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Architekten- und Ingenieur-Verein <Frankfurt, Main> [Hrsg.]; Wolff, Carl [Bearb.]
Die Baudenkmäler in Frankfurt am Main (Band 3): Privatbauten — Frankfurt a. M., 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.25633#0239
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' 192

790 Gulden 15 Kreuzer noch fällig war, der aber erst am 18. Oktober 1756
nur mit 432 Gulden 45 Kreuzer „abgethan" wurde. Die Maurerrechnung
ist sehr gewissenhaft und übersichtlich abgefasst. Vom 7. bis 12. März
beginnen zwei Gesellen und zwei Handlanger am Abbrechen im Neben-
hause; dann steigt die Zahl der Arbeiter, bis es vom 5. Mai bis zum
25. August durchschnittlich 8 Gesellen und 8 Handlanger sind, von da ab
bis zum 22. September etwa 18 Gesellen und ebenso viele Handlanger,
dann fällt deren Zahl auf je 13, am 30. September auf 4 und vom 13. Ok-
tober bis zum Schlüsse am 28. Februar arbeiten nur noch zwei Gesellen und
zwei Handlanger. Am 20. Oktober wurde mit dem Verputzen der Wände
begonnen, am 22. Dezember mit dem Verlegen der rothen und weissen
Bodenplatten, welche von dem Plattenhändler Stendler geliefert wurden.
Der Steinmetz hatte keine Gesammtrechnung geliefert. Drei auf den
Umbau bezügliche Einzelrechnungen, deren Posten nicht immer nach dem
Gegenstände, sondern oft nur nach der Arbeitszeit berechnet sind, bilden
die Fortsetzung zu den auf dem Voranschläge notierten Abschlagszahlungen
und belaufen sich zusammen auf 596 Gulden 51 Kreuzer; sie umfassen den
Zeitraum vom 16. Juni 1755 bis 5. Januar 1756. Bemerkenswerthe Posten
sind: „11. Aug. — 3 mit Gesimps verzirte Bolunster, under dem Herth,
nöbst Bögen und Fühlung ... 7 A. 30 Xr." — „X bris — die steinerne
Steegen nach bevorstehendem Riß accortirth per 200 A."
AusserTherbu war noch der „Steinhauer" David Renfer von Bockenheim
am Baue beschäftigt; seine am 13. Dezember 1755 bezahlte Rechnung
erreicht jedoch nur den geringen Betrag von 35 Gulden 20 Kreuzer.
Die Schlosserarbeiten wurden von zwei Meistern ausgeführt. Johann
Philipp Schneider besorgte hauptsächlich nur die gröberen Beschläge, zu-
sammen für 115 Gulden 40 Kreuzer. (2 Hönckeisen an die Stög wigt
20*/2tt a 6 Xr. — 2 A. 9 Xr., und 9 Nagl darzu a 2 Xr. — 18 Xr.) Alle
andere, namentlich die Kunst-Schlosserarbeit lieferte Johann Wilhelm Zipper.
Von seinen Rechnungen entfallen sechs auf den Umbau mit einem Betrage
von 1368 Gulden 15 Kreuzer, für welchen er aber infolge mehrerer Ab-
züge nur 1268 Gulden 20 Kreuzer erhielt; einige Preise von Stücken, die
heute zum Theil noch erhalten sind und wegen ihrer vortrefAichen Aus-

führung Anerkennung verdienen, seien hier mitgetheilt:
Aus einer vom 20. September 1755 datierten Rechnung: ^
„6 Geremß vor Fenster wige 993 *a ä 7 Xr. timt . 115 51"
„eine neue Bombe wigt 128 lb ä 10 Xr. daß a tliut 21 20"
aus einer Rechnung vom 12. Januar 1756:
„ein Oberlicht über die Hausthür wiegt 85 a ä 16 Xr. 22 8"
„5 Stubenthüren mit englisch Beschlag von Messing
ä 10 A. 50 —
5 Stubenthüren mit ifantzösisch poliert Beschlag halb
Meßingä7A. thut. 1% —
eine gantz eißen poliert. 6 —"
 
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