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Instytut Sztuki (Warschau) [Hrsg.]; Państwowy Instytut Sztuki (bis 1959) [Hrsg.]; Stowarzyszenie Historyków Sztuki [Hrsg.]
Biuletyn Historii Sztuki — 70.2008

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Nr. 1-2
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Fritz, Johann Michael: Kirchenschätze im Heiligen Römischen Reich: Untergang und Überleben von liturgischen Geräten =
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https://doi.org/10.11588/diglit.35032#0020
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JOHANN MICHAEL FRITZ


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Schätze - umfängliche Akten, die wenig attraktiv und schwer zu lesen sind, mit Listen des
Eingeschmolzenen präsentieren, oder ausrechnen, wieviele Kilo Gold und Silber in die
Münzstätten gefahren wurden. Denn es ging bei der Säkularisation in erster Linie um das
Einschmelzen von allem, was aus Edelmetall bestand und sich zu Geld machen ließ, au-
ßerdem um Dinge, die sich verkaufen oder weiter verwenden ließen, wie die herausgebro-
chenen Edelsteine und Perlen. Von größtem Interesse waren Kelche, Monstranzen,
Schreine, Reliquiare, Antependien, Altarverkleidungen, Bischofs- und Abtskreuze. Ein
solches Zerstörungswerk war keine Neuerfindung, um die Staatskassen aufzufüllen, son-
dern profane wie kirchliche Werke der Goldschmiedekunst waren seit jeher in ihrer Exi-
stenz bedroht. Daher stehen diese Werke ständig mit einem Bein im Schmelztiegel. Für
die Finanzierung von Kriegen war Ludwig XIV. in dieser Hinsicht mit leuchtendem Bei-
spiel vorangegangen. In Konstanz mußte im Jahre 1795 der größte Teil des Münster-
schatzes eingeschmolzen werden, um aus seinem Materialwert ein Darlehen für den
Kaiser zu finanzieren. Ähnlich erging es 1798 dem Domschatz von Speyer. Mit dem nutz-
bringenden Zerstören von Kirchenschätzen war auch die französische Revolution sehr
effektiv gewesen. Von dem Schatz der berühmten Abtei von Saint Denis zeugen nur noch
 
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