Beyträge zur Ergänzung der deutschen Litteratur- und Kunstgeschichte (1.1792)

I.

Andreas Bodensteins von Karlstadt

Leben, Meinungen

und Schicksale»

duthers Reformation war für fekne gelehrten Zeit-
^ genoffen eine fehr günstige Veranlassung, sich
aus der Dunkelheit emporzuarbeiten und ihren Na»
men bey der Nachwelc zu verewigen. Man würde
vieie kaum dem Namcn nach kennen, und wenig von
ihr> n Verdienstcn zu sagen wissen, wenn sie nicht an
Luchers Bemühungen, dem herrschenden Aberglau»
ben zu steuern und vernünftkge Aufklarung zu förden,
nähern oder entferntern Antheil genommen hätten.
Mehrere wurden von jiebe zur Wahrhei't gedrungen,
den Forcgang der cmgefangenen Reform mit vereinig-
ter Kraft zu befördern. Sie befolgten den Plan, den
der Reformator vorgezeichnet hatte, bedienten sich
der von ihm mit weiser Vorficht gewahl.'en Älittel,
siritten mit gleichen Waffen und leisteken, durch ein-
siimmiges Screben nach einem und eben dem Ziel,
der Reformation die wefentlichsten Dienste. Dis
dankbare Nachwelt rühmt ihre gemeinni'chigen Bemü»
hungen, und wird sie nach Iahrhunderten preisen,

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