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Instytut Sztuki (Warschau) [Editor]; Państwowy Instytut Sztuki (bis 1959) [Editor]; Stowarzyszenie Historyków Sztuki [Editor]
Biuletyn Historii Sztuki — 70.2008

DOI issue:
Nr. 1-2
DOI article:
Fritz, Johann Michael: Kirchenschätze im Heiligen Römischen Reich: Untergang und Überleben von liturgischen Geräten =
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https://doi.org/10.11588/diglit.35032#0019

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KlRCHENSCHÄTZE IM HEILIGEN RÖMISCHEN REICH

13


7. D/<? An/ZólsH/tg W/cMc/w.
Az/o'/'crHHg on,s* "Arc a nr/ T/c/nv
Eryc/te/HM/lgCH /H /Vc/^C/'n.S
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bereits zur Zeit der Aufklärung mehrfach ins Auge gefaßt und auch vollzogen worden, wie
in Österreich durch Kaiser Joseph II. Die zeitgeschichtliche Situation - man denke an die
Auflösung des Jesuitenordens - spiegelt eine Radierung mit dem Totentanz im Stil von
Holbein (Abb. 7). Sie zeigt den Tod mit einem versiegelten Brief, der den erschrockenen
Mönchen nicht ihren eigenen Tod, aber den ihrer Abtei ankündigC.
Vor vier Jahren hat man in Ausstellungen an die Säkularisation 1803 erinnert. Aber zu
feiern gab es bei diesem Jubiläum eigentlich nichts, ganz im Gegenteil. Denn mit dieser
Säkularisation ist eine der größten, geplanten und systematischen Zerstörungen von Jahr-
hunderte alten Kulturgütern in Europa verbunden, und zwar in einem Maße, daß man
dieses Vernichtungswerk Parallelen wie der Kulturrevolution in China an die Seite stellen
kann, wenn auch die Motivation hier eine andere war. Das gilt besonders für die liturgi-
schen Geräte und Gewänder der aufgelösten Stifte und Klöster.
Die vor über zweihundert Jahren vollbrachten Untaten lassen sich jedoch nicht
mit Ausstellungen vor Augen führen, denn da müßte man - statt bewahrt gebliebener

3 Aus dem Buch von Johann Rudolf SCHELLENBERG, F/rrnnf Eryc/im'mmgrn Winterthur
1785. Vgl. - vom Vötm/ttr/o/frr znr Grgr/wmt National Museum of Western Art, Tokyo 2000, Kat. Nr.
20-8. Der Tod wurde in Deutschland oft als "Freund Hein" bezeichnet.
 
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