fortlebt (b., n., bi., hi. gäch, sgh. gasa, gaha). Besonders interessant ist unter
den neui. Wörtern die Form gachi, die das zu den dardischen Sprachen
gehörige Shina bewahrt hat; es läßt sich nämlich nicht auf gaccha, sondern
nur auf *gaksa (genauer: *gaksikä) zurückführen145, ein Beweis dafür, daß auch
p. gaccha erst aus *gassa < *gaksa durch Gutturaldissimilation entstanden ist.
Das ursprüngliche *vaksa „Baum" wurde also im frühen Mi. nach dem begriff-
lich verwandten (volkssprachlich vielleicht überhaupt bedeutungsgleichen)
*gassa zu *vassa umgestaltet. Asokas ruccha (Mans. II, 8) zeigt außerdem,
daß auch die alte Dublette *ruksa, die sich sonst regulär zu rukkha entwickelt
hat, dialektisch unter den Einfluß von "gassa, *vassa geraten ist; die im Pali
ganz vereinzelt (J II, 144) belegte Form rakkha schließlich scheint, wenn nicht
ein alter Schreibfehler vorliegt, eine Kontamination aus rukkha und einem
nicht mehr erhaltenen lautgesetzlichen *vakkha zu sein.
Die Vertretung von ks im Prakrit
Bei der Besprechung der ccA-Formen in den jüngeren mi. Sprachen ist
eine strenge Sonderung der einzelnen Dialekte nicht nötig, da die rein phone-
tischen Bedingungen, unter denen cch eintritt, überall dieselben sind wie im
Pali; nur die sekundäre Analogie ist in einzelnen Fällen andere Wege gegangen
und hat uns dadurch einige interessante Einzelheiten bewahrt, über die das
Pali keine Auskunft mehr erteilt. Zunächst lernen wir einige neue Fälle von
Dissimilation kennen. In macchiyä < maksikä hat das Pkt. gegenüber p.
makkhikä eine altertümlichere Form erhalten; das Paliwort dürfte nach einem
nicht mehr erhaltenen "makkha umgestaltet sein. Jüngere Ausgleichsformen
sind chura nach churikä, chära nach chärikä. Wie im Pali tacchati nach tacchaka,
hat sich in einigen Prakrits pecchati < preksate nach dem häufig gebrauchten
Nomen pecchaga gerichtet; der Ausgleich nach den ccÄ-Formen scheint bei
diesem Verbum außerdem durch Formen wie duppeccha < duhpreksya, in
denen cch lautgesetzlich aus ksy entstand (p. 77), begünstigt worden zu sein.
Das cch ist später noch in andere Formen der ]/iks eingedrungen, z.B. samic-
chana, pariccha, padiccha. Auch bei dem aus dem ganz vereinzelten racchä
< raksä erschließbaren Präsensstamm *racchai wird man an die Einwirkung
einer dissimilierten Form des überaus häufigen skt. raksaka denken dürfen.
Bei zwei anderen Wörtern können wir uns angesichts der einstweilen* ge-
ringen I Belegzahl nur mit vorläufigen Vermutungen behelfen. In chuhä
< ksudhä gegenüber p. khudä scheinen die Verbindungen ksudhäklänta und
ksudhäkula „von Hunger gequält" von Bedeutung gewesen zu sein, denn
chuhä findet sich häufig mit kilanta und äula, vgl. tanhä-chuhä-küanta Erz.
1,5, tanhä-chuhä-parissama-kilanta ib. 7,9, garua-chuhäulia H 383, chu-
häula H 582 und die synonymen Ausdrücke chuhä vähati Erz. 6, 25, tanhä-
chuhäo mamam bahinti Dvär. 500, 7. Bei chsra < ksira läßt sich mit den zwei
Iis vgl. Turner s. v. gäch. Die dardischen Sprachen haben im Gegensatz zu den übrigen
Dialekten keinen Wandel ks > kkh bzw. cch durchgeführt, sondern weisen für ks
eine eigene Vertretung c, ch auf. Für das Sh. vgl. bich „Skorpion" < vicchika, khüru
„Huf" < khura, aber lic „Niß" < liksä.
