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Berger, Hermann
Zwei Probleme der mittelindischen Lautlehre — München, 1955

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https://doi.org/10.11588/diglit.20586#0109
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ahd. crebiz „Krebs" (im Germ, sehr häufig, vgl. Krähe, Germ. Sprachwissen-
schaft I, Göschen Nr. 238, p. 114), hi. ullü „Eule neben ai. ulüka (Bloch,
L'Indo-Aryen p. 92 mit weiteren, aber nicht ganz sicheren Beispielen), hi.
Ulli „Katze" neben ai. bidäla, brahui fiissi < baluci püsi. Bei den mi. Wörtern
"ikkha, *babbhu, *uttha gab nun auch die Art der Verschlußbildung dem Laut-
komplex sein charakteristisches Gepräge. Die verstärkte Energie, die deshalb
auf die Bildung des Mundverschlusses verwendet wurde, ging in diesen drei
Wörtern der auf die Explosion folgenden Aspiration verloren; der nachstür-
zende Hauchlaut wurde dadurch schwächer und schwand schließlich ganz.
ikka darf man demnach getrost als die reguläre Paliform betrachten.
Eine scheinbare Ausnahme bei der Vertretung von anlautendem x ist auch
usabha < psabha. Bei diesem Wort war gleichfalls das expressive Moment
wirksam: der dumpfe M-Laut ist zur Bezeichnung des Stiers geeigneter als
das ursprüngliche helle i. Zu dieser expressiven Umgestaltung des Anlauts
findet sich eine schöne Parallele im Italienischen: lat. vacca „Kuh" ist in
der Hochsprache und in den meisten Dialekten unverändert erhalten, nur
im Toskanischen ist es ganz verdrängt durch < -
staltete mucca. Auch sonst finden sich in vielen E. WMsi^
bei Ausdrücken für Rindvieh, man vgl. dtsch. I E " [^sJ'^^J
chin. nyu, alt nyug, sum. gu(d), burusaski bua, kh E ^^/|^^
mugire, dtsch. muh!, kindersprachlich Kuhlemu, ="N rJIIV^
setzung von ai. ssabha hat sich aber noch in : E-17
rathesabha „Stier (d.i. Oberster) unter den Wag E_
isabha zurück und zeigt dieselbe sekundäre Kor= ^
< *maha-isi < *mahäisi. Auch nisabha < nssa = ra
voraus. Das Wort ist aller Wahrscheinlichkeit na E. 5
spräche entlehnt; bei seiner Palisierung wäre aber E ° jrt
Kommentatorenpali begegnenden vasabha < v?sc= ~
worden, wenn nicht der Reim- und Sinnverband E- "~T
sam gewesen wäre. Neben rathesabha erscheine! E_°? V«/ a>
desselben Typus noch in der vom Ai. ererbten Lat E_ 1
< närarsabha, tärarsabha; in dem jüngeren pur = O
schließlich wird schon das mit u anlautende Simple =— J—
Außer durch rathesabha wird der ursprüngliche «'-^E.
noch durch die alte Tamilentlehnung itabam eiE s i
des Zischlautes durch t in diesem Wort gibt uiE s \ ¥
zur Chronologie der mi. Lautgesetze: sie weist ai=" \J
zeigt damit, daß der Übergang von einfachem int]
Vokalisierung von s stattgefunden hat; im ande

dem auch ein dentaler Zischlaut fehlt, ein t substitui E m Q
die auch sonst lautlich sehr altertümliche Zigeu
als s erhalten, vgl. doS „Mangel" < dosa, kast „H

64 Das Kompositum ist bei expressiver Lautgebung hau 3 0£$
ursprünglichen Formen, vgl. got. alls „all, jeder" mit =_
ala-%-arba „ganz arm" (Meillet, Revue germanique 21= n ^~
65 itabam scheint die einzige prakritische Entlehnung nE —' q
gelehrte Substitution ist wie im Inlaut iru, vgl. iruti, i^L. Q
< sddki. E

E^ O
I- O

= E
 
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