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„In gedachten eichein Stuhl Verspreche aufs Neue von dato über
4 Wochen hirher zusenden Franco, Frankf. am 18. Sept. 1756.
Abraham Röntgen."
„Eine doppelte Sonnen-Louisd'or a 20 ft. 50 Xr. als den Belauf
vor zwey Consol-Tische von Nußbaum-Holtz mit Bildhauer-Arbeit ist
mir heut dato richtig eingehändiget worden.
Franckfurth am 18K5 Sept. 1756. Abraham Röntgen"
Die Spiegel wurden von drei verschiedenen Firmen geliefert. Von
Johann Christoph Göltz werden am 25. Februar 1756 berechnet: „2 Spiegel
in weiß garnirter Rahmen von 25 Zoll samt Schrauben und Seil Rth. 48—."
Der „Spiegelfactor" Georg Friedrich Lindt erhielt 55 Gulden 80 Kreuzer
für am 12. August 1756 gelieferte „2 Spiegel in weiß garnirte Rahmen
von 22 Zoll a fl. 273/4". Eine Rechnung von Johann Kaspar Fiedler vom
80. August 1756 lautet über „2 Spiegel mit Glaß-Rahmen — fl. 50" ; derselbe
lieferte ferner am 10. September 1756: 2 Pfeilerspiegel (24 Zoll h. 15 br.),
2 ebensolche (24 Zoll h. 18 br.), 2 große Pfeilerspiegel mit Glasrahmen
(26 Zoll h.) zusammen für 100 Gulden. Verhältnissmässig spät wurden
die besseren Beleuchtungskörper angeschafft. Zur Ostermesse 1763 wurden
bei Gebrüder Zahn gekauft „2 Stück Kroneleichter mit 4 Lichtern, jedem
mit gleßerne Arm fillich garnirth" zu 44 Gulden; bei denselben in der
Herbstmesse desselben Jahres zwei Kronleuchter mit 6 Lichtern zu 7 Louis
d'or. In der Ostermesse 1763 kaufte der Rath auch noch von G. Lobstein
aus Erlangen ,//2 Dutzend Zierath, AVandleuchter mit Arm" für 18 Gulden.
Für die bauliche Beschreibung des Goethehauses ist in den obigen
Belegen schon so vieles enthalten, dass hier in Kürze unter Anlehnung
an die gegebenen Abbildungen nur auf das Wichtigste noch hingewiesen
wird: eine ausführliche Aufzählung und eine Erklärung der einzelnen
Räume hinsichtlich ihrer ursprünglichen Bestimmung und Ausstattung
kann ebenfalls hier keinen Platz finden, es sei dafür auf die Schriften von
Volger und Pallmann verwiesen.
Die architektonische Erscheinung des Goethehauses gehört jenem
Umschwünge an, welcher gerade um die Mitte des XVIII. Jahrhunderts
in der, der auswärtigen Stilentwicklung nur langsam und in bedächtiger
Zurückhaltung folgenden Frankfurter bürgerlichen Baukunst sich vollzog
und sein Vorbild hatte in dem Regencestil, der um 1715 in Paris vom
Barock zum Rokoko überleitete. Das letztere gelangte erst in Frankfurt
an den Facaden zur bescheidenen Verwendung, nachdem es schon in
Paris den Höhepunkt überschritten hatte. Der neue Typus, der hier nun
entstand und ein lokales Gepräge aufweist, dürfte als Barock-Rokoko be-
zeichnet werden, für welches Frankfurt schon einen klassischen Vertreter
in dem Thum und Taxisschen Palais, dem 1732—36 erbauten Meister-
werke des Robert de Cotte aufzuweisen hatte, welches in der slfrengen
„In gedachten eichein Stuhl Verspreche aufs Neue von dato über
4 Wochen hirher zusenden Franco, Frankf. am 18. Sept. 1756.
Abraham Röntgen."
„Eine doppelte Sonnen-Louisd'or a 20 ft. 50 Xr. als den Belauf
vor zwey Consol-Tische von Nußbaum-Holtz mit Bildhauer-Arbeit ist
mir heut dato richtig eingehändiget worden.
Franckfurth am 18K5 Sept. 1756. Abraham Röntgen"
Die Spiegel wurden von drei verschiedenen Firmen geliefert. Von
Johann Christoph Göltz werden am 25. Februar 1756 berechnet: „2 Spiegel
in weiß garnirter Rahmen von 25 Zoll samt Schrauben und Seil Rth. 48—."
Der „Spiegelfactor" Georg Friedrich Lindt erhielt 55 Gulden 80 Kreuzer
für am 12. August 1756 gelieferte „2 Spiegel in weiß garnirte Rahmen
von 22 Zoll a fl. 273/4". Eine Rechnung von Johann Kaspar Fiedler vom
80. August 1756 lautet über „2 Spiegel mit Glaß-Rahmen — fl. 50" ; derselbe
lieferte ferner am 10. September 1756: 2 Pfeilerspiegel (24 Zoll h. 15 br.),
2 ebensolche (24 Zoll h. 18 br.), 2 große Pfeilerspiegel mit Glasrahmen
(26 Zoll h.) zusammen für 100 Gulden. Verhältnissmässig spät wurden
die besseren Beleuchtungskörper angeschafft. Zur Ostermesse 1763 wurden
bei Gebrüder Zahn gekauft „2 Stück Kroneleichter mit 4 Lichtern, jedem
mit gleßerne Arm fillich garnirth" zu 44 Gulden; bei denselben in der
Herbstmesse desselben Jahres zwei Kronleuchter mit 6 Lichtern zu 7 Louis
d'or. In der Ostermesse 1763 kaufte der Rath auch noch von G. Lobstein
aus Erlangen ,//2 Dutzend Zierath, AVandleuchter mit Arm" für 18 Gulden.
Für die bauliche Beschreibung des Goethehauses ist in den obigen
Belegen schon so vieles enthalten, dass hier in Kürze unter Anlehnung
an die gegebenen Abbildungen nur auf das Wichtigste noch hingewiesen
wird: eine ausführliche Aufzählung und eine Erklärung der einzelnen
Räume hinsichtlich ihrer ursprünglichen Bestimmung und Ausstattung
kann ebenfalls hier keinen Platz finden, es sei dafür auf die Schriften von
Volger und Pallmann verwiesen.
Die architektonische Erscheinung des Goethehauses gehört jenem
Umschwünge an, welcher gerade um die Mitte des XVIII. Jahrhunderts
in der, der auswärtigen Stilentwicklung nur langsam und in bedächtiger
Zurückhaltung folgenden Frankfurter bürgerlichen Baukunst sich vollzog
und sein Vorbild hatte in dem Regencestil, der um 1715 in Paris vom
Barock zum Rokoko überleitete. Das letztere gelangte erst in Frankfurt
an den Facaden zur bescheidenen Verwendung, nachdem es schon in
Paris den Höhepunkt überschritten hatte. Der neue Typus, der hier nun
entstand und ein lokales Gepräge aufweist, dürfte als Barock-Rokoko be-
zeichnet werden, für welches Frankfurt schon einen klassischen Vertreter
in dem Thum und Taxisschen Palais, dem 1732—36 erbauten Meister-
werke des Robert de Cotte aufzuweisen hatte, welches in der slfrengen