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Architekten- und Ingenieur-Verein <Frankfurt, Main> [Hrsg.]; Wolff, Carl [Bearb.]
Die Baudenkmäler in Frankfurt am Main (Band 3): Privatbauten — Frankfurt a. M., 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.25633#0333
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sei, diese Liegenschaften für die Stadt anzukaufen. Dieser Plan des Rathes
scheint an der Abneigung der bürgerlichen Kollegien gescheitert zu sein.
Das Bornburg-Gut umfasste 1737 105 Morgen und wurde auf 34,407 Gulden
geschätzt. Günthers Gläubiger verkauften den Hof 1766 an den Bau-
schreiber und Bauspekulanten Johann Georg Petsch und dieser 1778 an
die Frau General von Wimpfen, geb. Goy, in deren und des Lorenz Goy
gemeinschaftlichem Besitz es sich noch 1802 behndet. Der Hof hatte
durch Einquartierung und Verwendung als Lazareth in der Kriegszeit stark
gelitten, so dass die Eigenthümer damals ohne Erfolg um eine Gast-
gerechtigkeit einkamen, um das Gut besser verkaufen zu können. Später
kam die Günthersburg in den Besitz von J. A. Beil des Raths, der sie
1837 an den Freiherrn Karl Meyer von Rothschild verkaufte; dieser liess
1837 das „Schloss" Günthersburg errichten. Aus dem Besitze der von
Rothschildschen Erben wurde das Gut 1891 von der Stadt käuflich er-
worben; das Schloss wurde niedergelegt, der Garten zum öffentlichen
Park umgewandelt.


Fig. 179. Günthersburg; nach ReiR'enstein (1855).
Reiffenstein hat das Bild der Günthersburg (Fig. 179) nach einer
Zeichnung des Pfarrers Pfeiffer aus dem Jahre 1814 und nach einer
Morgensternschen Zeichnung aus dem Jahre 1830 gemalt. Letztere trug
nach seiner handschriftlichen Aufzeichnung auf der Rückseite eine Notiz,
nach welcher das Gebäude im Jahre 1827 halb abgerissen wurde. Der Rest
scheint dann im Jahre 1840 entfernt worden zu sein. Zu Battonns (*}* 1827)
Zeiten war der ganze Hof noch von einem Wassergraben umgeben, und
die beiden Eingänge waren noch mit Aufzugsbrücken versehen. Der hier
wiedergegebene Grundriss der ganzen Hofanlage (Fig. 180), aus einem.
Grundriss des Dorfes Bornheim^) von Fromann, 1772, stammend, lässt

9 Stadtarchiv, Pläne und. Risse, Rolle 88.
 
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