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Anfertigung von Siegeiabgüssen.

Hierzu gebe ich die Methoden zweier bekannter Sammler, die
allerdings etwas umständlichere des kürzlich verstorbenen Frh.
Alexander von Dachenhausen (1 u. H) nach seinen eigenen Auf-
zeichnungen, und diejenige unseres bedeutendsten Heraldikers und
großzügigen Sammlers Professor Otto Hupp (H1)Q bekannt, nach
welchen beide viele tausend Siegelabgüsse angefertigt haben.
Abformen von Obtatensiegeln,
die mit Wachs oder Oblaten zwischen zwei Papieren (der Urkunde
selbst und einem daraufgelegten Papierausschnitt) hergestellt sind.
Man kaufe 1 Pfund oder 1 kg Plastilin (fleischfarbigen oder
grauen Modellierton), der noch nicht zu alt ist, um von demselben
zuerst die vertieften Matrizen zu formen, in welche man dann die
Gipsmasse hineingießt.
Vorher bereite man sich eine Anzahl viereckiger Pappstücke von
sehr starker Pappe, die sich nicht mehr biegt, oder von Zigarrenholz-
brettchen, in der Größe von 5x5 und 7x7 cm. Dann nehme
man von dem Plastilin eine Quantität, die man in der Hand knetet
und erwärmt, und zwar in der Größe des abzuformenden Siegels und
in der Dicke von ca. 1 cm, forme dieses Stück gleich rund und glätte
es auf der einen Fläche, mit der man es auf das abzuformende Siegel
legt, mit Hilfe eines Messers. Dann stäubt man das Oblatensiegel mit
Talkum mittels eines sehr weichen Pinsels ein, so daß die Siegel-
*) Aus: Die Wappen und Siegel der deutschen Städte usw. Heft 1. V.
Fankfurt a. M. 1896.
 
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