turlosen Berge charakteristiscli. Zum Yergleich dienen Landschaftszeich-
nungen Leus in Basel und Nürnberg (Abb. von letzterer bei Hugelshofer,
Schweizer Handzeichnungen, T. 36). Auf dieser finden sich auch Bergfor-
men mit vorspringenden Zacken und scharfen Graten wie auf der Rückseite
der Dessauer Z. Noch deutlicher sind diese auf einer Z. in Weimar: Apostel-
rast, die Halm sicher mit Recht Leu zuzuschreiben versuchte. — Der Strauch
der Vorderseite mit den hochgesteUten Ästen wie auf der Nürnberger-Baum-
studie; s. Kat. Nr. 166. — Die Dessauer Baumzeichnung stellt die Frage
nach möglichen Beziehungen von Leu zu Altdorfer. Durch den erwiesenen
Aufenthalt Leus in Nürnberg (bei Dürer, s. Hugelshofer, Thieme-Becker.
Künstler-Lexikon, Bd. 23, S. i4a) ist eine Berührung mit dem Regensburger
Meister denkbar. Daß die Berliner Georgszeichnung Leus als Kopie nach
Altdorfer anzusehen ist, scheint nicht notwendig, zumal fast der gleiche
Baum auf der Landschaft Leus im Züricher Kunsthausi vorkommt und die
ganze Komposition in der Zusammensetzung aus einzelnen Teilen, für Len
charakteristisch ist. (Abb. der Züricher Z.: Parker, Drawings of the earlv
German Schools T. 5~.) —-
122. (1,59) Schlafender Jüngling, von Mädchen (?) geweckt,
in einer Landschaft.
Feder in schwarz, weiß gehöht, auf grünlich-braun grund. Pap.—
Das Blatt ist an den yier Ecken beschnitten. — i io : i52 mm.
Abb.: Friedländer, Die Handzeichnungen . . . in der Behördenbibliothek in
Dessau, T. 22. — Friedländer A. A. S. i35. — E. W. Bredt, A. Altdorfer
S. 4o (,,Der trunkene Lot vor Sodom und Gomorrha“).
Lil.: Friedländer 1891 Kat. d. Z. Nr. a4.— Tietze S. 92.
Die lockere etwas breite Strichführung der Zeichenweise Altdorfers um
i5i2/i3 verwandt. Die Füllung der Bildfläche ziemlich ungeordnet, die
Komposition nicht zusammengeschlossen. Auffallend die von den Ecken
ausgehenden schräg laufenden unbelebten Schraffuren. — Die HD-Blätter
des Maximilian-Gebetbuchs (s. Tietze) feiner und sorgfältiger im Strich. —
Die Darstellung ist möglicherweise eine Romanillustration (vgl. z. B.: Die
Szenen aus Boccaccios Decamerone von P. Vischer d. J. [Würzburg] als all-
gemeines Beispiel). — Die Deutung auf Lot ist in anbetracht des jugendlichen
Aussehens des Schlafenden nicht richtig. — Werkstattarbeit um i5i2 -i5.
Dresden. Kupferstichkabinett.
123. (1900/74) Gebirgige Landschaft am Wasser mit Baum
rechts.
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nungen Leus in Basel und Nürnberg (Abb. von letzterer bei Hugelshofer,
Schweizer Handzeichnungen, T. 36). Auf dieser finden sich auch Bergfor-
men mit vorspringenden Zacken und scharfen Graten wie auf der Rückseite
der Dessauer Z. Noch deutlicher sind diese auf einer Z. in Weimar: Apostel-
rast, die Halm sicher mit Recht Leu zuzuschreiben versuchte. — Der Strauch
der Vorderseite mit den hochgesteUten Ästen wie auf der Nürnberger-Baum-
studie; s. Kat. Nr. 166. — Die Dessauer Baumzeichnung stellt die Frage
nach möglichen Beziehungen von Leu zu Altdorfer. Durch den erwiesenen
Aufenthalt Leus in Nürnberg (bei Dürer, s. Hugelshofer, Thieme-Becker.
Künstler-Lexikon, Bd. 23, S. i4a) ist eine Berührung mit dem Regensburger
Meister denkbar. Daß die Berliner Georgszeichnung Leus als Kopie nach
Altdorfer anzusehen ist, scheint nicht notwendig, zumal fast der gleiche
Baum auf der Landschaft Leus im Züricher Kunsthausi vorkommt und die
ganze Komposition in der Zusammensetzung aus einzelnen Teilen, für Len
charakteristisch ist. (Abb. der Züricher Z.: Parker, Drawings of the earlv
German Schools T. 5~.) —-
122. (1,59) Schlafender Jüngling, von Mädchen (?) geweckt,
in einer Landschaft.
Feder in schwarz, weiß gehöht, auf grünlich-braun grund. Pap.—
Das Blatt ist an den yier Ecken beschnitten. — i io : i52 mm.
Abb.: Friedländer, Die Handzeichnungen . . . in der Behördenbibliothek in
Dessau, T. 22. — Friedländer A. A. S. i35. — E. W. Bredt, A. Altdorfer
S. 4o (,,Der trunkene Lot vor Sodom und Gomorrha“).
Lil.: Friedländer 1891 Kat. d. Z. Nr. a4.— Tietze S. 92.
Die lockere etwas breite Strichführung der Zeichenweise Altdorfers um
i5i2/i3 verwandt. Die Füllung der Bildfläche ziemlich ungeordnet, die
Komposition nicht zusammengeschlossen. Auffallend die von den Ecken
ausgehenden schräg laufenden unbelebten Schraffuren. — Die HD-Blätter
des Maximilian-Gebetbuchs (s. Tietze) feiner und sorgfältiger im Strich. —
Die Darstellung ist möglicherweise eine Romanillustration (vgl. z. B.: Die
Szenen aus Boccaccios Decamerone von P. Vischer d. J. [Würzburg] als all-
gemeines Beispiel). — Die Deutung auf Lot ist in anbetracht des jugendlichen
Aussehens des Schlafenden nicht richtig. — Werkstattarbeit um i5i2 -i5.
Dresden. Kupferstichkabinett.
123. (1900/74) Gebirgige Landschaft am Wasser mit Baum
rechts.
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