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den neui. Wörtern die Form gachi, die das zu den dardischen Sprachen
gehörige Shina bewahrt hat; es läßt sich nämlich nicht auf gaccha, sondern
nur auf *gaksa (genauer: *gaksikä) zurückführen145, ein Beweis dafür, daß auch
p. gaccha erst aus *gassa < *gaksa durch Gutturaldissimilation entstanden ist.
Das ursprüngliche *vaksa „Baum" wurde also im frühen Mi. nach dem begriff-
lich verwandten (volkssprachlich vielleicht überhaupt bedeutungsgleichen)
*gassa zu *vassa umgestaltet. Asokas ruccha (Mans. II, 8) zeigt außerdem,
daß auch die alte Dublette *ruksa, die sich sonst regulär zu rukkha entwickelt
hat, dialektisch unter den Einfluß von "gassa, *vassa geraten ist; die im Pali
ganz vereinzelt (J II, 144) belegte Form rakkha schließlich scheint, wenn nicht
ein alter Schreibfehler vorliegt, eine Kontamination aus rukkha und einem
nicht mehr erhaltenen lautgesetzlichen *vakkha zu sein.
Die Vertretung von ks im Prakrit
Bei der Besprechung der ccA-Formen in den jüngeren mi. Sprachen ist
eine strenge Sonderung der einzelnen Dialekte nicht nötig, da die rein phone-
tischen Bedingungen, unter denen cch eintritt, überall dieselben sind wie im
Pali; nur die sekundäre Analogie ist in einzelnen Fällen andere Wege gegangen
und hat uns dadurch einige interessante Einzelheiten bewahrt, über die das
Pali keine Auskunft mehr erteilt. Zunächst lernen wir einige neue Fälle von
Dissimilation kennen. In macchiyä < maksikä hat das Pkt. gegenüber p.
makkhikä eine altertümlichere Form erhalten; das Paliwort dürfte nach einem
nicht mehr erhaltenen "makkha umgestaltet sein. Jüngere Ausgleichsformen
sind chura nach churikä, chära nach chärikä. Wie im Pali tacchati nach tacchaka,
hat sich in einigen Prakrits pecchati < preksate nach dem häufig gebrauchten
Nomen pecchaga gerichtet; der Ausgleich nach den ccÄ-Formen scheint bei
diesem Verbum außerdem durch Formen wie duppeccha < duhpreksya, in
denen cch lautgesetzlich aus ksy entstand (p. 77), begünstigt worden zu sein.
Das cch ist später noch in andere Formen der ]/iks eingedrungen, z.B. samic-
chana, pariccha, padiccha. Auch bei dem aus dem ganz vereinzelten racchä
< raksä erschließbaren Präsensstamm *racchai wird man an die Einwirkung
einer dissimilierten Form des überaus häufigen skt. raksaka denken dürfen.
Bei zwei anderen Wörtern können wir uns angesichts der einstweilen* ge-
ringen I Belegzahl nur mit vorläufigen Vermutungen behelfen. In chuhä
< ksudhä gegenüber p. khudä scheinen die Verbindungen ksudhäklänta und
ksudhäkula „von Hunger gequält" von Bedeutung gewesen zu sein, denn
chuhä findet sich häufig mit kilanta und äula, vgl. tanhä-chuhä-küanta Erz.
1,5, tanhä-chuhä-parissama-kilanta ib. 7,9, garua-chuhäulia H 383, chu-
häula H 582 und die synonymen Ausdrücke chuhä vähati Erz. 6, 25, tanhä-
chuhäo mamam bahinti Dvär. 500, 7. Bei chsra < ksira läßt sich mit den zwei
Iis vgl. Turner s. v. gäch. Die dardischen Sprachen haben im Gegensatz zu den übrigen
Dialekten keinen Wandel ks > kkh bzw. cch durchgeführt, sondern weisen für ks
eine eigene Vertretung c, ch auf. Für das Sh. vgl. bich „Skorpion" < vicchika, khüru
„Huf" < khura, aber lic „Niß" < liksä.
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