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Deutsches Archäologisches Institut / Römisch-Germanische Kommission [Hrsg.]
Bericht über die Fortschritte der römisch-germanischen Forschung: im Jahre ... — 1.1904

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Dragendorff, Hans: Provinziale Kunst
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Schuchhardt, Carl: Nachrömisches, [1]: Fränkisches und Sächsisches in Nordwestdeutschland
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https://doi.org/10.11588/diglit.26253#0079
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71

der der Verfasser hoffentlich bald eine erschöpfende Geschichte des Mosaiks
wird folgen lassen.

Das schöne Mosaik, das im November 1903 neben der Basilika in Trier
gefunden worden ist, bespricht Graeven vorläufig kurz in der Zeitschrift
„Die Denkmalpflege“ 1904 Nr. 10 und im Korrespondenzblatt der Westd.
Ztschr. 1904 S. 5 ff. Das Mosaik gehört zu der Klasse der „gelehrten“
Mosaike, deren bekanntester Vertreter das Monnusmosaik in Trier ist. Das
Mosaik zeigt Bilder der Musen, die sich um ein Mittelrechteck gruppierten,
in welchem nach den Resten Athena und Hermes dargestellt waren. Die
Seitenfelder des Mosaiks enthielten stehende männliche Gestalten, anscheinend
den Statuen berühmter Männer nachgebildet. An Güte der Arbeit übertrifft
das Mosaik das der Monnus, auch dürfte es nach der Technik, da Glassteinchen
noch fehlen, etwas älter sein. Eine genaue Publikation steht bevor.

VIII.

Nachrömisches.

1. Fränkisches und Sächsisches in Nordwestdeutschland.

Von

C. Schuchhardt.

Die Grabungen bei Haltern haben überraschend gezeigt, wie selbst an
einer Stelle, wo überreiche römische Reste im Boden stecken, doch keine
Spur davon über dem Boden zu erkennen ist. Die Römer haben in jener
ersten Kaiserzeit nur aus vergänglichem Material gebaut und sich in der Anlage
von Strassen offenbar auf das Äusserste beschränkt. So sind wir gegenüber
der früheren ausgiebigen Annahme von sichtbaren römischen Überbleibseln im
ganzen Lande sehr zurückhaltend geworden und haben, um nicht rein auf
Zufallsfunde warten zu müssen, den Blick stark mit auf die späteren fränkischen Ver-
hältnisse gerichtet, die vielfach ohne weiteres zu erkennen sind und dann
wertvolle Rückschlüsse an die Hand geben können. Deshalb ist das neue
Buch Riibels: „Die Franken, ihr Eroberungs- und Siedelungssystem“ auch

für die frühere Geschichte von grosser Wichtigkeit, indem es in langen Linien
die strategischen Strassen und Knotenpunkte des Landes aufweist.

Urkundenforschung und Terrainforschung können einander hier in frucht-
barster Weise anregen und bereichern. Dafür nur ein Beispiel: Die alten

Stützpunkte der fränkischen Macht verraten sich vielfach noch in den Namen
Königshof, Königskamp, Königsberg; ich habe allein für den letzteren Namen
gegen zwanzig Fälle, die ich nächstens einmal zusannnenstellen will. Einer
 
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