Christliche Leich »Predigt. x
erhalten/ und dabey sich eines stillen/ gottseligen und keuschen
Wandels beflissen hatte. So kunte sie dann BoaS billich unter
die tugcndsamen / gottseligen Weibs-Personen rechnen und zählen/
und von ihr sagen: Die gantze Stadt meines Volcks weiß / daß
NU ein tugendsam Weib bist.
Und gewißlich/ es kan/ ihr meineGeliebten cineWelbs-Person
nichts mehrers schmücken und zieren / als wann sie GOtt unddie
wahre Religion / und den seiigmachenden Glauben in ihrem Her-
tzen hat/ wann sie fromm und gottsfürchtig/ keusch und fleissig in
ihrem Beruff sich erweist/ und so sie in den Ehestand getretten/ mit
ihrem Ehemann es freundlich meinet/ die Kinder Christlich erziehet/
ihrer Haushaltung wohl fürstehet rc. Ach! das ist der aller edelste
Tugend-Schmuck/ der bleibt/ wann alles andere vergehet/der
vcrdirbet nicht / wann alles indische verderben und umkommen muß.
Von einer solchen Christlichen Weibs-Person heisses nach ihrem seli-
gen Tod: Ach I es ist schade um sie; Es ist schade / daß sie gestorben/
weil sie den unsterblichen GOtt stets im Herren getragen; Schade/
daß sie unter die Erde begraben worden/ die mehr nach dem Himmel/
als nach der Erden getrachtet; Es ist schade/ daß sie eine Speiß
und Behältniß der Würmer und Maden scyn solle / die doch in ihrem
Leben ein lebendiger Tempel JEsu und der gantzen heiligen Drey-
einigkeit gewesen. Zn Summa/ es ist schade/ dann fast jeder-
man weiß / daß sie ein tugendsam Weib gewesen.
Achgeliebte Trauer-Hertzen / wann ich erwege/was hier
vor meinen Augen vor ein trauriger Tobten- Sarg stehet / w nin
ich zu Sinn fasse/wer in dem Tobten - Sarge eingsschloffen
ligt/ ein wahres Tugend-Liechk/ ein herrlich- gewesenes Tugend-
Bild/ nemlich dir Weyland Hoch - Edle / Hoch-Ehr - und Lu-
gendreicheFrau Ll-WläiML > eine gebohrne March-
drenckerio/ des gegenwärtigen Hoch - Ehrwürdigen/ Groß-
achtbarn und Hochgelehrten HerrnHoch-
Fürstl. Baden-Dnrlachischeu Hochverordneten 8pecla! 8upe-
rincenäenten der Landgraffschafft Saufenberg / und Hochver-
dienten Pfarrers des dteserKhristlichen Gemeinde zu Auggen /
Az als
erhalten/ und dabey sich eines stillen/ gottseligen und keuschen
Wandels beflissen hatte. So kunte sie dann BoaS billich unter
die tugcndsamen / gottseligen Weibs-Personen rechnen und zählen/
und von ihr sagen: Die gantze Stadt meines Volcks weiß / daß
NU ein tugendsam Weib bist.
Und gewißlich/ es kan/ ihr meineGeliebten cineWelbs-Person
nichts mehrers schmücken und zieren / als wann sie GOtt unddie
wahre Religion / und den seiigmachenden Glauben in ihrem Her-
tzen hat/ wann sie fromm und gottsfürchtig/ keusch und fleissig in
ihrem Beruff sich erweist/ und so sie in den Ehestand getretten/ mit
ihrem Ehemann es freundlich meinet/ die Kinder Christlich erziehet/
ihrer Haushaltung wohl fürstehet rc. Ach! das ist der aller edelste
Tugend-Schmuck/ der bleibt/ wann alles andere vergehet/der
vcrdirbet nicht / wann alles indische verderben und umkommen muß.
Von einer solchen Christlichen Weibs-Person heisses nach ihrem seli-
gen Tod: Ach I es ist schade um sie; Es ist schade / daß sie gestorben/
weil sie den unsterblichen GOtt stets im Herren getragen; Schade/
daß sie unter die Erde begraben worden/ die mehr nach dem Himmel/
als nach der Erden getrachtet; Es ist schade/ daß sie eine Speiß
und Behältniß der Würmer und Maden scyn solle / die doch in ihrem
Leben ein lebendiger Tempel JEsu und der gantzen heiligen Drey-
einigkeit gewesen. Zn Summa/ es ist schade/ dann fast jeder-
man weiß / daß sie ein tugendsam Weib gewesen.
Achgeliebte Trauer-Hertzen / wann ich erwege/was hier
vor meinen Augen vor ein trauriger Tobten- Sarg stehet / w nin
ich zu Sinn fasse/wer in dem Tobten - Sarge eingsschloffen
ligt/ ein wahres Tugend-Liechk/ ein herrlich- gewesenes Tugend-
Bild/ nemlich dir Weyland Hoch - Edle / Hoch-Ehr - und Lu-
gendreicheFrau Ll-WläiML > eine gebohrne March-
drenckerio/ des gegenwärtigen Hoch - Ehrwürdigen/ Groß-
achtbarn und Hochgelehrten HerrnHoch-
Fürstl. Baden-Dnrlachischeu Hochverordneten 8pecla! 8upe-
rincenäenten der Landgraffschafft Saufenberg / und Hochver-
dienten Pfarrers des dteserKhristlichen Gemeinde zu Auggen /
Az als