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Grommelt, Carl; Mertens, Christine
Bau- und Kunstdenkmäler des Deutschen Ostens (Band 5): Das Dohnasche Schloss Schlobitten in Ostpreussen — Stuttgart: Kohlhammer, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.48962#0247
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Familienbildnisse


Die Ahnenreihe wird im 18. Jahrhundert fortgesetzt. Auch von diesen Porträts sind nur
wenige signiert.
Ein Bildnis Alexander Dohnas, des späteren Feldmarschalls, als Gouverneur von Pillau
(Abb. 169) ist von Antoine Pesne. Amalie Louise, die Gemahlin Alexanders, malte um
1690 vielleicht Jacques Vaillant (Abb. 170). Alexanders jüngerer Bruder Christoph zuDohna-
Schlodien ist mit einem guten Porträt (Abb. 172) vertreten. Von Alexanders Tochter Louise
Charlotte (Abb. 171) existiert aus dem Jahr ihrer Eheschließung mit dem Grafen zu Wied-
Neuwied ein Bildnis, das der ungarische Maler Adam Manyoki 1704 in Berlin gemalt hat.
Unter den zahlreichen Bildnissen der Herzöge zu Holstein-Beck und Holstein-Sonderburg-
Glücksburg, auch aus der Zeit der zweiten Ehe der Gemahlin Alexander Aemil Dohnas,
Sophie Charlotte, geb. Prinzessin zu Holstein-Beck, ist nur eins bezeichnet. Es handelt sich
um ein Kniestück der Ursula Anna, Herzogin zu Holstein-Sonderburg, die im Sessel
vor einem Tisch sitzt. Die Signatur „Pint par J. N. Reitling" stammt von einem Porträtisten
aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Originell und familiengeschichtlich von Bedeutung, weil es die alte Beziehung der
Dohnas zu der Stadt Bern be-
leuchtet, ist ein Doppelbildnis von
dem späteren preußischen Minister
Alexander Dohna im Alter von sie-
ben Jahren in einem altschweize-
rischen Kostüm und seinem Bruder
Ludwig als Tambourinspieler
(Abb. 168). Das Bild ist auf der
Rückseite beschriftet: „C. F. Wes-
sel. Schlobitten 1778". Wilhelm
Dohna erzählt in seinen Erinne-
rungen, daß Wessel auch in Schlo-
dien und Carwinden porträtiert
habe. Zu den Wanderkünstlern
unter den Porträtmalern hat auch
ein sonst unbekannter J. G. Slick
gehört, der die Schwiegereltern
Wilhelm Dohnas, Friedrich Graf
von Schlieben-Birkenfeld vor einer
Landkarte von Ostpreußen und
Gräfin Caroline vor dem Spinett
sitzend, gemalt hat. Die Bilder
sind ohne künstlerischen Wert,
aber sehr ansprechend durch ihre i6g Alexander Burggraf zu Dohna und sein Bruder
persönliche Note. Ludwig. Signiert C. F. Wessel. Schlobitten 1778

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