So ist auch
bei dem völlig anders gearteten Wesen Kölderers ein Einfluß auf
Altdorfer, für den eine künstlerische Form an sich etwas bedeutet,
kaum denkbar. Das was aus der Umwelt an ihn herankommt, reift
in seiner Persönlichkeit zu einer eigenen und ganz erfüllten zeich-
nerischen Form.

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