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Grommelt, Carl; Mertens, Christine
Bau- und Kunstdenkmäler des Deutschen Ostens (Band 5): Das Dohnasche Schloss Schlobitten in Ostpreussen — Stuttgart: Kohlhammer, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.48962#0183
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beauftragt worden. Das läßt sich
zwar archivalisch nur für die „Pyra-
mide" (Abb. 99), ein Eckgestell
für Porzellan und Silber, nachwei-
sen, trifft aber, wie ein Vergleich
mit den sonstigen Arbeiten von
Kraus zeigt, auch für andre Möbel-
stücke zu, so z. B. für 6 Armlehn-
stühle (Abb. 57), i Ofenschirm
(Abb. 85), zahlreiche Bilderrah-
men, 2 ovale Spiegel mit geschnitz-
ten und vergoldeten Auflagen
(Abb. 86) und eine Reihe von
Taburetts mit vergoldeten oder
weiß-und-gold staffierten Schnitze-
reien (Abb. 87). Auch zwei Gueri-
dons in Gestalt von rundplastischen,
in Eiche ausgeschnitzten und bunt-
bemalten Putten (Abb. 100) dürfen
für Kraus oder Paul Weitz (nach
einem Entwurf von Kraus) in An-
spruch genommen werden.
1802 schreibt Friedrich Alexan-
der: „ein großer Teil derjenigen
Möbel und Effekten in Schlobitten,
so laut Hausinventar früher ange-
schafft, ist durch die Länge der Zeit
abgenützt und daher theils nicht
mehr vorhanden, theils verändert".
Trotzdem ist der erhaltene Bestand
an Möbeln vom Ende des 17. und
Anfang des 18. Jahrhunderts, dar-
unter vor allem wertvolle Lack-
möbel, die in einem besonderen Ka-
pitel beschrieben werden, groß ge-
nug, um eine Vorstellung davon zu
erlauben, wie Schlobitten nach der
Fertigstellung des Ausbaus ein-
gerichtet gewesen ist. Die kostbar-
sten Stücke standen in den könig-
lichen Stuben, deren bewegliche
Ausstattung sich nach alten Inven-
taren rekonstruieren ließ oder, wie


86. Ovaler Spiegel von J. A. Kraus, um 1708


87. Taburett von J. A. Kraus, um 1708

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