Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Architekten- und Ingenieur-Verein <Frankfurt, Main> [Hrsg.]; Wolff, Carl [Bearb.]
Die Baudenkmäler in Frankfurt am Main (Band 2): Weltliche Bauten — Frankfurt a. M., 1898

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.25632#0323
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DIE ALTE BRÜCKE.

Archivalische Quellen: Bausachen des Stadtarchivs I; Abtheilung- Brücken
und Mühlen ebenda; Kriegks Auszüge aus den mittelalterlichen Stadtbüchern ebenda;
Akten des Senates über die Brücke aus freistädtischer Zeit im Stadtarchiv II; Reiffen-
steins Text zu seiner Sammlung im Historischen Museum; Akten des Bau-Amtes.
Aeitere Pläne und Abbildungen: Die verschiedenen Stadtpläne und andere
im Text einzeln aufgeführte Abbildungen; Broffts Pläne von 1843 im Besitz der König-
lichen W asserbau-Inspektion.
Litteratur: BöhmersUrkundenbuch; Quellen zurFrankfurterGeschichtelu. II;
Lersners Chronik; Battonns Oertliche Beschreibung I; Kriegks Geschichte von Frank-
furt S. 76, 442; v. Oven und Becker, Die Kapelle der heiligen Katharina auf der
Mainbrücke zu Frankfurt, Neujahrsblatt des Vereins für Geschichte und Alterthums-
kunde 1880; Lotz, Baudenkmäler im Reg.-Bez. Wiesbaden S. 156; Frankfurt a. M. und
seine Bauten S. 410; die in Grotefends Verzeichniss von Abhandlungen und Notizen
zur Geschichte Frankfurts (Frankfurt 1885) S. 17 angegebenen kleineren Abhandlungen
in Zeitungen und Zeitschriften.

AVenn man der Wahrzeichen der alten Reichsstadt Frankfurt ge-
denkt, so darf neben dem Dom, dem Römer und dem Eschenheimer Thurm
die alte Brücke nicht fehlen. Jahrhunderte lang ist diese steinerne Brücke
die einzige ständige Verbindung zwischen Frankfurt und Sachsenhausen
geblieben und zugleich der einzige feste Uebergang über den unteren
Main an dessen hervorragendster Stelle. Vom Alter verwittert, von der
Sage umrankt, ragt die alte Mainbrücke in unsere Zeit hinein als eine
ehrwürdige Zeugin der wechselnden Geschicke, die ihre Stadt im Laufe
der Zeiten erfuhr, als eine treue Dienerin, der von der gütigen Herrin
vier weitere Gehülßnnen zur Erleichterung in der vermehrten Arbeit bei-
gegeben wurden, die aber noch unverdrossen ihren Arbeitsantheil leistet,
zu stolz, nur ein Gnadenbrod zu essen.
Ob schon in karolingischen Zeiten eine Brücke die beiden Ufer des
Mains bei dem hervorragendsten, von den deutschen Königen so bevor-
zugten Platze Franconofurd verband, ist nicht bekannt und nicht wahr-
scheinlich, wie unseres Erachtens Kriegk*) mit Recht näher dargelegt
hat. Wann der Verkehr zwischen den beiden Ufern, ursprünglich mit

*) Geschichte von Frankfurt a. M. 8. 76.

18
 
Annotationen