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geschosses ein ganz wenig höher gehalten und dass hier die Form der
Fenster etwas schlanker genommen ist. Durchaus übereinstimmend ist
auch das von einem Korbbogen überdeckte, von der Quaderung umrahmte
Eingangsthor, dessen ursprüngliche, einfache, zweiflügelige Eichenholz-
thüre noch erhalten ist; auf seinem Oberßügel beßndet sich die vor-
treffliche, stark erhaben geschnitzte Darstellung von zwei, einen Korb
als Hauszeichen tragenden Putten. Auch in den aus rothem Sandstein
bestehenden Architekturtheilen der Obergeschosse des Grossen Korbes
ist eine Aehnlichkeit mit der Strassenseite (vgl. hierzu oben Fig. 140)
des Russischen Hofes vorhanden: die Fenster des ersten Obergeschosses
haben wie dort eine architravartige Umrahmung, welche von einem wag-
rechten, seitlich von je einer Konsole getragenen Verdachungsgesims über-
deckt wird; die Form dieser Konsolen sowie das zwischen dem Sturze
und der Verdachung hinlaufende charakteristische Renaissance-Ornament
sind durchaus übereinstimmend und weisen geradezu auf die Annahme
einer beabsichtigten Kopie hin. Hierzu kommt noch, dass auch die Fenster-
brüstung die gleiche Ausbildung erhalten hat; als Füllung derselben sind
am Grossen Korb indessen nicht die Baluster von den Fenstern des ersten
Obergeschosses des Russischen Hofes verwandt, sondern das aus einer
Aufreihung von länglich runden, durch kleine Kreise verknüpften Gliedern
gebildete Flechtband, wie es an den Brüstungen am zweiten Obergeschosse
jenes Baudenkmales vorkommt. Auch das über dem Sockelgeschosse hin-
laufende Gurtgesims zeigt dieselbe Proßlierung wie dasjenige an der Strassen-
seite des Russischen Hofes. Im Gegensätze zu der letzteren fehlt am
Grossen Korb ein Gurtgesims zwischen dem ersten und zweiten Oberge-
schosse und die Fenster des zweiten Obergeschosses haben nur glatt herum-
laufende, einfach proßlierte Umrahmung ohne besondere Brüstung. Das
Hauptgesims ist dreitheilig, ähnlich demjenigen des Russischen Hofes, jedoch
im oberen Theile statt mit Konsolen mit einem Zahnschnitte versehen; der
Fries ist glatt. Ueber dem Hauptgesims erhebt sich ein sehr niedriges, mit
senkrechter Vorderwand ausgebautes Dachgeschoss mit einfachen Fenstern.
Auf dem Entwürfe vom Jahre 1795 ßnden sich an Stelle der letzteren
von Dreieckgiebeln überdeckte Mansardenfenster mit einer durchlaufenden,
durchbrochenen Balustrade, die zwischen den Fenstern durch Sockel abge-
theilt war. Es ist möglich, dass diese Anordnung auch anfänglich zur Aus-
führung kam und erst später in den heutigen Zustand verändert wurde.
Ursprünglich besass das Erdgeschoss, in welchem wir uns die Geschäfts-
räume des Bankhauses zu denken haben, an der Strassenseite zu beiden
Seiten des Thores in der Mittelachse der Seitentheile eineEingangsthüre,
zu der drei Stufen hinauf führten, wie auf Fig. 145 mit Hülfe des erwähnten
Entwurfes dargestellt worden ist. Heute sind auf der rechten Seite die
Pfeiler zwischen den Fenstern und der Thüre verschmälert und alle drei
Oeffnungen mit Stichbögen überdeckt; auf der linken Seite ist die Thüre
an die Stelle des früheren äusseren Fensters gerückt.
geschosses ein ganz wenig höher gehalten und dass hier die Form der
Fenster etwas schlanker genommen ist. Durchaus übereinstimmend ist
auch das von einem Korbbogen überdeckte, von der Quaderung umrahmte
Eingangsthor, dessen ursprüngliche, einfache, zweiflügelige Eichenholz-
thüre noch erhalten ist; auf seinem Oberßügel beßndet sich die vor-
treffliche, stark erhaben geschnitzte Darstellung von zwei, einen Korb
als Hauszeichen tragenden Putten. Auch in den aus rothem Sandstein
bestehenden Architekturtheilen der Obergeschosse des Grossen Korbes
ist eine Aehnlichkeit mit der Strassenseite (vgl. hierzu oben Fig. 140)
des Russischen Hofes vorhanden: die Fenster des ersten Obergeschosses
haben wie dort eine architravartige Umrahmung, welche von einem wag-
rechten, seitlich von je einer Konsole getragenen Verdachungsgesims über-
deckt wird; die Form dieser Konsolen sowie das zwischen dem Sturze
und der Verdachung hinlaufende charakteristische Renaissance-Ornament
sind durchaus übereinstimmend und weisen geradezu auf die Annahme
einer beabsichtigten Kopie hin. Hierzu kommt noch, dass auch die Fenster-
brüstung die gleiche Ausbildung erhalten hat; als Füllung derselben sind
am Grossen Korb indessen nicht die Baluster von den Fenstern des ersten
Obergeschosses des Russischen Hofes verwandt, sondern das aus einer
Aufreihung von länglich runden, durch kleine Kreise verknüpften Gliedern
gebildete Flechtband, wie es an den Brüstungen am zweiten Obergeschosse
jenes Baudenkmales vorkommt. Auch das über dem Sockelgeschosse hin-
laufende Gurtgesims zeigt dieselbe Proßlierung wie dasjenige an der Strassen-
seite des Russischen Hofes. Im Gegensätze zu der letzteren fehlt am
Grossen Korb ein Gurtgesims zwischen dem ersten und zweiten Oberge-
schosse und die Fenster des zweiten Obergeschosses haben nur glatt herum-
laufende, einfach proßlierte Umrahmung ohne besondere Brüstung. Das
Hauptgesims ist dreitheilig, ähnlich demjenigen des Russischen Hofes, jedoch
im oberen Theile statt mit Konsolen mit einem Zahnschnitte versehen; der
Fries ist glatt. Ueber dem Hauptgesims erhebt sich ein sehr niedriges, mit
senkrechter Vorderwand ausgebautes Dachgeschoss mit einfachen Fenstern.
Auf dem Entwürfe vom Jahre 1795 ßnden sich an Stelle der letzteren
von Dreieckgiebeln überdeckte Mansardenfenster mit einer durchlaufenden,
durchbrochenen Balustrade, die zwischen den Fenstern durch Sockel abge-
theilt war. Es ist möglich, dass diese Anordnung auch anfänglich zur Aus-
führung kam und erst später in den heutigen Zustand verändert wurde.
Ursprünglich besass das Erdgeschoss, in welchem wir uns die Geschäfts-
räume des Bankhauses zu denken haben, an der Strassenseite zu beiden
Seiten des Thores in der Mittelachse der Seitentheile eineEingangsthüre,
zu der drei Stufen hinauf führten, wie auf Fig. 145 mit Hülfe des erwähnten
Entwurfes dargestellt worden ist. Heute sind auf der rechten Seite die
Pfeiler zwischen den Fenstern und der Thüre verschmälert und alle drei
Oeffnungen mit Stichbögen überdeckt; auf der linken Seite ist die Thüre
an die Stelle des früheren äusseren Fensters gerückt.